- Lebach
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Wappen Deutschlandkarte 49.4105555555566.9113888888889275Koordinaten: 49° 25′ N, 6° 55′ OBasisdaten Bundesland: Saarland Landkreis: Saarlouis Höhe: 275 m ü. NN Fläche: 64,15 km² Einwohner: 19.784 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 308 Einwohner je km² Postleitzahl: 66822 Vorwahl: 06881 Kfz-Kennzeichen: SLS Gemeindeschlüssel: 10 0 44 112 Webpräsenz: Bürgermeister: Arno Schmidt (CDU) Lage der Stadt Lebach im Landkreis Saarlouis Lebach ist eine Stadt im Landkreis Saarlouis, Bundesland Saarland.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Lebach liegt mitten im Saarland im flachwelligen Saar-Nahe-Bergland, auf 6° 55′ 0″ Länge und 49° 23′ 60″ Breite. Der geografische Mittelpunkt des Saarlandes wurde im Ortsteil Falscheid festgestellt.
Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998: 21.679
- 1999: 21.683
- 2000: 21.060
- 2001: 21.474
- 2002: 21.540
- 2003: 21.561
- 2004: 21.254
- 2006: 20.388
- 2008: 19.962
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden: Tholey, Eppelborn, Heusweiler, Saarwellingen, Nalbach, Schmelz.
Berge
- Wünschberg 294 m
- Hetschberg 304 m
- Hoxberg 415 m
- Hangenberg 300 m
- Bolzenberg 294 m
Gewässer
Die Theel entspringt einem Quellgebiet auf der Gemarkung Theley am Nordhang des Schaumberges und durchfließt die Ortschaften Bergweiler und Sotzweiler der Gemeinde Tholey sowie in der Stadt Lebach durch die Stadtteile Thalexweiler, Aschbach und Lebach, wo sie mehrere Zuflüsse hat, bis sie bei Nalbach-Körprich in die Prims mündet.
Die Mertenfloß entspringt in der Nähe des Weierbergs. Nach mehreren hundert Metern mündet sie bei der Tholeyer Straße in die Theel.
Der Mandelbach entspringt in Landsweiler, fließt entlang der Saarbrücker Straße und mündet in die Theel.
Geschichte
Siedlungsspuren sind erst aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Zwei römische Villen mit Friedhöfen sowie ein sog. Opferteich, zeugen von römischer Besiedlung. Ab dem 4. Jahrhundert siedelten sich in Lebach Germanen an.
Die erste urkundliche Erwähnung Lebachs (als Leibach) stammt aus einer Aufzählung von Pfarreien im Wallfahrtsregister des Klosters Mettlach aus dem Jahre 950.
Im Laufe des Mittelalters gelangte Lebach unter die Herrschaft der Trierer Erzbischöfe, die im Spätmittelalter die Herren von Hagen mit dem Ort belehnten. Nach einer Urkunde vom 8. September 1614 bildete Lebach zusammen mit Landsweiler und Niedersaubach eine sogenannte Vierherrschaft: Je zwei Siebtel der Anteile an Marktrecht und Gerichtsbarkeit hielten Kurtrier, die Herren von Hagen zu Motten und das Herzogtum Lothringen; ein Siebtel gehörte der Äbtissin von Fraulautern. 1787 übernahm das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken die lothringischen Anteile an der Herrschaft Lebach.
Aufgrund reichhaltiger Eisenerzvorkommen in Form von Lebacher Eiern erlebte Lebach im 17. und 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. Aufgrund der geographischen Lage entwickelte sich Lebach zunehmend zum Verkehrsknotenpunkt.
Die französische Besetzung aller linksrheinischen Gebiete nach Beginn der Französischen Revolution beendete 1794 auch die Vierherrschaft. 1798 wurde Lebach dem Saar-Département zugeschlagen und dort zum Kantonsort erhoben, dem die Bürgermeistereien Hüttersdorf, Lebach, Nalbach, Saarwellingen, Schwalbach, Sellerbach (heute Riegelsberg), Heusweiler, Quierschied und Dirmingen zugeteilt waren.
Nach dem Pariser Frieden von 1814 fiel der größere Teil des Kantons Lebach an Preußen; der Ort Lebach gehörte zunächst zum Landkreis Ottweiler, ab Juli 1816 zum Landkreis Saarlouis der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein, die 1822 in der Rheinprovinz aufging.
Während des Zweiten Weltkriegs war Lebach ein wichtiger Etappenort. Viele Flüchtlinge aus dem Saartal kamen während des Krieges nach Lebach. Außerdem war Lebach ein wichtiger Durchgangspunkt für Truppen, die am Westwall oder im vordersten Frontbereich Stellung bezogen. So griffen Bomber am 9. Januar 1944 Lebach als wichtigen Verkehrsknotenpunkt und Nachschubplatz an, verfehlten jedoch ihre Ziele – die Hauptstraßen und Bahnanlagen – wegen einer geschlossenen Wolkendecke.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Lebach französisch besetzt. Als die alliierten Truppen die deutschen Grenzen erreichten und die US-Truppen um saarländische Brücken kämpften, wurden die Lebacher Bürger aufgefordert, die Stadt zu verlassen und in sicherere Orte abseits der Kämpfe auszuweichen. Letztlich blieben von 2.900 Einwohnern 600 in der Stadt. Im Herbst 1944 wurden immer mehr verwundete Soldaten in die Lebacher Kaserne gebracht. Im Dezember 1944 folgten schwere Bombardierungen der Stadt durch die Alliierten. Am 18. März 1945 rückten die Amerikaner in Lebach ein. Am 10. Juli 1945 wurden die US-Besatzungstruppen von französischen Soldaten abgelöst.
In der Nachkriegszeit entstanden in Lebach neue Bildungsstätten, wie ein Gymnasium und ein Lehrerseminar. Später folgten das zentrale Flüchtlingslager und die Kaserne des Fallschirmjägerbataillons. Bundesweite Aufmerksamkeit erlangte der Ort im Jahre 1969 durch den sogenannten Soldatenmord von Lebach.
Am 1. Juni 1977 erhielt die Gemeinde Lebach die Stadtrechte.
Eingemeindungen
Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurden zum 1. Januar 1974 die bis dahin eigenständigen elf Gemeinden Aschbach, Dörsdorf, Eidenborn, Falscheid, Gresaubach, Knorscheid, Landsweiler bei Lebach, Lebach, Niedersaubach, Steinbach und Thalexweiler zu einer neuen Gemeinde unter dem Namen Lebach zusammengeschlossen.
Ortsname
Der Name Lebach geht möglicherweise auf einen häufigen (gallo-)römischen Namenstypus für Gutshöfe zurück. Die Endung -ach in Siedlungsnamen geht oft auf das im gallorömischen Siedlungsbereich übliche besitzeranzeigende Suffix -(i)acum/-(i)acus (ergänze: fundus oder praedium, d. h. Landgut) zurück, was einen frühen Namen ähnlich Leviacum (vgl. Léojac in Frankreich) nahelegt. Hans Bahlow (Deutschlands geographische Namenwelt) geht dagegen von einem Gewässernamen aus und erwähnt Laubach (bei Wittlich) und Leberbach (bei Heppenheim) sowie einen Fluss Leber in den Vogesen.
Politik
Wappen
Das Wappen der Stadt Lebach besteht aus vier Feldern, denn bis zur französischen Revolution war Lebach eine sogenannte Vierherrschaft und auch das Wappen wurde in vier Felder aufgeteilt, und zwar wie folgt:
- Roter Zickzackbalken in Gold, überragt von durchgehendem, vierlätzigem, blauen Turnierkragen – Ein Anteil (2/7) war lange Zeit im Besitz der Herren von Siersburg, fiel 1548 durch Erbschaft an die Familie Braubach, kam 1613 an das Herzogtum Lothringen und mit diesem 1768 an Frankreich, bis es endlich 1786 tauschweise an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken abgetreten wurde. Da die erstgenannte Familie am längsten im Besitz dieses Anteils war, wurde ihr Wappen im ersten Feld dargestellt.
- Wachsender roter Krummstab in Silber – Das Kloster Fraulautern besaß bis zur französischen Revolution 1/7 der Herrschaft. Da es kein eigenes Wappen führte, wurde in das zweite Feld ein Krummstab aufgenommen.
- Rotes Balkenkreuz in Silber – Weitere 2/7 besaß das Erzstift Trier.
- Roter Balken in Gold, begleitet oben von neun und unten von sechs roten Schindeln – Die restlichen 2/7 gehörten den Freiherren von Hagen zu Motten, deren Wappen in das vierte Feld aufgenommen wurde.
Bürgermeister
- 1978–2006: Nikolaus Jung, CDU
- seit Oktober 2006: Arno Schmidt, CDU
Am 22. Januar 2006 setzte sich Arno Schmidt (CDU) in der Bürgermeisterwahl gegen Jürgen Barke (SPD) mit etwa 55 % der Stimmen durch. Er ist seit Oktober 2006 Nachfolger von Nikolaus Jung.
Stadtrat
Der Stadtrat mit 33 Sitzen setzt sich nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 wie folgt zusammen:
- CDU:
47,7 % (-4,8) 16 Sitze ( -6) - SPD:
31,5 % (+1,0) 10 Sitze (-2) - FDP:
15,0 % (+2,2) 5 Sitze (=) 5,8 % (+1,6) 2 Sitze (+2) Parteien
- CDU-Stadtverband Lebach, ihm gehören zehn Ortsverbände im Stadtgebiet Lebach an
- SPD-Stadtverband Lebach, ihm gehören acht Ortsverbände an
- FDP-Stadtverband Lebach, ihm gehören vier Ortsverbände an
Städtepartnerschaft
Seit dem 20. Mai 1979 besteht eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Bitche im Département Moselle.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Straßenverkehr
Lebach ist über die Bundesstraßen 10 (nach Augsburg), 268 und 269 an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind für die A 8 Heusweiler (7 km) und Nalbach (10 km) sowie für die A 1 Eppelborn (5 km) und Tholey (8 km).
- Öffentlicher Personennahverkehr
Lebach stellt einen bedeutenden Knotenpunkt im regionalen Busnetz der RSW GmbH dar. Vier große Regionalbuslinien verkehren im Stundentakt in alle vier Himmelsrichtungen mit Anschluss an die in den größeren Bahnhöfen in Dillingen/Saar, Saarlouis, St. Wendel, Völklingen und Saarbrücken verkehrenden Zügen der DB und sind so miteinander verzahnt, dass man nahtlos von der einen in die andere Linie umsteigen kann. Hauptlinien sind nach Norden die Linie R3 Lebach–Wadern (morgens und nachmittags halbstündlich, sonst stündlich); nach Osten die Linie R4 Lebach–St. Wendel über Tholey (stündlich); nach Westen die Linie R5 Lebach–Saarlouis über Dillingen/Saar (morgens halbstündlich, sonst stündlich) und nach Süden die Linie R9 Lebach–Saarbrücken über Heusweiler und Riegelsberg (morgens und nachmittags halbstündlich, sonst stündlich, morgens an Schultagen sogar noch zwei Schnellverkehre nonstop). Diese Linien verkehren von morgens früh bis spät in die Nacht und ermöglichen an den Wochenenden einige Freizeitunternehmungen. An den Wochenenden und an Feiertagen verkehren die Linien alle zwei Stunden. Darüber hinaus verkehren noch sechs andere Linien, die Lebach mit dem übrigen Umland verbinden und auch als Zubringer für die vier großen R-Linien fungieren. Auch der an Markttagen und am Mariä-Geburtsmarkt verkehrende „Marktbus“, quasi ein Verstärkerbus zum planmäßigen Dienst, gehört hier dazu.
Mit der Linie R4 besteht in St. Wendel zudem noch Anschluss zum Flughafen Frankfurt am Main, der mittels Regionalexpress von Saarbrücken aus angefahren wird und unter anderem in St. Wendel einen planmäßigen Halt hat.
Weiterhin verkehrt stündlich von früh bis spät (morgens halbstündlich) eine Regionalbahn der Primstalbahn nach Saarbrücken über Eppelborn und Illingen (Saar) (dort nahtloser Umstieg auf Regionalbahn Richtung Neunkirchen (Saar) und Homburg (Saar) mit weiteren Anschlussmöglichkeiten) und Quierschied. Im Zusammenspiel mit der Linie R9 besteht so für die Relation Lebach–Saarbrücken ein durchgehender Halbstundentakt, der in der Hauptverkehrszeit auf 15 Minuten verdichtet ist.
Der Flughafen Saarbrücken ist einfach erreichbar: Entweder mit der Regionalbahn oder mit der Linie R9 bis Saarbrücken Hauptbahnhof fahren und dort in die Regionalbuslinie R10 Richtung Blieskastel umsteigen, die am Flughafen planmäßig hält.
Durch die Lage Lebachs und das umfangreiche Fahrtenangebot sind alle größeren saarländischen Städte in längstens 45 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Aufgrund der Integration in den Verkehrsverbund SaarVV ist für alle Fahrten nur ein Fahrschein nötig, der zur Benutzung aller Verkehrsmittel, egal ob Regionalbus, Stadtbus, Zug oder Saarbahn berechtigt.
Stand des Fahrplans: 9. Dezember 2007[2]
Die Saarbahn, die bisher von Saarbrücken nach Riegelsberg-Süd verkehrt, soll nach einer Pressemitteilung der Saarbahn vom 20. Juni 2008 bis 2011 bis Heusweiler/Markt verlängert werden. In der gleichen Pressemeldung wird die Fertigstellung bis Lebach–Jabach für das Jahr 2013 angegeben.[3]
Behörden
In Lebach befinden sich das Landesamt für Ausländer- und Flüchtlingsangelegenheiten (im Volksmund „Landeswohnsiedlung“/"Lager" genannt) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Außerdem beherbergt Lebach als „grüner Mittelpunkt“ die Landwirtschaftskammer des Saarlandes.
Gerichte
Lebach verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Saarbrücken gehört.
Militär
Lebach ist Standort des Fallschirmjägerbataillons 261 der Luftlandebrigade 26; die Garnison umfasst heute etwa 1.200 Soldaten.
Krankenversorgung
- ctt-Krankenhaus der Regelversorgung, 202 Betten mit den Abteilungen Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Plastische Chirurgie, Innere Medizin (Hämatologie, Onkologie), Intensivmedizin, Anästhesiologie, Radiologie mit Computertomographie
- Zum St. Nikolaus Hospital Wallerfangen gehörende psychiatrische Tagesklinik (etwa 20 Plätze) in der Friedensstraße
Bildungseinrichtungen
- Johannes-Kepler-Gymnasium Lebach, Schule des Landkreises Saarlouis
- Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach, Schule des Landkreises Saarlouis
- Nikolaus-Groß-Schule (Grund- und Erweiterte Realschule), Schule des Bistum Trier
- Grundschule St.Michael, Schule der Stadt Lebach
- Grundschule Steinbach mit Dependance in Thalexweiler, Schule der Stadt Lebach
- Grundschule Landsweiler, Schule der Stadt Lebach
- Theeltal Schule, Erweiterte Realschule der Stadt Lebach
- Ruth-Schaumann-Schule, Staatliche Schule für Gehörlose und Schwerhörige Lebach
- Louis-Braille-Schule, Staatliche Schule für Blinde und Sehbehinderte Lebach
- Erich-Kästner-Schule, Kreissonderschule für Lernbehinderte
- Berufsbildungszentrum Lebach, Schule des Landkreises Saarlouis
- acht Kindergärten, davon drei in Lebach selbst und fünf in den Stadtteilen.
- Volkshochschule Lebach
- Katholische Erwachsenenbildung Lebach e. V.
Märkte
Wochenmarkt
Jeden Donnerstag findet in Lebach der größte Wochenmarkt in Südwestdeutschland statt. Dieser Markt hat schon eine jahrhundertelange Tradition. Lebach konnte Marktzentrum werden, weil es durch seine verkehrsgünstige Lage ein Knotenpunkt verschiedener wichtiger Straßen ist. Zuerst wurden Postkutschenlinien nach Lebach eingerichtet, später Eisenbahnlinien gebaut.
Mariä-Geburtsmarkt
Anlässlich der Festwoche in Lebach, der „Grünen Woche“, findet der Mariä Geburtsmarkt – ein Markt mit fast 500 Ständen – statt, zu dem tausende Besucher nach Lebach kommen.
Der Mariä-Geburtsmarkt findet am Dienstag nach dem zweiten Sonntag im September statt.
Schon vor 1.000 Jahren gab es in Lebach eine Kirche auf dem Platz der heutigen katholischen Pfarrkirche, die der Gottesmutter Maria geweiht war. Man feierte das Patronatfest mit einem großen Vieh- und Krammarkt. Die erste bekannte Urkunde, die den Jahrmarkt bezeugt, stammt aus dem Jahre 1614.
Andere Märkte
Vor großen kirchlichen Festtagen findet außerdem in Lebach ein Weihnachtsmarkt und ein Ostermarkt statt. Außerdem gibt es in der dritten Oktoberwoche einen Herbst- und Bauernmarkt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
Karneval
Der Lebacher Karneval (im Volksmund auch Faasend genannt) wird jährlich vom Carneval Verein Lebach (CVL) veranstaltet. Höhepunkte jeder Karnevalsession sind die Kostümkappensitzungen in der Lebacher Stadthalle. Am Fetten Donnerstag folgt dann die Rathauserstürmung, bei der das Prinzenpaar die Regentschaft im Rathaus übernimmt. Am Fastnachtssonntag werden wichtige Lebacher Bürger „verhaftet“und ins Rathaus gebracht, wo sie gegen eine Kaution mit dem Karnevals-Verein feiern und kostenlos essen dürfen. Am Fastnachtsdienstag endet die Session mit einem großen Straßenumzug durch die Lebacher Innenstadt. Außerdem leistet die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands einen wichtigen Beitrag zur Lebacher Faasend und führt alljährlich 3 mal einen „Bunten Abend“ durch.
Beide Vereine zusammen sind der Dreh- und Angelpunkt der Lebacher Faasend
Grüne Woche
Die „Grüne Woche“ ist eine von der Stadt Lebach organisierte Festwoche. Sie findet immer in der zweiten Septemberwoche statt. Bereits im 17. Jahrhundert wurde am „Fest Mariä Namen“ ein Viehmarkt veranstaltet. Dieser wurde im Laufe der Jahre immer weiter vergrößert und schließlich wurde 1921 dann im Anschluss an den Markt ein Pferderennen organisiert. Heute gibt es dazu noch ein Rahmenprogramm mit abendlichen Veranstaltungen in Festzelten sowie einen „Tag der offenen Tür“ in der Graf-Haesler-Kaserne.
Sehenswürdigkeiten
- Gräberfeld aus der La-Tène-Zeit (Mediomatriker)[4]
- Kaltenstein (bei Lebach/Zollstock)
- Mittelpunkt des Saarlandes (bei Falscheid)
- Schloss LaMotte
- 125 Jahre alte Pfarrkirche Lebach (1. Oktober 1883 bis 1. Oktober 2008)
- Rathaus mit Brunnen in der City
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Lebach
Kirche
Katholische Kirche
Die katholische Kirchengemeinde in Lebach heißt „Heilige Dreifaltigkeit und St. Marien“ und gehört zum Bistum Trier. In Lebach selbst gibt es 7.000 Katholiken, in den Pfarreien Landsweiler und Falscheid, die auch zur Kirchengemeinde Lebach gehören, gibt es 1.800 bzw. 520 Katholiken. Pfarrer ist Dechant Franz-Rudolf Müller.
Bereits im 10. Jahrhundert, zur Zeit des Trierer Erzbischofs Ruotbert (931–956), stand eine Kirche im romanischen Stil an derselben Stelle wie die heutige Kirche. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Lebacher Pfarrei in einem Verzeichnis von Pfarreien, die an der Wallfahrt nach Mettlach zum Fest des heiligen Liutwin im Jahre 950 teilnahmen. Hier ist außer von Lebach (Leibach) auch noch von Knorscheid („Cnorsheid“) die Rede, einem heutigen Filialort.
Im 13. Jahrhundert wurde diese Kirche zu klein, sodass man an den alten romanischen Turm ein neues gotisches Schiff und einen neuen gotischen Chor angebaut hat. Weitere Urkunden besagen, dass die Pfarrei Lebach bis zum 14. Jahrhundert zum Dekanat Merzig gehörte. Eine weitere Aufzeichnung aus dem Jahr 1570 nennt die Pfarrei dann ausdrücklich mit ihren Filialen Saubach, Jabach, Hahn, Knorscheid und Landsweiler.
Nachdem im Dreißigjährigen Kriege ein Großteil der Kirchenausstattung geplündert worden war, wurden bis 1739 aber neue wertvolle Geräte angeschafft. Um 1774 wurde diese Kirche erneut zu klein. Man riss lediglich das Schiff ab und baute zwischen den romanischen Turm und den gotischen Chor ein neues Schiff im Hallenstil. 1793 wurde die Lebacher Kirche jedoch von französischen Revolutionsheeren geplündert. 1829 ließ der Pfarrer Gellert eine Sakristei an die Kirche anbauen. 1868 beschloss man eine kompelett neue Kirche zu bauen. Allerdings wurde diese Kirche wegen Auseinandersetzung mit der Zivilgemeinde erst im August 1881 in Angriff genommen. 1869 wurde Lebach mit 16 Pfarreien zum Dekanat erklärt.
Das heutige Gotteshaus, die Dreifaltigkeitskirche, wurde von 1881 bis 1883 gebaut, nachdem man die alte Kirche abgerissen hatte. Sie wurde im neogotischen Stil erbaut. Die Kirche trägt das Patrozinium „Heiligste Dreifaltigkeit und St. Marien“. Bereits die erste Kirche (von 850) trug den Namen der Heiligen Gottesmutter Maria. Da zum Zeitpunkt des Neubaus das Nonnenkloster Fraulautern durch die Vierherrschaft in Lebach das Vorschlagsrecht für das Patrozinium der Lebacher Pfarrkirche hatte, sollte die Kirche lediglich der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht werden. Die Lebacher protestierten vehement gegen diese Entscheidung; sie hätten seit 1000 Jahren eine Marienkirche und wollen diese auch beibehalten. Der damalige Bischof entschied sich ausnahmsweise dafür der Lebacher Kirche zwei Namen zu geben.
Evangelische Kirche
Die evangelische Kirchengemeinde Lebach gehört zur „Evangelischen Kirche im Rheinland“ und wurde 1906 gegründet. Zurzeit gehören der Kirchengemeinde etwa 2.750 Gemeindeglieder an (2010). Pfarrerin ist Andrea Sattler. Nach der Reformation konnte sich die Evangelische Kirche in Lebach nicht behaupten, nachdem evangelische Gottesdienste von den lothringischen Oberherren verboten wurden. Ab 1852 fanden wieder evangelische Gottesdienste im Gerichtssaal des Amtsgerichts Lebach statt. 1906 wurde dann der Grundstein für eine evangelische Kirche in Lebach gelegt, die 1907 fertiggestellt wurde.
Judentum
Lebach hatte in seiner Geschichte nur eine sehr geringe Anzahl an jüdischen Einwohnern. Um 1920 hatte Lebach 12 jüdische Gläubige, die zu den Familien Hanau, Oppenheimer und Stern gehörten.
Trivia
Bundesweites Medieninteresse erlangte Lebach im Jahre 1969 durch den sogenannten Soldatenmord von Lebach. Der Streit um die dokumentarische Aufarbeitung in Film und Fernsehen (Produktionen von 1972 und 1996), der sich im Spannungsfeld zwischen Rundfunkfreiheit und Persönlichkeitsrecht der Täter bewegte, ging als Lebach-Urteil des Bundesverfassungsgerichts in die deutsche Rechtsgeschichte ein.
Einer der Drahtzieher der Attentate vom 11. März 2004 in Madrid verbrachte einige Zeit in der Landeswohnsiedlung in Lebach.
Persönlichkeiten
in Lebach geboren
- Maria Honorine Steimer (1831–1903), erste Generaloberin der Erlöserschwestern
- Jacob Weber (1872–1944), Politiker
- Herbert Strässer (1930–2005), Bildhauer
- Monika Schwinn (* 1942), Ehrenbürgerin, während des Vietnamkriegs gefangengenommene Krankenschwester
- Nadine Schön (* 1983), Politikerin (CDU)
- Michael Riehm (*1953), Liedermacher und Maler
- Richard Hoffmann (*1930), Maler und Bildhauer
mit Lebach verbunden
- Albert Baldauf (1917–1991), Politiker, starb in Lebach
- Werner Bauer (* 1934), Licht- und Kinetikkünstler, war ab 1964 Kunsterzieher in Lebach
- Klaus Steinbach (* 1953), Schwimmsportler und Sportfunktionär, wohnt in Lebach
- Gabriele Klara Schäfer (* 1957), Politikerin, arbeitete bei der Beratungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen und danach bis 1994 bei der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Lebach
Quellen
- ↑ Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)
- ↑ www.rsw-bus.de Linien&Preise/Fahrplandownload 2008
- ↑ www.saarbahn.de Weiterbau/Presse-Info
- ↑ Vgl. Gudrun Gerlach: Das Gräberfeld 'Die Motte' bei Lebach. Bd.1: Katalog. Bonn: Habelt, 1976 (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde, Band 16), ISBN 3-7749-1351-X; Bd. 2: Text. Bonn: Habelt 1986 (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde, Band 15). ISBN 3-7749-1350-1.
Weblinks
Commons: Lebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stadt Lebach
- Literatur über Lebach in der Saarländischen Bibliographie
- Links zum Thema Lebach im Open Directory Project
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