- Alabanda
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Alabanda (griechisch Ἀλάβανδα; auch als „karisches Antiochia“ bekannt) war eine antike Stadt im kleinasiatischen Karien, in der Nähe des heutigen Doğanyurt (auch Araphisar genannt), in der Provinz Aydın, Türkei.
Die Stadt liegt zwischen zwei Hügeln, die Gegend ist für ihren dunklen Marmor bekannt. Laut Stephanos von Byzanz gab es zwei karische Städte namens Alabanda, doch wird dies von keiner weiteren antiken Quelle bestätigt. Die Stadt wurde antiker Mythologie zufolge von dem karischen Lokalheros Alabandus gegründet. In der Frühzeit der seleukidischen Periode war Alabanda Teil der Chrysaorischen Liga, einer lockeren Verbindung karischer Städte, unter anderem von Alinda, Mylasa und Stratonikeia, die vor allem den gemeinsamen Handel, aber auch Verteidigungsaufgaben koordinieren sollte. Zu Ehren Antiochos’ III., der der Stadt den Frieden sicherte, wurde Alabanda in Antiochia umbenannt. 201 v. Chr. wurde die Stadt von Philipp V. von Makedonien erobert. Nachdem die Seleukiden in der Schlacht von Magnesia am Sipylos im Jahr 190 v. Chr. von den Römern unter Lucius Cornelius Scipio Asiaticus geschlagen wurden, erhielt Alabanda seinen alten Namen zurück. Bald darauf eroberten die Römer die Stadt. Quintus Labienus nahm im Jahr 40 v. Chr. die Stadt an der Spitze eines parthischen Trupps ein. Nachdem die Einwohner die Besatzung massakriert hatte, konfiszierten die Parther sämtliche Schätze und Besitztümer. Während der römischen Kaiserzeit war Alabanda Sitz eines conventus (Plinius 5,29,105) und Strabon erwähnt den hohen Lebensstandard und die Dekadenz der Einwohner der Stadt. Bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. prägte die Stadt eigene Münzen. In byzantinischer Zeit erhielt die Stadt einen Bischofssitz, dessen Besetzung anhand von Quellen für die Jahre von 451 bis 879 nachvollziehbar ist. An berühmten Einwohnern der Stadt sind die Redner Menekles und Hierokles zu erwähnen. Die Ruinen der Stadt liegen westlich von Çine und umfassen unter anderem ein Theater, einen Tempel, ein Buleuterion und andere Gebäude. Durch Ausgrabungen kamen einige wenige Inschriften zutage.
Literatur
- Hans Lauter: Die Architektur des Hellenismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, ISBN 3-534-09401-8, S. 165, 186.
- Wolfgang Müller-Wiener: Griechisches Bauwesen in der Antike. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32993-4, S. 128.
- Frank Rumscheid: Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauornamentik. Zabern, Mainz 1994, ISBN 3-8053-1549-X, Bd. I, S. 141 ff.
Weblinks
37.59179627.985429Koordinaten: 37° 35′ 30″ N, 27° 59′ 8″ OKategorien:- Antike karische Stadt
- Archäologischer Fundplatz in der Türkei
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