Antiochos III.

Antiochos III.
Antiochos III. (Büste aus dem Louvre)

Antiochos III. der Große (* 242 v. Chr.; † 187 v. Chr.) war König des Seleukidenreiches (223–187 v. Chr.) und einer der bedeutendsten hellenistischen Herrscher überhaupt. Er war ein Sohn von Seleukos II. und jüngerer Bruder von Seleukos III., dessen Nachfolge er antrat. Antiochos' Beiname „der Große“, ist eine Ableitung seines Titels Megas Basileus (Großkönig), der traditionellen Bezeichnung der persischen Achämeniden, welchen er gleichfalls annahm.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Konsolidierung des Reiches (223–213)

Als Antiochos im Alter von etwa achtzehn Jahren den Thron bestieg, befand sich das Seleukidenreich in einer kontinuierlichen Phase der Auflösung, die bereits seit dem Tode von Seleukos I., dem Begründer der Dynastie, anhielt. Zahlreiche Provinzen (bzw. Satrapien), die sich in der Peripherie des Reiches befanden wie Parthien, Baktrien, Atropatene oder Armenien, waren bereits schleichend abgefallen, ohne dass die Zentrale in Syrien etwas dagegen zu unternehmen vermochte. Ein Aufstand in ihrer zweitwichtigsten Provinz Mesopotamien zu Beginn von Antiochus' Herrschaft bedrohte nun den Fortbestand der Seleukiden als Großmacht. Zwei militärische Expeditionen unter seleukidischen Generälen scheiterten an der Führungskraft von Molon, dem Anführer des Aufstandes. Erst als Antiochus 221 v. Chr. persönlich eine Streitmacht gegen die Separatisten führte, brach der Aufstand zusammen.

Ein Vetter des Königs, Achaios, hatte seit 223 in seiner Funktion als Vizekönig von Kleinasien das westliche Binnenland der Halbinsel von den Attaliden zurückerobern können. 220 ließ er sich schließlich von seinen Soldaten zum König ausrufen. Seine ansonsten treuen Anhänger weigerten sich jedoch, einen Feldzug nach Syrien gegen ihren vormaligen König Antiochos zu unternehmen. Dieser ließ seinen abtrünnigen Verwandten jedoch vorerst walten, da er einen seit langem geplanten Feldzug gegen das ptolemäische Ägypten unternehmen wollte. Die beiden hellenistischen Monarchien stritten seit Jahrzehnten um den Besitz der reichen Provinzen Koilesyrien und Phönizien. Von 219 bis 217 führten Syrien und Ägypten deshalb den Vierten Syrischen Krieg. Antiochos konnte zunächst mehrere Erfolge verbuchen und nahm unter anderem den wichtigen Hafen Seleukia Pieria in Syrien ein. In der Entscheidungsschlacht bei Raphia erlitt er jedoch 217 v. Chr. eine Niederlage, die bis auf den Besitz Seleukias all seine vorherigen Erfolge zunichtemachte.

Antiochos wandte sich nun gegen seinen Vetter Achaios. Er verbündete sich dafür mit den ansonsten anti-seleukidischen Königen von Pergamon, die sich von Achaios bedroht sahen. Schließlich begrenzte Antiochos seinen Verwandten auf dessen Hauptstadt Sardes. Nach einjähriger Belagerung gab die Stadt 213 v. Chr. ihren Widerstand auf, woraufhin Achaios hingerichtet wurde. Damit hatte Antiochos die Zentrifugalkräfte im Seleukidenreich zum Stillstand gebracht. Bereits 220 hatte Atropatene die seleukidische Oberherrschaft wieder anerkannt. Bestand Antiochos' Reich zum Antritt seiner Herrschaft nur noch aus den zentralen Gebieten Syrien und Mesopotamien, hatte er dieses nun auf den Großteil Kleinasiens ausgeweitet und die Grenzen im Norden und Süden konsolidiert.

Silbermünze von Antiochos III. dem Großen (Die Rückseite zeigt den Gott Apollon)

Anabasis (212–205)

In den nächsten Jahren fuhr Antiochos mit einem ausgedehnten Kriegszug gegen die verlorenen Randgebiete des Seleukidenreiches fort. Dabei handelt es sich um die so genannte Anabasis (212–205/4 v. Chr.). Der Feldzug begann mit der Unterwerfung Armeniens. 209 v. Chr. unternahm er eine Invasion des Partherreichs und eroberte dessen Hauptstadt Hekatompylos. Der Partherkönig erreichte hiernach einen Friedensschluss. Noch im selben Jahr führte Antiochos sein Heer gegen Baktrien und belagerte auch dessen Hauptstadt Baktra (heute Balkh). Nach dem Friedensschluss mit Baktriens König Euthydemos (206 v. Chr.) zog er nach dem Vorbild des Seleukos nach Indien und schloss dort mit dem Maurya(?)-König Saubhagasena einen Vertrag.

Diese Kriegszüge hinterließen einen nachhaltigen Eindruck auf die griechische Welt. Die Anabasis des Antiochos wurde propagandistisch in Griechenland höchst erfolgreich ausgenutzt, war allerdings realpolitisch nur von geringem Wert: Die formal unterworfenen Lokalkönige von Parthien, Baktrien und aus Indien sollten das Reich nach dem Tode Antiochos III. schon wieder verlassen.

Kampf um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer (204–196)

Als 204 v. Chr. mit Ptolemaios V. ein Kind den Thron Ägyptens bestieg, schmiedete Antiochos neue Pläne zur Eroberung Palästinas. Er unternahm einen neuen Angriff und errang 198 v. Chr. bei Panion an den Quellen des Jordan einen entscheidenden Sieg, der die Herrschaft der Ptolemäer über Palästina beendete (siehe dazu: Fünfter Syrischer Krieg).

Der „Kalte Krieg“ mit Rom (196–192)

Die Seleukiden hatten in Kleinasien nur die binnenländischen Gebiete im Westen der Halbinsel unter ihrer Kontrolle. Die Küstengebiete standen unter Kontrolle Ägyptens, Pergamons und Rhodos'. Seit dem Raubvertrag hatte auch Philipp von Makedonien versucht, in Karien und Ionien Fuß zu fassen, doch brach seine Position in Kleinasien während des Zweiten Makedonischen Krieges gegen Rom zusammen. Antiochos zog daher nach seinem Sieg im Fünften Syrischen Krieg ein weiteres Mal nach Kleinasien, um sich die vormaligen Gebiete der Ptolemaier und Antigoniden zu sichern. Dabei kam er größtenteils ohne militärische Operationen aus, da er mit den dort gelegenden griechischen Städten Bündnisse schloss und ihnen ihre Autonomie beließ. Ausgenommen waren davon allerdings Smyrna und Lampsakos, die Rom um Hilfe gegen Antiochos baten. Der Seleukidenkönig mied die beiden Städte zunächst und setzte nach Europa über. In Thrakien baute er die fast völlig verlassene Stadt Lysimacheia wieder auf, welche von den einheimischen Stämmen überrannt worden war.

Die Römer befürchteten zunächst, dass Antiochos Philipp zur Hilfe kommen wollte, konnten diesbezüglich aber zunächst beruhigt sein. Der politische Plan ihres Feldherrn Titus Quinctius Flamininus sah vor, dass es in Zukunft keine Hegemonialmacht mehr in Griechenland geben sollte. Flamininus wollte unbedingt vermeiden, dass der Seleukidenkönig nun an die Stelle des bisherigen Hegemons Philipp treten würde. Daher bemühten sich Rom und Antiochos in mehreren Konferenzen, ihre Interessensphären abzugrenzen, konnten dabei aber keinen Erfolg erzielen. Zunächst hatten beide Großmächte keinen direkten Grund für eine militärische Auseinandersetzung, doch entwickelte sich zwischen ihnen in den Jahren 196 bis 192 ein „Kalter Krieg“, währenddessen sie um die Gunst der griechischen Mächte und Städte warben.

Flamininus hatte bei den Isthmischen Spielen 196 die Freiheit aller Griechen verkündet. Damit bedrohte er die politische Stellung Antiochos', der nach außen selbst als Befreier der griechischen Städte und Wiederhersteller ihrer Autonomie auftrat. Schließlich stellten die Römer ihn vor die Wahl, dass er entweder Thrakien dauerhaft aufzugeben hätte, woraufhin er in Kleinasien freie Hand bekommen würde, oder aber weiterhin dort römischen Einfluss zu dulden hätte. Antiochos ging daraufhin allerdings nicht ein, da er sowohl die Kontrolle über Thrakien als auch Kleinasien wünschte.

Rom war seit den beiden Kriegen gegen Philipp mit den Attaliden von Pergamon verbündet. Seit 197 wurde das kleinasiatische Reich von Eumenes II. regiert, der großes Interesse daran hatte, dass Rom den seleukidischen Einfluss an seinen Grenze zurückdrängen würde. Umgekehrt verbündete sich Antiochos mit dem Aitolischen Bund, welcher der neuen römischen Ordnung in Griechenland feindselig gegenüberstand. Zwar hatten die Aitoler gemeinsam mit Rom gegen Philipp gekämpft, doch waren ihre territorialen Gewinne kleiner als erhofft ausgefallen, da Flamininus ein Gleichgewicht der Kräfte in Griechenland wollte. Die Aitoler konnten allerdings nur mit Hilfe der Seleukiden hoffen, in einem Krieg gegen Rom zu bestehen, weshalb sie Antiochos gegenüber versicherten, dass ganz Griechenland nur darauf warte, dass er zur Befreiung aus Asien herüberkäme.

195 musste der karthagische Feldherr Hannibal seine Heimatstadt verlassen und erhielt am Seleukidenhof Asyl, woraufhin sich das Verhältnis zwischen Rom und Antiochos weiter abkühlte. Bei den Wahlen zum Konsulat 194 wurde Publius Cornelius Scipio Africanus gewählt, der den Karthager im Zweiten Punischen Krieg bezwungen hatte. Antiochos machte allerdings wenig Gebrauch von Hannibal. Dieser bat den Seleukidenkönig um Truppen für einen politischen Umsturz in Karthago. Danach könnte Hannibal eine zweite Invasion Italiens wagen, während Antiochos freie Hand hätte, die Verhältnisse im Ägäisraum zu seinen Gunsten zu verändern. Der Seleukide lehnte diesen Plan allerdings ab, da ihm selbst dabei nur eine Nebenrolle zugefallen wäre, was mit seinem Herrscherbild nicht vereinbar war.

Die Aitoler versuchten im Frühjahr 192 einen Krieg in Griechenland zu provozieren, indem sie Revolten in den bedeutenden Städten Demetrias, Chalkis und Sparta anführten. Sie hatten dabei nur in Demetrias Erfolg, wo eine antirömische Regierung eingesetzt werden konnte. Die Römer gaben daraufhin zu erkennen, dass sie den Abfall der Stadt nicht hinnehmen würden. Antiochos entschied sich schließlich, die aitolische Einladung zur „Befreiung“ Griechenlands anzunehmen, um keine weitere Stärkung der prorömischen Kräfte zuzulassen. Der König war militärisch unzureichend gerüstet, doch wagte er im Herbst dennoch mit 10.000 Mann eine Invasion und landete bei Demetrias.

Der Syrisch-Römische Krieg (192–188)

Seleukiden und Aitoler versuchten größere Teile Griechenlands unter ihre Kontrolle zu bringen, bevor der römische Gegenschlag erfolgen würde. Bis zum Frühjahr 191 konnte sich Antiochos in Chalkis, Böotien, Elis, sowie Teilen Thessaliens und Akarnaniens durchsetzen. Militärische Unterstützung konnte er abgesehen vom Aitolischen Bund nur durch König Amynander von Athamanien erhalten. Während des Winters heiratete Antiochos eine Chalkidierin, um dadurch seine Verbindung zu Griechenland zu verdeutlichen. Philipp von Makedonien entschied sich jedoch gegen Antiochos und für seinen früheren Gegner Rom, da ihm die teilweise Wiederherstellung seiner alten Macht versprochen wurde. Ebenso stellte sich der Achaiische Bund auf die römische Seite.

Die römischen Truppen unter dem Oberbefehl von Manius Acilius Glabrio gingen mit makedonischer Unterstützung gegen Thessalien vor, woraufhin sich Antiochos nach Süden zurückziehen musste und sich in den Thermopylen verschanzte. Glabrio griff mit etwa 25.000 Soldaten die 10.000 seleukidischen und 4.000 aitolischen Krieger an und konnte schließlich den Durchbruch erzwingen. Antiochos versuchte nicht, seine Position in Griechenland zu retten, sondern zog sich nach Kleinasien zurück. Die Aitoler setzten den Krieg mit finanzieller Unterstützung des Seleukidenkönigs allerdings fort.

Der neue Konsul Lucius Cornelius Scipio sollte Antiochos nach Kleinasien nachsetzen, doch musste dafür zunächst die Seeherrschaft errungen werden. Der römische Flottenkommandant Gaius Livius Salinator konnte im Herbst 191 gemeinsam mit der pergamenischen Flotte den seleukidischen Admiral Polyxenidas bei Korykos besiegen. Antiochos gab den Seekrieg allerdings nicht auf und ließ während des Winters neue Schiffe bauen, mit denen Polyxenidas bei Panormos die mit Rom verbündeten Rhodier schlug. Zusätzlich wurde Hannibal beauftragt, eine zweite Flotte in Phönizien zusammenstellen. Diese unterlag im Sommer 190 einer rhodischen Flotte bei Side. Nachdem Salinators Nachfolger Lucius Aemilius Regillus mit rhodischer Unterstützung auch Polyxenidas' Flotte bei Schlacht von Myonessos geschlagen hatte, war der Seekrieg zu Gunsten Roms entschieden.

L. Scipio, der von seinem Bruder Scipio Africanus begleitet wurde, marschierte durch Makedonien nach Thrakien, besetzte das von den Seleukiden verlassene Lysimacheia und überquerte unangefochten den Hellespont. Ende 190 trafen in der Schlacht von Magnesia etwa 50.000 Soldaten beider Seiten aufeinander. Antiochos führte die Kavallerie an und durchbrach die römischen Reihen, konnte aber seiner eigenen Infanterie nicht zur Hilfe kommen. Die gegnerische Kavallerie stand unter dem Befehl des pergamenischen Königs Eumenes, welcher die seleukidische Phalanx seitlich attackierte. Nachdem Antiochos' Kriegselefanten von der römischen Infanterie zurückgetrieben worden waren, brachen diese in die eigenen Reihen ein, woraufhin Antiochos' Heer die Flucht antrat.

Der militärischen Entscheidung folgten lange Verhandlungen, die mit dem Frieden von Apameia 188 v. Chr. abgeschlossen wurden. Antiochos verlor alle Länder nördlich und westlich des Tauros, so dass von den kleinasiatischen Besitzungen nur Kilikien in seinem Besitz verblieb. Die abgetretenen Territorien fielen an die römischen Alliierten Pergamon und Rhodos beziehungsweise wurden unabhängig, falls sie sich rechtzeitig mit Rom arrangiert hatten. Den Seleukiden wurde jede Außenpolitik in Kleinasien untersagt. Die Flotte wurde auf zehn Schiffe reduziert, welche nicht über Kap Sarpedon hinausfahren durften, während der Besitz von Kriegselefanten ganz verboten wurde.

Darüber hinaus verpflichtete sich Antiochos zur Zahlung schwerer Reparationen. Insgesamt musste das Seleukidenreich 15.000 Talente Silber in zwölf Jahren aufbringen – 50 Prozent mehr als Karthago nach dem Zweiten Punischen Krieg und dies in einem Viertel der Zeit. Antiochos und seine Söhne konnten diese Summe zwar aufbringen, doch mussten sie deshalb hohe Steuern erheben. Antiochos dem Großen wurde dies letztlich zum Verhängnis, als er 187 bei der Plünderung eines Tempels in Elymais erschlagen wurde.

Politik

Die Seleukiden hatten vor Antiochos' Regierungszeit die Kontrolle über weite Teile des ursprünglichen Reiches verloren. Dennoch hatten sie die Ansprüche auf diese Gebiete nie aufgegeben. Antiochos der Große machte die Wiedergewinnung des Verlorenen zu seinem primären außenpolitischem Ziel. Er betrachtete sich selbst nicht als Eroberer sondern als restitutor orbis (Wiederhersteller des Reiches). Als Normalzustand wurde die Ausdehnung des Seleukidenreiches beim Tode des Dynastiegründers Seleukos I. Nikator angesehen, welcher der Ururgroßvater Antiochos' des Großen gewesen war.

Die verlorenen Gebiete befanden sich mittlerweile im Besitz der konkurrierenden hellenistischen Dynastien oder waren unabhängig geworden. Antiochos ging bei seiner Expansion relativ langsam voran und wartete meist auf innenpolitische Schwächen seines Gegners, bevor er einen Krieg wagte. Er trieb diesen nicht bis zum Äußersten (außer bei Rebellen wie Achaios), sondern beschränkte sich auf die Annexion einer bestimmten Provinz und verschonte dessen Hauptlande. Ließ sich aus Antiochos' Sicht die Eroberung des gesamten Landes nicht verhindern, weil dieses früher in gesamten Umfang zum Seleukidenreich gehört hatte, beließ er den bisherigen Besitzer in Amt und Würden und ließ sich als übergeordneten Oikosherrscher (Welt-) anerkennen. Auf diese Weise sparte Antiochos' Reich zwar Energie, erzeugte aber auch eine außenpolitische Situation, in der fast alle benachbarten Mächte ein Interesse am Scheitern der Seleukiden hatten.

Antiochos sah sich in Tradition der makedonischen Heerkönige, deren territoriale Rechtsansprüche auf dem Glauben an speererworbenes Land basierten – faktisch also auf Siegrecht. Im Gegensatz dazu wurden alle Verluste, welche die Dynastie durch benachbarte Staaten erlitten hatte, als Raub betrachtet, obwohl diese auf gleicher Rechtsgrundlage operierten. Antiochos kümmerte sich jedoch nicht um diesen Widerspruch. Diese Egozentrik teilte er mit den meisten anderen hellenistischen Königen, die Grenzverträge nur auf Zeit schlossen und bei passender Gelegenheit ihr Reich zu vergrößern versuchten. Dennoch war Antiochos der Große außenpolitisch nicht so sprunghaft wie beispielsweise Philipp V. von Makedonien, sondern plante langfristig und wartete bei Eroberungen auf die passende Gelegenheit.

Hinterlassenschaft

Seinen Söhnen Seleukos IV. und Antiochos IV. vererbte er ein Reich, das zwar immer noch über gewaltige Außmaße verfügte, doch stark an die Person des verstorbenen Königs gebunden gewesen war. Die Provinzen des Ostens (Babylonien, Elam, Medien, Persis) versuchten sich mehrfach vom Reich zu lösen und wurden schließlich zwischen 141 und 138 von der aufstrebenden neuen Macht, dem Partherreich, annektiert.

Die wichtigste Neuerwerbung Antiochos' des Großen waren die Provinzen Koilesyrien und Palästina gewesen. Diese gingen jedoch in Folge des jüdischen Makkabäer-Aufstandes um 165 verloren. In der Endphase der Seleukidendynastie war ihr Territorium auf Syrien beschränkt, doch handelte es sich dabei nur noch um einen römischen Klientelstaat, der schließlich mit der Einrichtung einer römischen Provinz im Jahr 63 v. Chr. durch Pompeius aufgelöst wurde.

Literatur

  • Boris Dreyer: Die römische Nobilitätsherrschaft und Antiochos III. (205 bis 188 v. Chr.). Hennef 2007, ISBN 978-3-934040-09-0
  • John D. Grainger: The Roman war of Antiochos the Great. Leiden und Boston 2002. ISBN 90-04-12840-9.
  • Hatto H. Schmitt: Antiochos der Große. In: Kai Brodersen (Hrsg.): Große Gestalten der griechischen Antike. München 1999, S. 458–464.
  • Hermann Bengtson: Herrschergestalten des Hellenismus. Beck, München 1975, ISBN 3-406-00733-3. S. 185–210.
  • Hatto H. Schmitt: Untersuchungen zur Geschichte Antiochos’ des Großen und seiner Zeit. Steiner, Wiesbaden 1964.


Vorgänger Amt Nachfolger
Seleukos III. König des Seleukidenreiches
223–187 v. Chr.
Seleukos IV.

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