Fliedetal

Fliedetal

Die Fuldaer Senke ist eine Talsenke und gleichzeitig eine naturräumliche Haupteinheit in Osthessen, Deutschland. Sie gehört zum Osthessischen Bergland (Haupteinheitengruppe 35) und trägt die Kennzahl 352.

Die Fuldaer Senke besteht aus dem zentralen Fuldaer Becken am Tal der Fulda um die Stadt Fulda, dem Großenlüder-Lauterbacher Graben im Nordwesten und dem Fliedetal entlang der Fliede im Südwesten.

Das Fliedetal wiederum gliedert sich in das Fliedener Becken und das schmalere Kerzeller Fliedetal, das die beiden Becken miteinander verbindet.

Namensgeber sind, neben der Fulda, ihrem linken Nebenfluss Fliede und dem Osthessischen Oberzentrum Fulda, die Gemeinde Flieden, das Dorf Kerzell (Gemeinde Eichenzell), die Gemeinde Großenlüder und die Stadt Lauterbach an der Lauter, deren Verlauf der Graben flussaufwärts folgt.

Inhaltsverzeichnis

Naturräumliche Gliederung

Wie folgt gliedert sich die Fuldaer Senke[1]:

  • 352 Fuldaer Senke
    • 352.0 Fliedetal
      • 352.00 Fliedener Becken (42,19 km²)
      • 352.01 Kerzeller Fliedetal (15,66 km²)
    • 352.1 Fuldaer Becken (112,94 km²)
    • 352.2 Großenlüder-Lauterbacher Graben (123,43 km²)

Fliedener Becken

Im Fliedener Becken liegen der östliche Hauptteil der Gemeinde Flieden, der Süden der Gemeinde Neuhof und der äußerste Westen der Gemeinde Kalbach, in dem mehr als die Hälfte der Einwohner der Gemeinde lebt - alle Landkreis Fulda.

Geographisch wird das Becken begrenzt durch den Gieseler Forst (350.6) im Nordwesten und Westen, den Landrücken (353.0) im Süden und das Westliche Rhön-Vorland (353.1) im Osten. Hierbei ist der Gieseler Forst der östlichste Teil des Unteren Vogelsberges (Haupteinheit 350) während Landrücken und Westliches Rhön-Vorland der Kuppenrhön (Haupteinheit 353) zugerechnet werden.

Im Fliedener Becken fließen der Fliede alle wichtigen Quell- und Nebenflüsse bis einschließlich der Kemmete (15,8 km, von links) zu (siehe hier)[2].

Kerzeller Fliedetal

Das schmale Kerzeller Fliedetal begleitet den Mittellauf der Fliede vom Fliedener bis zum Fuldaer Becken. Es beginnt im Süden mitten in Neuhof, führt weiter nach Nordosten zum Namensgebenden Dorf Künzell, um sich westlich von dessen Muttergemeinde Eichenzell schließlich zum Fuldaer Becken zu weiten. Neben den beiden genannten Gemeinden liegt noch ein vernachlässigbar kleiner Teil des Ostufers auf der Gemarkung Kalbachs.

Von rechts münden hier die Nebenflüsse Rehbach (8,0 km) und Döllbach (23,5 km)[2].

Am Ostufer liegt weiterhin der Gierseler Forst, am Südwestufer das Westliche Rhön-Vorland (s.o.).

Fuldaer Becken

Das Fuldaer Becken vereint die sich parallel gen Norden ziehenden Täler von Fulda und Haune (mit 66,5 km zweitlängster und längster rechter Nebenfluss, östlich davon). Es reicht auf der Fuldaseite von Eichenzell (im Süden) bis Fulda als einzigem Oberzentrum Osthessens. Östlich davon reicht es an der Haune vom Westen der Gemeinde Dipperz über Künzell bis Petersberg - je alle Landkreis Fulda.

Folgende Talsenken und Höhenzüge als Teile der Fuldaer Senke (Haupteinheit 352), des Unteren Vogelsberges (350), des Fulda-Haune-Tafellandes (355) und der Kuppenrhön (353) grenzen abwechselnd, im Uhrzeigersinn aufgezählt, das Fuldaer Becken ein:

Das Fuldaer Becken reicht, von Süd nach Nord, auf der Fuldaseite von der Mündung der Fliede (22,1 km) über die der Giesel (11,3 km, über die Saurode gemessen) bis kurz vor die der Lüder (36,4 km) - alle von links. Auf der Haune-Seite fließen von rechts Wanne (16,1 km) und Bieber (15,9 km) zu[2].


Großenlüder-Lauterbacher Graben

Der Großenlüder-Lauterbacher Graben zieht sich vom Fuldaer Becken bei Großenlüder über den Süden Bad Salzschlirfs - bis hierhin Landkreis Fulda - Wartenberg, Lauterbach und Schwalmtal nach Nordwesten bis kurz vor Alsfeld - Letztgenannte Vogelsbergkreis.

Der fließend ins Fuldaer Becken (s.o.) im Südosten übergehende Graben wird in südwestliche Richtungen vom Unteren Vogelsberg (Haupteinheit 350) und in nordöstliche von Höhenzügen des Fulda-Haune-Tafellandes (355) - Schlitzer Land (355.1) und, weiter nordwestlich, Ottrauer Bergland (355.0) - begrenzt. Im äußersten Nordwesten verengt er sich, bevor sich die Alsfelder Mulde (343.02) als südlichster Teil der Schwalm und der gesamten Westhessischen Senke (Haupteinheit 343) auftut.

Der Großenlüder-Lauterbacher Graben folgt, vom Fuldaer Becken ausgehend, also zunächst flussaufwärts gesehen, zuerst für einen kurzen Abschnitt der Lüder, nordwestlicher dann der Lauter (27,9 km), deren Nebenfluss Brenderwasser (20,4 km) und deren Nebenfluss Maar (4,9 km). Hinter dem Passieren der Wasserscheide zwischen Schwalm und Fulda schließlich folgt der Graben dem Bach von Wallenrod (8,5 km) bis kurz hinter dessen Mündung in die Schwalm[2].

Das Bundesamt für Naturschutz zieht die Grenze etwas anders und lässt den Graben bereits südöstlich Lauterbachs enden[3].

Einzelnachweise

  1. Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
  2. a b c d Flussdaten aus WRRL Hessen
  3. BfN - Kartendienste und Landschaftssteckbrief Fuldaer Becken

Allgemeine Quellen


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