Fuldaer Senke

Fuldaer Senke

Die Fuldaer Senke ist eine Talsenke und gleichzeitig eine naturräumliche Haupteinheit des Osthessischen Berglandes in Osthessen, Deutschland. Sie gehört zum Osthessischen Bergland.

Die Fuldaer Senke besteht aus dem zentralen Fuldaer Becken rund um die namensgebende Stadt Fulda an den Flüssen Fulda und Haune, dem Großenlüder-Lauterbacher Graben an den Unterläufen von Lüder und Lauter im Nordwesten und dem Fliedetal entlang der Fliede im Südwesten.

Inhaltsverzeichnis

Naturräumliche Gliederung

Wie folgt gliedert sich die Fuldaer Senke[1]:

Fliedetal

Das Fliedetal entlang der Fliede bildet den Südwesten der Fuldaer Senke. Es gliedert sich in das Fliedener Becken und das sich nordöstlich anschließende, schmalere Kerzeller Fliedetal, das das Fliedener Becken mit dem #Fuldaer Becken verbindet.

Fliedener Becken

Im Fliedener Becken liegen der östliche Hauptteil der namensgebenden Gemeinde Flieden, der Süden der Gemeinde Neuhof und der äußerste Westen der Gemeinde Kalbach, in dem mehr als die Hälfte der Einwohner der Gemeinde lebt - alle Landkreis Fulda.

Geographisch wird das Becken begrenzt durch den Gieseler Forst (350.6) im Nordwesten und Westen, den Landrücken (353.0) im Süden und das Westliche Rhönvorland (353.1) im Osten. Hierbei ist der Gieseler Forst der östlichste Teil des Unteren Vogelsberges (Haupteinheit 350) während Landrücken und Westliches Rhönvorland der Kuppenrhön (Haupteinheit 353) zugerechnet werden.

Im Fliedener Becken fließen der Fliede alle wichtigen Quell- und Nebenflüsse bis einschließlich der Kemmete (15,8 km, von links) zu (siehe hier)[2].

Kerzeller Fliedetal

Das schmale Kerzeller Fliedetal, benannt nach dem Dorf Kerzell (Gemeinde Eichenzell), begleitet den Mittellauf der Fliede vom #Fliedener Becken bis zum #Fuldaer Becken, das sich nordöstlich anschließt. Es beginnt im Süden mitten in Neuhof, führt weiter nach Nordosten zum Namensgebenden Dorf Kerzell, um sich westlich von dessen Muttergemeinde Eichenzell schließlich zum Fuldaer Becken zu weiten. Neben den beiden genannten Gemeinden liegt noch ein vernachlässigbar kleiner Teil des Ostufers auf der Gemarkung Kalbachs.

Von rechts münden hier die Nebenflüsse Rehbach (8,0 km) und Döllbach (23,5 km)[2].

Am Ostufer liegt weiterhin der Gieseler Forst, am Südwestufer das Westliche Rhönvorland (s.o.).

Fuldaer Becken

Das Fuldaer Becken bei Fulda vereint die sich parallel gen Norden ziehenden Täler von Fulda und Haune (mit 66,5 km zweitlängster und längster rechter Nebenfluss, östlich davon). Es reicht auf der Fuldaseite von Eichenzell (im Süden) bis Fulda als einzigem Oberzentrum Osthessens. Östlich davon reicht es an der Haune vom Westen der Gemeinde Dipperz über Künzell bis Petersberg - je alle Landkreis Fulda.

Folgende Talsenken und Höhenzüge als Teile der Fuldaer Senke (Haupteinheit 352), des Unteren Vogelsberges (350), des Fulda-Haune-Tafellandes (355) und der Kuppenrhön (353) grenzen abwechselnd, im Uhrzeigersinn aufgezählt, das Fuldaer Becken ein:

Das Fuldaer Becken reicht, von Süd nach Nord, auf der Fuldaseite von der Mündung der Fliede (22,1 km) über die der Giesel (11,3 km, über die Saurode gemessen) bis kurz vor die der Lüder (36,4 km) - alle von links. Auf der Haune-Seite fließen von rechts Wanne (16,1 km) und Bieber (15,9 km) zu[2].

Großenlüder-Lauterbacher Graben

Der Großenlüder-Lauterbacher Graben zieht sich vom #Fuldaer Becken bei Großenlüder über den Süden Bad Salzschlirfs - bis hierhin Landkreis Fulda - Wartenberg, Lauterbach und Schwalmtal nach Nordwesten bis kurz vor Alsfeld - Letztgenannte Vogelsbergkreis.

Der fließend ins #Fuldaer Becken im Südosten übergehende Graben wird in südwestliche Richtungen vom Unteren Vogelsberg (Haupteinheit 350) und in nordöstliche von Höhenzügen des Fulda-Haune-Tafellandes (355) - Schlitzer Land (355.1) und, weiter nordwestlich, Ottrauer Bergland (355.0) - begrenzt. Im äußersten Nordwesten verengt er sich, bevor sich die Alsfelder Mulde (343.02) als südlichster Teil der Schwalm und der gesamten Westhessischen Senke (Haupteinheit 343) auftut.

Der Großenlüder-Lauterbacher Graben folgt, vom Fuldaer Becken ausgehend, also zunächst flussaufwärts gesehen, zuerst für einen kurzen Abschnitt der Lüder, nordwestlicher dann der Lauter (27,9 km), deren Nebenfluss Brenderwasser (20,4 km) und deren Nebenfluss Maar (4,9 km). Hinter dem Passieren der Wasserscheide zwischen Schwalm und Fulda schließlich folgt der Graben dem Bach von Wallenrod (8,5 km) bis kurz hinter dessen Mündung in die Schwalm[2].

Das Bundesamt für Naturschutz zieht die Grenze etwas anders und lässt den Graben bereits südöstlich Lauterbachs enden[3].

Einzelnachweise

  1. Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
  2. a b c d Flussdaten aus WRRL Hessen
  3. BfN - Kartendienste und Landschaftssteckbrief Fuldaer Becken

Allgemeine Quellen


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