- Fliegende Windkraftanlage
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Eine Fliegende Windenergieanlage ist eine bisher nur theoretisch konzipierte Windenergieanlage zur Nutzung der starken und konstanten Luftströmungen (Jetstream) der Troposphäre in den gemäßigten Breiten. Ein hubschrauberähnlicher Apparat wird mit einem Kabel am Boden befestigt, welches dazu dient, den Strom abzuleiten und die Anlage festzuhalten. Die Anlage benötigt einen geschützten Luftraum und muss zur Wartung oder bei Defekten gelandet werden.[1]
Die Idee stammt von Professor Bryan Roberts von der University of Technology, Sydney, Australien und soll zusammen mit der Firma "Sky Wind Power" vermarktet werden.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Nach gegenwärtigem Stand soll die Anlage aus einem Flugobjekt ähnlich einem Hubschrauber mit vier Rotoren bestehen. Diese soll aus eigener Kraft über das angeschlossene Strom- und Fixierkabel bis in Höhen von ca. 5 bis 10 km aufsteigen und dann von den dort herrschenden starken Winden sowohl in der Lage gehalten als auch zur Stromproduktion angetrieben werden. Um nennenswerte Leistungen zu erzeugen, müssten ähnlich wie bei Windparks am Boden einige Dutzend Anlagen zu einem "Fliegenden Windpark" zusammengeschaltet werden. Diese wären aus Sicherheitsüberlegungen nur in weitgehend menschenleeren Gegenden denkbar und müssten als Flugverbotszonen ausgewiesen werden. Jedoch wäre dies in weiten Teilen Nord- und Südamerikas, Eurasiens, Australiens und Afrikas problemlos möglich.
Leistung/Ertrag/Kosten
Aufgrund der stetigen Windverhältnisse in der höheren Atmosphäre könnten die Anlagen sehr hohe Volllaststunden von bis zu 90 % erreichen. Von der Firma "Sky Wind Power" wird vorgeschlagen, 600 Anlagen der Größenklasse 20 MW in einem Gebiet von 15 auf 30 km zusammenzufassen. Ein Park dieser Größenordnung hätte nach Firmenangaben eine Energieproduktion von der dreifachen Größe des leistungsstärksten amerikanischen Kernkraftwerks in Palos Verde, Arizona. Die Stromgestehungskosten sollen dabei mit 1 bis 2 ct/kWh alle anderen Stromerzeugungsmethoden unterbieten.
Weitere Varianten
Die kanadische Firma Magenn[4] schlägt ein alternatives System mit fesselballonartigen Gebilden vor, die mit Helium gefüllt und mit Turbinenschaufelähnlichen Ausstülpungen versehen würden. Der Ballon rotiert dabei um eine Horizontale Achse. Das Projekt befindet sich derzeit in der Prototypenphase. für eine Anlage mit von etwa 7,6 x 19,8 Metern und 10 kW Leistung. Die Herstellung und Vermarktung eines ersten Modells mit 10 bis 25 kW soll Ende 2009 beginnen.
Die Universität von Delft in den Niederlanden sowie die amerikanische Firma Magani und die italienische Firma Kitegen befassen sich mit Lenkdrachen, welche am Boden befindliche Generatoren antreiben. [5]
Quellen
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