- Floquet-Zustand
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Der Satz von Floquet (nach Gaston Floquet) macht eine Aussage über die Struktur der Fundamentalmatrizen eines homogenen linearen gewöhnlichen Differentialgleichungssystems mit periodischer Koeffizientenmatrix.
Dieser Satz findet in der Quantenmechanik Anwendung, wo die Eigenzustände eines Systems mit zeitlich periodisch veränderlichem Potential auch als Floquet-Zustände bezeichnet werden. Sie entsprechen genau dem periodischen Anteil der Fundamentallösung.
Der Satz von Floquet, angewandt auf räumlich periodische Potentiale, ist in der Quantentheorie besser unter dem Namen Bloch-Theorem bekannt. Die Eigenzustände heißen Bloch-Funktionen.
Vom quantenmechanischen Blickwinkel aus gesehen lässt sich der Sachverhalt so darstellen: Ein ungestörtes System hat definierte Eigenzustände. Durch das Anlegen eines periodischen Feldes werden die Eigenzustände energetisch verändert. Aufgrund der Periodizität des Feldes ändern sich nun auch die Eigenzustände periodisch. Sie werden als Floquet-Zustände bezeichnet. Durch beispielsweise eine Fourier-Entwicklung dieser Zustände kann die Arbeit mit diesen erheblich vereinfacht werden.
Formulierung
Jede Fundamentalmatrix Φ des homogenen linearen Differentialgleichungssystems
mit stetiger ω-periodischer Koeffizientenmatrix lässt sich in der Form
schreiben, worin stetig differenzierbar und ω-periodisch und eine konstante Matrix ist. Hierbei bezeichnet exp die Matrixexponentialfunktion.
Literatur
- Carmen Chicone: Ordinary Differential Equations with Applications. 2. Auflage. Texts in Applied Mathematics 34, Springer-Verlag 2006, ISBN 0-387-30769-9.
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