- Flugplatz Stendal-Borstel
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Flugplatz Stendal Kenndaten ICAO-Code EDOV Koordinaten 52° 37′ 58″ N, 11° 49′ 54″ O52.63277777777811.83166666666756Koordinaten: 52° 37′ 58″ N, 11° 49′ 54″ O 56 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 2,5 km nordwestlich von Stendal Straße Osterburger Str. Basisdaten Eröffnung 1934 Betreiber Flugplatz Gesellschaft Stendal GmbH Beschäftigte 4 Start- und Landebahnen 08/26 1997 m × 52 m Beton 08/26 700 m × 40 m Gras Der Flugplatz Stendal liegt 1,5 NM nord-westlich der Stadt Stendal. Er ist mit einer 1997 Meter langen Betonbahn und einer 700 Meter langen Grasbahn, beide in Richtung 26/08, ausgestattet. Zugelassen ist der Platz für Flugzeuge bis 14 Tonnen. Die Frequenz der Flugleitung ist 122,400 MHz.
Geschichte
Im Jahr 1934 wurde mit dem Bau des Platzes durch die Reichsluftwaffe begonnen. In der damals üblichen Form ohne feste Bahnen stand ein Flugfeld von nahezu zwei mal zwei Kilometern zur Verfügung. Bis zum Jahre 1936 wurde der Platz ausgebaut und unter anderem mit einem eigenen Gleisanschluss versehen. Einige Gebäude aus der Zeit stehen heute noch und sind denkmalgeschützt. Ab 1936 wurden auf dem Gelände des Flugplatzes die ersten deutschen Fallschirmjäger ausgebildet.
Im Jahre 1938 wurde der Platz ausgebaut, da hier das 2. Transportgeschwader mit 50 dreimotorigen Junkers Ju 52 sowie weiteres Unterstützungspersonal stationiert wurde. 1940 begann man mit dem Aufbau des dritten Nachtjägergeschwaders, das bis zum März 1945 mit Messerschmitt Bf 110 Einsätze gegen alliierte Bomber flog. 1943 kam das Nachtjagdgeschwader 300 hinzu, welches in der „Hellen Nachtjagd" eingesetzt wurde. Neben den Einsatzgeschwadern waren während des Krieges auch Monteure von Blohm & Voss am Platz stationiert, die versuchten, Gotha Go 244-Lastensegler mit französischen Sternmotoren vom Typ Gnôme et Rhône 14 M auszurüsten. Daneben wurden auch etliche Ju-52 für spezielle Zwecke umgerüstet, zum Beispiel zum Minensuchen. Ein Jahr vor Kriegsende kamen zu den stationierten Einheiten noch die Jagdgeschwader 301 und 302 hinzu. Diese Einheiten, die im „Wilde Sau"-Nachtjagdverfahren eingesetzt wurden, waren bis April 1945 am Platz. Am 7. April startete von Stendal das Sonderkommando Elbe mit 150 Jägern zu einem Rammeinsatz gegen alliierte Bomberverbände. Ein Einsatz, der vielen Piloten das Leben kostete. Einen Tag darauf wurde der Flugplatz bombardiert, allerdings waren die Schäden nicht sehr schwer. Kurz darauf wurde der Platz von den Alliierten besetzt, vorher wurden noch einzelne Gebäude gesprengt. Britische Truppen benutzten den Platz für einige Zeit als Kriegsgefangenenlager und Reservelazarett, bis er schließlich im Juli 1945 an die Rote Armee übergeben wurde.
Zunächst wurde der Platz von sowjetischen Bomber- und Jägerverbänden genutzt. Die ehemaligen Fallschirmhallen wurden zu Hangars umfunktioniert. Im Jahre 1954 schließlich wurde mit dem Bau der Betonpiste (52 × 1997 Meter) begonnen. Dies wurde nötig, da Jäger der Typen MiG-15, MiG-17, MiG-19 und die zweistrahlige Il-28 untergebracht wurden. 1974 hatte die Ära der Jagdflugzeuge am Platz ein Ende, es wurden 140 Hubschrauber (u.a. Mi-8 und Mi-24) stationiert. Hinzu kam noch ein Transportgeschwader, das mit den Großraumflugzeugen Il-76 ausgestattet war. Mit dem Abzug der letzten Einheiten am 7. Juli 1992 endete nicht nur die Geschichte des Flugplatzes als Militärstandort, sondern auch die der Stendaler Garnison, die zum Schluss eine ganze Division mit mehr als 10.000 Soldaten umfasste.
Nutzung
Der Platz wird heute hauptsächlich zivil genutzt. Der Aero Club Stendal ist seit 1993 aktiv. Des Weiteren gibt es eine Flugschule für Ultraleichtflugzeuge und Gyrocopter, sowie den Hubschrauberhersteller ROTOR International auf dem Flugplatz.
Weblinks
- Webseite des Flugplatzes
- Flugplatzinformationen auf Airports.de
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