Flüssigkeitsmangel

Flüssigkeitsmangel
Klassifikation nach ICD-10
E86 Volumenmangel
Hypovolämie
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Als Hypovolämie bezeichnet man die Verminderung der zirkulierenden, also sich im Blutkreislauf befindlichen Menge Blut. Sie ist damit das Gegenteil der Hypervolämie.

Blutverluste nach außen, in Gewebe oder in Körperhöhlen oder Kavernen sowie Plasma- oder Flüssigkeitsverlust können Ursache für eine Hypovolämie sein. Diese äußert sich dann durch eine kleine Blutdruckamplitude, Abfall des Blutdrucks, Anstieg der Pulsfrequenz, Schockindex – also das Verhältnis von Puls zu systolischem Blutdruck – größergleich 1,0, unzureichende periphere Durchblutung, niedrigen zentralen Venendruck und verminderte Harnausscheidung. Hypovolämie kann damit auch ein Anzeichen für Diabetes mellitus sein, wo es aufgrund der osmotischen Aktivität der Glucose im Urin zu einer hohen Flüssigkeits- und Elektrolytenausscheidung kommt.

Die körperliche Registrierung einer Hypovolämie erfolgt in herznahen Gefäßen über Barorezeptoren, in den Nieren über Volumensensoren. Diese initiieren Veränderungen in den Nieren, die den Wasserreservenerhalt bezwecken und zu einem Anstieg des Durstgefühls führen, Barorezeptoren indirekt über eine gesteigerte Ausschüttung des Antidiuretischen Hormons, Volumenrezeptoren direkt.

Abhängig vom auslösenden Mechanismus des Schockgeschehens wird zwischen absoluter und relativer Hypovolämie unterschieden. Die absolute Hypovolämie wird durch den Verlust an zirkulierendem Volumen nach außen oder innen ausgelöst, bei relativer Hypovolämie wird durch Herz- oder Gefäßinsuffiziens Volumen in der Körperperipherie umverteilt.

In beiden Fällen wird der venöse Rückstrom zum Herzen vermindert. Die Hypovolämie bedarf unbedingt einer ärztlichen Behandlung, aus ihr heraus kann sich ein hypovolämischer Schock entwickeln, ein Blutverlust von 50 % ist ohne Therapie fast immer tödlich.

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