Folland

Folland

Die Firma Folland Aircraft Limited war ein britischer Flugzeughersteller.

1936 wurde in Hamble, seinerzeit eines der Zentren der britischen Flugzeugindustrie, die Firma British Marine Aircraft gegründet. Ursprüngliches Ziel dieses Unternehmens war der Lizenzbau des Sikorsky S-42-Flugbootes. Letztlich kam die Lizenzvereinbarung mit Sikorsky jedoch nicht zustande.

1937 übernahm Henry Folland, ehemaliger Chefkonstrukteur der Gloster Aircraft Company, die Firma, und am 24. Dezember 1937 erfolgte die Umfirmierung in Folland Aircraft Ltd.. Das Unternehmen betätigte sich danach als Zulieferer und stellte zunächst Bauteile für die Bristol Blenheim und die Bristol Beaufort, später für die DeHavilland Mosquito und Vickers Wellington her.

Die erste Eigenentwicklung, die bei Folland über das Planungsstadium hinaus kam, entstand 1940, die Fo.108, besser bekannt als Folland 43/37, eine Maschine, die als Versuchsträger für Flugzeugmotoren diente. Im Jahre 1950 wurde der bereits durch erfolgreiche Konstruktionen britischer Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg bekannt gewordene Entwickler W.E.W. Petter zum Chefkonstrukteur und Geschäftsführer bei Folland.

Petter war der Ansicht, dass die seinerzeitige Entwicklung bei den Jagdflugzeugen in die falsche Richtung zeige, er war der Meinung, dass diese Flugzeuge zu groß und zu kostenintensiv seien. So verfolgte er das Ziel, eine möglichst kleine und kostengünstige strahlgetriebene Jagdmaschine zu entwickeln. Nach dem Prototyp, der Folland Midge, entstand so im Jahre 1955 die Folland Gnat, ein Flugzeug, das sich zwar nicht, wie man bei Folland hoffte, zum Standardjäger der britischen Luftstreitkräfte avancierte, aber ein relativ erfolgreiches Exportflugzeug vor allem in Indien wurde. Die indische Luftwaffe kaufte einige Gnat, baute diese Maschine in Lizenz und entwickelte sie weiter zur HAL Ajeet.

Der Name Folland als Flugzeughersteller verschwand, nachdem das Unternehmen 1959 im Hawker Siddeley-Konzern aufgegangen war und seitdem bei Hawker Siddeley als Hamble Division bezeichnet wurde. Die Gnat wurde in Hawker Siddeley Gnat T.Mk1 umbenannt und war für viele Jahre die Standard-Maschine der bekannten Kunstflugstaffel "Red Arrows". Schließlich ging Hawker Siddeley in der British Aerospace auf. Der Flugplatz in Hamble wurde 1986 geschlossen, in den dort verbliebenen Produktionsstätten wurden zuletzt Baugruppen für die Modelle Hawker Hawk und Hawker Harrier montiert.


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