Fondsdiscounter

Fondsdiscounter

Fondsdiscount bezeichnet die Möglichkeit, Anteile an offenen oder geschlossenen Investmentfonds zu ermäßigten Konditionen zu erwerben.

Die Anbieter oder Vermittler solcher Konditionen heißen Fondsdiscounter. Dabei handelt es sich meist um Direktbanken oder um sogenannte "freie Fondsvermittler", auch Fondsshops genannt.

Offene Investmentfonds

Offene Investmentfonds werden heute an der Börse (zum Beispiel der Börse München und der Börse Stuttgart) ohne Ausgabeaufschlag gehandelt. Die früher bei speziellen Anbietern üblichen Fondsdiscounts, bei denen der Ausgabeaufschlag ganz oder teilweise entfiel, haben damit jedoch nicht an Bedeutung verloren. Zwar bieten die Börsen Fonds ohne Ausgabeaufschlag an, handeln die Fondsanteile jedoch mit einem Spread zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Dieser Spread beträgt je nach Fonds zwischen 0,3 und 1,5 %. Hinzukommen An- und Verkaufsspesen, so dass der Kauf von Fondsanteilen über die Börsen Kosten zwischen 0,5 und 2,0 % der Anlagesumme verursacht. Zudem sind bislang über die Börsen nicht alle gängigen Fonds handelbar.

Geschlossene Investmentfonds

Beim Erwerb von Anteilen an geschlossenen Fonds vereinbaren Fondsdiscounter in der Regel mit dem Investor individuelle Discountkonditionen. Zu den am häufigsten vertriebenen geschlossenen Fonds gehören Immobilienfonds, Schiffsbeteiligungen, Private Equity Fonds, Lebensversicherungsfonds und Leasingfonds.

Einkommensmodell der Fondsdiscounter

Im Gegenzug zur Gewährung des Discounts bieten die Fondsdiscounter, die die Fondsanteile vermitteln bzw. vertreiben, meistens keine Beratung an. Sie finanzieren sich beim Vertrieb von Investmentfonds über einen Anteil an den laufenden Verwaltungskosten, der so genannten Bestandsprovision, die ohnehin - also auch beim Erwerb von Fondsanteilen mit Ausgabeaufschlag - regelmäßig dem Fondsvermögen entnommen wird (je nach Fonds zwischen 0,1 und 0,5 % jährlich). Bei geschlossenen Fonds erhalten die Fondsdiscounter für den Vertrieb einen Anteil an den im Emissionsprospekt des jeweiligen Fonds ausgewiesenen Kosten für die Eigenkapitalvermittlung.


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