Forum Ziviler Friedensdienst

Forum Ziviler Friedensdienst
Forum Ziviler Friedensdienst
(forumZFD)
Zweck: Non-Profit-Organisation
Vorsitz: Dr. Tilman Evers
Gründungsdatum: 1996
Mitgliederzahl: 15 Mitarbeiter[1]
Sitz: Bonn

Das Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 40 Organisationen[2] und derzeit etwa 130 Einzelpersonen, die sich für den Zivilen Friedensdienst engagieren. Ihren Sitz hat die Organisation in Bonn und wurde 1996 gegründet. Die Organisation versteht sich als Anwalt der Idee des Zivilen Friedensdienstes und der Zivilen Konfliktbearbeitung. Um diese Idee zu stärken, tritt das forumZFD auch selbst als Träger von Projekten im Zivilen Friedensdienst auf und entsendet eigene "Friedensfachkräfte" in Konfliktregionen. Daneben unterstützt und koordiniert es Entsendungen durch seine Mitgliedsorganisationen.

Es bietet außerdem im Rahmen seiner Akademie für Konflikttransformation verschieden lange Weiterbildungsmöglichkeiten für Friedensfachkräfte bzw. Konfliktbearbeiter/innen, sowie Trainings zu spezifischen Themen an. Die drei neunwöchigen sowie ein viermonatiger Qualifizierungskurs in Ziviler Konfliktbearbeitung finden jedes Jahr überwiegend auf Englisch statt und können mit dem Zertifikat "Friedensfachkraft" abgeschlossen werden.

Inhaltsverzeichnis

Einsatz der Fachkräfte

Momentan sind etwa 20 Fachkräfte des forumZFD vorwiegend im westlichen Balkan (Ex-Jugoslawien) und Israel bzw. Palästina im Einsatz. 2008 wurden die Philippinen als weitere Projektregion aufgenommen. Daneben führt das forumZFD auch Projekte in Deutschland durch.

Finanzierung

Die Projekte des forumZFD werden bislang weitestgehend im Rahmen des Programms Ziviler Friedensdienst in der Entwicklungszusammenarbeit vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Die Qualifizierung zur "Friedensfachkraft" wird vom BMZ und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Netzwerke

Das forumZFD ist Gründungsmitglied des European Network for Civil Peace Services (EN.CPS) und der globalen Nonviolent Peaceforce. Es ist somit Teil einer weltweiten Bewegung, die sich für die Verbreitung von professionell angelegten zivilgesellschaftlichen Alternativen der konstruktiven Konfliktbearbeitung einsetzt.

Auszeichnungen

Das forumZFD ist Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises (1997) und des Göttinger Friedenspreises (2005).[3]

Akademie für Konflikttransformation

Die Akademie für Konflikttransformation ist die Qualifizierungseinrichtung des forumZFD. In Kursen, Trainings und sonstigen Veranstaltungen vermittelt sie Kenntnisse und Fähigkeiten für eine professionelle Friedensarbeit im In- und Ausland. Die meisten Qualifizierungsmaßnahmen richten sich an Personen, die in Projekten des Zivilen Friedensdienst oder nah verwandten Bereichen (z.B. konfliktsensible Entwicklungszusammenarbeit) arbeiten oder dies tun wollen. Daneben bietet die Akademie aber auch Veranstaltungen und Informationen für Einsteiger an.

Einzelnachweise

  1. Aken, Jan van [Red.]: Das NGO Handbuch: non governmental organisations. Greenpeace Media, Hamburg 2007, ISBN 978-3-9811689-0-7, S. 436.
  2. Organisationen, die beim Forum ZFD involviert sind: Aktion 3 Prozent; Bund für Soziale Verteidigung (BSV); Bündnis '90/ Die Grünen, Kreisverband Mönchengladbach; Bündnis '90/ Die Grünen, Ortsverband Ratingen; CARE Deutschland/ Luxemburg e.V.; Change Support Team; Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung; Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen; Dietrich Bonhoeffer-Verein; Eine Welt Zentrum Herne; Evangelische Akademikerschaft in Deutschland; Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer; Evangelische Landeskirche in Baden; Evangelischer Kirchenkreis Hattingen-Witten; Förderverein Willy Brandt-Zentrum e.V.; Frauennetzwerk für Frieden; Gustav Heinemann Friedensgesellschaft; Informationszentrum Dritte Welt; Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) Deutsche Sektion; Internationaler Versöhnungsbund e.V. Deutsche Sektion; Kirchenkreis Hagen; Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.; Kreiskirchenamt Münster; Leserinitiative Publik e.V.; Martin-Luther-Gemeinde Berlin; Ohne Rüstung leben; Ökumenisches Zentrum Berlin; OWEN e.V. - Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung; pax christi Deutsche Sektion; pax christi Hagen; pax christi-Bistumsstellen Aachen, Essen, Freiburg, Köln, Limburg, Mainz, München, Münster, Paderborn und Rottenburg-Stuttgart; Projekt Alternativen zur Gewalt; Südost Europa Kultur e.V.; Theologische Hochschule Friedensau; Vereinigte Kirchenkreise Dortmund und Lünen - Referat Jugend und Ökumene. Stand 2. Juni 2010
  3. Aken, Jan van [Red.]: Das NGO-Handbuch: non-governmental organisations. Greenpeace Media, Hamburg 2007, ISBN 978-3-9811689-0-7, S. 436.

Weblinks


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