Francesco Francia

Francesco Francia
Maria mit Kind , den Hll. Franziskus, Katharina und dem Johannesknaben, 1504. Kunsthistorisches Museum
Taufe Christi, 1509. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister.
Von Francesco Francia geschnittene Münze der Bentivogli.

Francesco Francia (* 1450 in Bologna; † 5. Januar 1518 ebenda; eigentlich Francesco Raibolini) war ein italienischer Renaissance-Maler, Goldschmied und Bildhauer. Er gilt als Begründer der Bologneser Schule der Malerei.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bevor er sich 1485 der Malerei zuwandte, machte er eine Ausbildung als Goldschmied. Er studierte beim italienischen Maler Francesco Squarcione. Seine Bilder sind vorwiegend mit der Darstellung der Jungfrau Maria und von Heiligen geprägt. Daneben malte er Porträts. Zu seinen Schülern gehörte der Kupferstecher Marcantonio Raimondi.

1483 wurde er Obmann der Goldschmiedsgilde, welches Amt er wiederholt (1489, 1506–1508 und 1512) bekleidete. 1514 ward er Obmann der vier Künste. Von den Bentivogli zum Münzmeister bestellt und vom Papst Julius als solcher bestätigt, gewann Francia bedeutenden Ruf im Stempelschnitt, Silberornament und Niello. Zwei Nielloteller von ihm befinden sich in der Akademie zu Bologna.

Berühmter ist er in der Malerei, in welcher er durch Lorenzo Costa beeinflusst worden ist. In der Folge wirkte die Richtung Peruginos bestimmend auf ihn ein und ganz zuletzt noch das Beispiel Raffaels, der mit Francia in ein freundschaftliches Verhältnis getreten war (Briefwechsel von 1508); er starb am 5. Januar 1518 in Bologna.

Francia besaß keine reiche Erfindungsgabe, wohl aber Sinn für heilige, empfindungsvolle Schönheit. Es genügen ihm meist wenige Figuren, in die er einen gemessenen, weihevollen Ausdruck, ein zartes Seelenleben, besonders bei den weiblichen Gestalten, zu bringen wusste.

Seine Ausführung mit ihrem glatten, firnisartigen Schmelz und ihren saubern Umrissen erinnert, besonders in den Werken seiner frühen Jahre, an sein Herauswachsen aus der Goldschmiedekunst. Bilder von ihm sind ziemlich häufig, besonders finden sich viele zu Bologna (Madonna von 1490 in der Misericordia, Madonna von 1499 in der Bentivogli-Kapelle von San Jacopo Maggiore, der tote Christus und eine Madonna in der Pinakothek, Fresken aus der Geschichte der heil. Cäcilia im Oratorio di Santa Cecilia etc.). München besitzt die Madonna im Rosenhag, Dresden die Anbetung der heiligen drei Könige sowie die rechts zu sehende Taufe Christi, Berlin eine Madonna von 1502 und eine heilige Familie aus seiner Jugendzeit, die Nationalgalerie zu London eine Madonna, das Louvre zu Paris Christus am Kreuz mit Hiob, die Galerie zu Parma eine Kreuzabnahme etc. Francias Söhne Giacomo (geboren vor 1487, gest. 1557, der bedeutendere) und der jüngere, Giulio (geb. 1487, gestorben nach 1543), arbeiteten im Stil des Vaters, aber mit geringerem Talent. Ihre Werke werden häufig für die des Vaters ausgegeben; verschiedene haben die Brüder auch gemeinsam gemalt, wie sie auch an den Werken des Vaters mitgearbeitet haben.

Werke (Auswahl)

  • Madonna mit Kind und zwei Heiligen, um 1470
  • Kreuzigung mit St. Jean und St. Jérôme, 1485
  • Madonna mit Kind mit Heiligen Francis und Jerome
  • Taufe Christi, 1509
  • Der Abfall vom Kreuz und von der Jungfrau Maria, 1515

Literatur

  • Giuseppe Piazzi: Le Opere di Francesco Raibolini, detto il Francia, orefice e pittore. Azzoguidi, Bologna 1925.

Weblinks

 Commons: Francesco Francia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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