- Francesco Landino
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Francesco Landini (* um 1325 in Fiesole bei Florenz; † 2. September 1397[1]; auch Francesco Landino) war ein italienischer Komponist und Organist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Francesco Landini wurde um 1325 in Fiesole bei Florenz geboren. Er erblindete während seiner Kindheit aufgrund einer Pockenerkrankung. Von Francesco Landini sind über 150 Werke erhalten. Er war von 1365 bis 1397 Organist und Kaplan von San Lorenzo in Florenz, komponierte jedoch vorwiegend weltliche Musik. Nach Auskunft seines Biographen Villani beschäftigte sich Landini auch mit Astrologie, Ethik und Philosophie. Er verkörpert damit den für das 14. Jahrhundert typischen Komponisten, der sich selbst als intellektuelle Persönlichkeit begreift und ausdrückt, ganz im Gegensatz zu den früheren mittelalterlichen Komponisten, deren Persönlichkeit kaum greifbar wird. Anders als Frankreich, mit Paris ein anderes wichtiges musikalisches Zentrum der Zeit, war Italien bereits föderal-republikanisch geprägt. In den Stadtstaaten wie Venedig, Siena und Florenz boten mächtige Bürger den Künstlern ein gesellschaftliches Forum, wie es besispielweise in Boccaccios Decamerone zum Ausdruck kommt. So berichtet Giovanni Gherardi da Prato in Paradiso degli Alberti, wie die örtlichen litterati - Ärzte, Philosophen, Mathematiker und Theologen miteinander diskutierten und dem Orgelspiel Landinis lauschten, der herzzerreißend auf seinem Portativ spielte. Laut Villani gelang es ihm in einzigartiger Weise die menschliche Stimme mit dem Klang der Orgel zu verschmelzen. Er betätigte sich auch als Orgelstimmer und Instrumentenbauer.
In den 1360er Jahren soll Landini vom König von Zypern mit der corona laurea ausgezeichnet worden sein, dies zeigt auch eine Abbildung Landinis in einer Miniatur der Initiale am Beginn der Landini-Sammlung im Squarcialupi-Codex (f.121v) von 1415. Landini starb 1397.
Werke
Erhalten sind zwölf zwei- und dreistimmige Madrigale, eine Caccia, mehr als 140 Ballaten, sowie einige wenige Messvertonungen. Sammlungen von Landini-Werken finden sich in folgenden Manuskripten:
- Codex Panciatichiano (f.1-50)
- Codex Reina
- Codex Squarcialupi
Literatur
- Antonio Delfino / Maria Teresa Rosa-Barezzani (Hrsg.): Col dolce suon che da te piove: Studi su Francesco Landini e la musica del suo tempo, in memoria di Nino Pirrotta. SISMEL Edizioni del Galluzzo, Tavarnuzze (Florenz) 1999 (= Scuola di Paleografia e Filologia Musicale, Studi e testi, 2; La tradizione musicale, 4), ISBN 88-87027-46-3
- Alessandra Fiori: Francesco Landini. L'epos, Palermo 2004 (= Constellatio musica, 11), ISBN 88-8302-251-3
- Hartmut Möller / Rudolf Stephan: Die Musik des Mittelalters. Neues Handbuch der Musikwissenschaft. Bd. 2, Laaber-Verlag, Laaber, 1991. ISBN 3-89007-032-9
Weblinks
- Todd M. McComb: Francesco Landini (c.1325-1397): Works List & Discography (engl.)
- Davide Daolmi: Francesco Landini (ital.): mit Quellentexten und Abbildungen aus dem Squarcialupi-Codex
- Margo Schulter: What is a Landini cadence? (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, Seite 11
PND: Datensatz zu Francesco Landini bei der DNB – keine Treffer im Katalog der DNB; 21. April 2009 Personendaten NAME Landini, Francesco ALTERNATIVNAMEN Francesco Landino; Franciscus Cecus; Francesco da Firenze KURZBESCHREIBUNG italienischer Minnesänger, Komponist, Organist GEBURTSDATUM um 1325 GEBURTSORT Fiesole bei Florenz STERBEDATUM 2. September 1397
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