- Franz Christian Gau
-
Franz Christian Gau, auch François Christian Gau und François Chrétien Gau (* 15. Juni 1790 in Köln; † 31. Dezember 1853 in Paris) war ein deutscher, ab 1826 (naturalisierter) französischer Architekt, Entdeckungsreisender und Baumeister.
Leben
Gau wurde 1790 als Sohn eines Kaufmanns aus der Altstadt in Köln geboren und kam 1809 nach Paris. Dort studierte er an der Akademie und unternahm Studienreisen nach Italien und in den Orient. 1826 wurde er französischer Staatsbürger. Gau beschäftigte sich mit dem Studium der Gotik und restaurierte mehrere Kirchen, darunter St-Julien-le-Pauvre und St-Séverin. Er zeichnete auch Entwürfe für Ste-Clotilde und nahm bei seinen Arbeiten rheinländische Kathedralen zum Vorbild. Außerdem war er für den Bau der Pariser Krankenhäuser verantwortlich. Von 1824 bis 1848 war Gau Leiter einer Architekturschule die hauptsächlich Deutsche ausbildete. Sein bekanntester Schüler war Gottfried Semper.
Gau hat einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung des noch weitgehend unbekannten Landes und seiner Bauwerke geleistet durch seine abenteuerliche Orientreise, seine Erforschung Ägyptens und Nubiens. Seine Erkenntnisse führten zu einer Anerkennung in höchsten Kreise in Frankreich und Deutschland im Zeitalter des aufkommenden Nationalismus.
Im Dezember 1842 gründete er zusammen mit Heinrich Heine in Paris einen Hilfsverein für den Zentral-Dombau-Verein zu Köln, später wurde ihm hierfür die Ehrenmitgliedschaft im Kölner Dombauverein verliehen.
Im Jahre 1992 promovierte der Kunsthistoriker und Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Mario Kramp über Gau an der Universität Aachen.
Schriften (Auswahl)
- Les antiquilés de la Nubie (1824)
- Les mines de Pompeji (die zwei letzten Bände, 1824)
Weblinks
- Leonhard Ennen: Gau, Franz Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 414–416.
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Kategorien:- Baumeister
- Französischer Architekt
- Deutscher
- Geboren 1790
- Gestorben 1853
- Mann
Wikimedia Foundation.