- Franz John
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Franz Adolf Louis John (* 28. September 1872 in Pritzwalk; † 17. November 1952 in Berlin) war ein deutscher Fußballfunktionär und Fotograf. Er war im Februar 1900 einer der Hauptinitiatoren der Gründung des FC Bayern München und von 1900 bis 1903 dessen erster Präsident.
John wurde als Sohn des Postsekretärs Friedrich Wilhelm John und dessen Frau Ida im nordbrandenburgischen Pritzwalk geboren. Mit seinen Eltern kam er zunächst in die am Rande Berlins gelegene Dorfgemeinde Pankow, wo er sich der Fußballmannschaft des VfB Pankow anschloss. Im Verein machte er die Bekanntschaft mit Gustav Manning, dem späteren Schriftführer des DFB, der John maßgeblich bei der Integration des Münchener Fußballs in den DFB unterstützen sollte. Nach einer Ausbildung zum Fotografen in Jena zog es ihn schließlich nach München. Dort ließ er sich im Stadtteil Schwabing nieder und wurde Mitglied der Fußballabteilung des MTV 1879 München.
Im Streit um den Beitritt zum Verband Süddeutscher Fußball-Vereine (SFV), dem die von Turnern dominierte Vorstandschaft des MTV 1879 ablehnend gegenüberstand, verließen am 27. Februar 1900 elf Fußballspieler unter Protest die Hauptversammlung des Vereins und zogen unter der Führung Johns in das Restaurant Gisela. Dort beschlossen sie die Gründung eines eigenen Fußballvereins, des Münchener Fußballklubs Bayern, und wählten John zu ihrem ersten Präsidenten.
Unter seiner Führung entwickelte sich der Verein binnen kürzester Zeit zur stärksten Kraft im Münchener Fußball. Noch im Gründungsjahr trat der FC Bayern dem SFV bei und rief eine eigene Jugendabteilung ins Leben. 1901 qualifizierte er sich erstmals für das Halbfinale um die Süddeutsche Meisterschaft. Mit der Überlassung eines Grundstücks an der Schwabinger Clemensstraße konnten anderthalb Jahre nach der Gründung auch die Platzprobleme gelöst werden.
John verließ 1903 den FC Bayern. Sein Nachfolger im Amt des Präsidenten wurde der niederländische Spielmacher der Mannschaft Willem Hesselink. 1904 kehrte John nach Pankow zurück und erwarb dort ein Fotolabor. Später engagierte er sich auch wieder bei seinem Stammverein VfB Pankow und übernahm auch dort für einige Jahre das Präsidentenamt. Obwohl Johns Kontakte nach München nahezu abgebrochen waren, wurde er in den 1920er Jahren zum Ehrenvorsitzenden des FC Bayern gewählt. 1936 erhielt er die Goldene Ehrennadel des Vereins.
Er starb vereinsamt am 17. November 1952 im Alter von 80 Jahren in Pankow. Seine Spuren hatten sich verloren. Der Berliner Journalist Joachim Rechenberg spürte das vergessene Grab in Fürstenwalde auf. Fans des FCB forderten dann die Wiederherstellung des abgelaufenen Grabes. Anlässlich des 100. Jahrestages seiner Gründung ließ der FC Bayern München auf dem verfallenen Grab Johns einen Grabstein aufstellen, der an seine Verdienste um den Verein erinnert.
Weblinks
Quellen
- Heiner Gillmeister: "The Tale of Little Franz and Big Franz. The Foundation of Bayern Munich FC" in: Soccer and Society, 1,2 (2000), S. 80-106.
- Dietrich Schulze-Marmeling: Die Bayern – Die Geschichte des deutschen Rekordmeisters. Göttingen 2003
Kategorien:- Mann
- Fußballfunktionär (Deutschland)
- Geboren 1872
- Gestorben 1952
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