- Französische Süd- und Antarktisgebiete
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Französische Süd- und Antarktisgebiete
Terres australes et antarctiques françaises(Details) (Details) Basisdaten Verwaltungssitz: Saint-Pierre auf Réunion Gliederung: 5 Distrikte Amtssprache: Französisch Einwohner: ca. 200 Forscher (Winter) Fläche: 7.829 km² (mit Antarktisgebiet 439.672 km²) höchste Erhebung: Mont Ross (1.850 m) größte Insel: Île Kerguelen / Grande Terre
(6.675 km²)Präfekt: Rollon Mouchel-Blaisot Zeitzone UTC + 5/+10 Internet-TLD .tf Vorwahl +262 Website: www.taaf.fr Die Französischen Süd- und Antarktisgebiete (Terres australes et antarctiques françaises, TAAF) sind - mit Ausnahme des auf dem antarktischen Kontinent gelegenen Adelieland - ein französisches Überseegebiet.
Das Territorium umfasst die Inseln Amsterdam und Sankt-Paul, die Crozetinseln sowie seit 2007 die tropischen Îles Éparses.
Die Zugehörigkeit des Adelielands zum Territorium ist aufgrund des Antarktisvertrages völkerrechtlich nicht anerkannt. Im Gebiet südlich von 60 Grad südlicher Breite übt Frankreich seine Gebietshoheit daher nur im Rahmen der Bestimmungen des Antarktisvertrages von 1959 und des Umweltschutzprotokolls zum Antarktisvertrag von 1991 aus.[1]
Die französischen subantarktischen Inseln liegen im Indischen Ozean südöstlich von Afrika und haben eine Gesamtfläche von 7.781 km². Das Antarktisgebiet Adelieland umfasst eine Fläche von 432.000 km², die Îles Éparses befinden sich bei Madagaskar und haben eine Fläche von 39 km².
Präfekt und oberster Verwalter des Territoriums ist seit 2008 Rollon Mouchel-Blaisot mit Sitz in Saint-Pierre auf Réunion außerhalb des Territoriums. Das Territorium ist kein Teil der Europäischen Union, der Euro ist jedoch offizielles Zahlungsmittel.[2]
Das Territorium ist rechtsfähig, gilt aber mangels permanenter Bevölkerung nicht als Gebietskörperschaft. Es hat keine gewählte Versammlung und entsendet keine Vertreter in das französische Parlament.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgliederung
Das Territorium entstand 1955 durch Ausgliederung der Inseln Saint-Paul und Amsterdam, der Kerguelen, der Crozetinseln sowie Adelielands aus der damaligen französischen Kolonie Madagaskar. Es gliederte sich in zunächst vier, seit 2007 mit den Îles Éparses fünf Distrikte, die von Distriktverwaltern geleitet werden. Ein Distriktverwalter hat ähnliche Aufgaben wie ein französischer Bürgermeister. Hierzu gehören Registrierung von Geburten und Sterbefällen sowie Polizeiaufgaben.
Distrikt INSEE-Code Hauptort Bevölkerung(1) Fläche
[km²]AWZ
[km²]Saint-Paul und Amsterdam 98411 Martin-de-Viviès-Station(4) 29 66 502.533 Kerguelen 98412 Port-aux-Français(4) 60 7.215 563.869 Crozetinseln 98413 Alfred-Faure-Station(4) 18 352 567.475 Adelieland(2) 98414 Dumont-d’Urville-Station(4) 33 432.000 – Îles Éparses(3) 98415 Saint-Pierre(5) 56 39 640.400 TAAF gesamt 984 Saint-Pierre(5) 206 439.672 2.274.277 (1) geschätztes Personal der Forschungsstationen während des antarktischen Winters bzw. der Militärstützpunkte
(2) Das Adélieland befindet sich auf dem antarktischen Festland und unterliegt damit dem Antarktisvertrag, durch den territoriale Ansprüche außer Kraft gesetzt wurden.
(3) Seit dem 21. Februar 2007 sind diese Inseln als fünfter Distrikt in das Territorium eingegliedert.
(4) Forschungsstation
(5) formeller Verwaltungssitz, außerhalb des Territoriums auf der Insel Réunion gelegenGeographie
Das Klima ist entsprechend der geografischen Breite gemäßigt, sub-antarktisch oder antarktisch. Die Inseln sind vorwiegend vulkanischen Ursprungs. Der höchste Punkt ist der Mont Ross auf den Kerguelen mit 1850 m.
Bewohner
Das Gebiet hat keine permanenten Einwohner. Rund 140 Forscher überwintern in vier antarktischen und subantarktischen Forschungsstationen. Diese Zahl kann sich während der Sommermonate verdoppeln.
Hinzu kommt die Besatzung der Militärstützpunkte auf vier der Îles Éparses, die sich insgesamt auf 54 beläuft.
Wirtschaft
Das Wirtschaftsleben der Gebiete ist sehr gering. Es handelt sich vor allem um den Bau und die Instandhaltung der Forschungsstationen. Außerdem dienen die Inseln als Ausgangspunkt für den Fischfang. Der wichtigste Handelspartner ist Frankreich. TAAF gibt seit 1955 eigene Briefmarken heraus.
Weblinks
Wikimedia-Atlas: Französische Süd- und Antarktisgebiete – geographische und historische Karten- Website der Französischen Süd- und Antarktisgebiete (französisch)
- Website des französischen Überseeministeriums (französisch)
- Postanschriften der acht Stationen im Gebiet (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ taaf.fr
- ↑ Europäische Zentralbank: Die Euro-Banknoten und -Münzen im Umlauf – Wo ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel? abgerufen am 16. Januar 2007
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