- François-Joseph Bélanger
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François-Joseph Bélanger (* 12. April 1744 in Paris; † 1. Mai 1818 ebenda) war ein französischer Architekt und Gartengestalter.
Beginn seiner Karriere
Er begann seine Karriere 1767, indem er im Auftrag des Königs Ludwig XVI. kurzlebige Kleinigkeiten zu dessen Zerstreuung erdachte. 1777 erhielt er das Amt des ersten Architekten des Grafen von Artois. Den Titel Graf von Artois hatte der Bruder des Königs inne (der sechs Jahre nach dem Tod Bélangers als Karl X. auch König von Frankreich wurde). Für diesen legte er 1777 im Bois de Boulogne in nur 64 Tagen den Parc de Bagatelle und das darin befindliche vollständig ausgestattete und möblierte Schloss Bagatelle mitsamt Wirtschaftsgebäuden, Gärten, Grotten, Wasserläufen und Blumenbeeten an. Dadurch erlangte er gewisse Berühmtheit unter seinen Zeitgenossen. Er arbeitete auch am Dekor des Schlosses Maison-Laffitte.
Für den Bankier Jean-Joseph de Laborde arbeitete er am Park des Schlosses Méréville. Im Jahre 1786 wurde er allerdings der Rolle des Chefarchitekten für diese Arbeiten enthoben. Insbesondere finanzielle Gründe wurden angeführt: Bélanger soll die Angewohnheit gehabt haben, die Ausgaben ohne Rechnungen zu tätigen, was für den in Buchhaltung ausgebildeten Bankier nicht akzeptabel war. Obwohl Bélanger durch Hubert Robert abgelöst wurde, blieb er noch für die Fertigstellung des Bau des temple rond de la piété filiale.
Während der Französischen Revolution war er im Gefängnis Saint-Lazare inhaftiert.
Werke
Im Jahr 1811 rekonstruierte er die Kuppel der Getreidehalle (Halle au blé), der heutigen Handelsbörse von Paris. Die vormals aus Holz gebaute und 1802 abgebrannte Kuppel ersetzte er durch eine 40 Meter weit spannende gusseiserne Kuppel mit einem äußerst filigranen Netz aus eisernen Rippen und kreisförmigen Pfetten. Dieser Bau zählt zu den Pionierleistungen der Epoche von 1790 bis 1870.
1813 bewarb er sich um die Nachfolge von Alexandre-Théodore Brongniart für die Arbeiten am Palais Brongniart, bekam den Auftrag aber nicht.
François-Joseph Bélanger entwarf zahlreiche Residenzen für die Aristokratie und Pariser Finanzwelt, zeichnete auch verantwortlich für die Innenausstattung des Hôtel Baudart de Saint-James am 12 Place Vendôme und übte einen großen Einfluss auf die Konzeption der Gärten seiner Epoche aus. Außerdem entwarf er einige Möbel, wie die luxuriöse Konsole in blauem Marmor, beauftragt von Louise-Jeanne de Durfort, Herzogin von Mazarin, die man in der Frick Collection in New York bewundern kann.
Seit etwa 1780 wurde in Bélangers Atelier Joseph Ramée ausgebildet, ein später international tätiger Architekt und Landschaftsgestalter, der besonders im Hamburger Raum bemerkenswerte Gebäude und Anlagen geschaffen hat.
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