- François-Louis Ganshof
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François Louis Ganshof (* 14. März 1895 in Brügge; † 26. Juli 1980 in Brüssel) war ein belgischer Historiker.
François-Louis Ganshof studierte in Gent und wurde Nachfolger von Henri Pirenne an der Universität Gent, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1961 als Professor lehrte. In seinen Arbeiten setzte Ganshof sich mit der Geschichte Flanderns und Belgiens auseinander. Seine Arbeiten reichten zeitlich von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit. Ganshofs besondere Aufmerksamkeit galten aber dem Frühmittelalter und hier insbesondere der Karolingerzeit. In dem Buch La Belgique carolingienne (1953) schilderte er die Situation Belgiens und seiner Nachbargebiete und gibt durch die zentrale Lage zugleich ein Gesamtbild karolingischer Verfassung, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit der Geschichte Flanderns setzten sich die Werke über die Ministerialen in Flandern und Lothringen (1926), über die Gerichte der Kastellaneien in Flandern (1932) und über Flandern unter den ersten Grafen auseinander (1943). Seine Studie Wat waren de Capitularia? (1955) beschäftigte sich mit dem Verhältnis von königlicher Banngewalt und Volksrecht. In zahlreichen Arbeiten versuchte er das ältere negative Bild über Ludwig den Frommen aufzuhellen.
Ganshof erhielt zahlreiche Ehrungen, Eherendoktorwürden und Mitgliedschaften in vielen gelehrten Gesellschaften und Akademien. 1946 wurde ihm der Francqui-Preis verliehen. 1954 wurde er korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica. 1959 erfolgte seine Aufnahme in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste.
Literatur
- Heinz Löwe: Nachruf François Louis Ganshof. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 37 (1981), S. 939–941.
Weblinks
Personendaten NAME Ganshof, François Louis ALTERNATIVNAMEN Ganshof, François-Louis KURZBESCHREIBUNG belgischer Historiker GEBURTSDATUM 14. März 1895 GEBURTSORT Brügge STERBEDATUM 26. Juli 1980 STERBEORT Brüssel
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