Françoise Gilot

Françoise Gilot

Françoise Gilot (* 26. November 1921 in Neuilly-sur-Seine), (vollständiger Name: Marie Françoise Gilot) ist eine französische Malerin und war für ein Jahrzehnt die Geliebte von Pablo Picasso.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ihre Mutter Madeleine Renoult (1898–1985) war eine talentierte Aquarellmalerin. Ihr Vater Emile Gilot (1889–1957), ein erfolgreicher Geschäftsmann, im Umgang mit seiner Tochter jedoch sehr autoritär, hatte für sie eine juristische Laufbahn vorgesehen.

Sie wandte sich jedoch der Malerei zu. 1938 richtete sie ihr erstes Studio bei ihrer Großmutter Anne Renoult in Paris ein. Mit 22 Jahren organisierte sie 1943 während der deutschen Besatzungszeit ihre erste erfolgreiche Ausstellung. Dabei lernte sie den 40 Jahre älteren Pablo Picasso kennen und folgte ihm später in die Provence. Ab 1948 lebte sie mit ihm in Vallauris in Südfrankreich. Ihre gemeinsamen Kinder Claude und Paloma gebar sie 1947 und 1949. Nach dem Tod ihrer Großmutter beendete sie 1953 ihre Beziehung mit Picasso und heiratete 1955 den Maler Luc Simon. Ihre gemeinsame Tochter Aurelia wurde 1956 geboren. Nachdem Françoise Gilot und Luc Simon sich 1961 in gütlichem Einvernehmen getrennt hatten, erfolgte die Scheidung 1962.

Bereits 1961 unterstützte der Journalist Carlton Lake sie darin, über ihre Zeit mit Picasso zu schreiben. Dieser versuchte in drei Instanzen juristisch erfolglos, das Erscheinen ihres Buches Mein Leben mit Picasso 1964 in Frankreich zu verhindern, da sie darin nicht nur Aspekte der künstlerischen Entwicklung Picassos beschreibt, sondern auch Stellung bezieht zu dem ihm eigenen Umgang mit Frauen.

Als Gilot nach ihrer Scheidung die Malerei wieder aufzunehmen versuchte, stellte sie fest, dass Picasso allen Pariser Galerien untersagt hatte, ihre Werke auszustellen; er wies darauf hin, dass diese anderenfalls nie wieder ein Bild von ihm bekommen würden.[1]

Nachdem Picasso privat und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Jacqueline Roque geheiratet hatte, gestattete er zunächst noch Besuche der gemeinsamen Kinder Claude und Paloma, später erfolgte ein Besuchsverbot.

Mit Jonas Salk, dem Entdecker des Polio-Impfstoffs, blieb Françoise Gilot seit der Heirat 1970 bis zu seinem Tod 1995 zusammen. Gilot eröffnete Studios in La Jolla, New York City und Paris.

Zitate

  • Ich glaube, dass Bilder geboren werden wollen. Sie wählen mich, wenn ich ihnen geeignet erscheine, sie sichtbar zu machen.
  • Schöpfung ist ein Akt des Lebens, sie ist Abschied, Hervorbringung und Beschwörung der lebendigen Kräfte des Alls.
  • Wenn ich male, bin ich überall, im Großen und im Kleinen, empfinde mit dem Grashalm und dem Elefanten, der Träne und dem Lächeln, dem Leid und der Erfüllung, dem Zorn, der Angst, der Ekstase oder dem höchsten Glück, dem Wahnsinn und der Vernunft, dem Ausgestoßensein und der Liebe.
  • Ich glaube an die Kunst als Schutzschild gegen Wahnsinn und Verzweiflung.

Einzelnachweise

  1. Anja Meulenbelt: Du hast nur einen Beruf – mich glücklich zu machen, Über die Unmöglichkeit der Liebe zwischen Frau und Mann. 1992, ISBN 3-498-04345-5, S. 110.

Literatur

  • Françoise Gilot: Mein Leben mit Picasso. 1964, ISBN 3-257-21584-3.
  • Francoise Gilot: Matisse und Picasso. Eine Künstlerfreundschaft. 1990, ISBN 3-463-40139-8.
  • Francoise Gilot, Lisa Alther: Der Vogelmann und die Tänzerin. 1996, ISBN 3-805-20566-X.
  • Françoise Gilot: Monograph   1940–2000. Acatos Publisher, Lausanne 2000, ISBN 2-940033-36-6.
  • Françoise Gilot: Painting  –  Malerei. Hrsg. Ingrid Mössinger und Beate L. Ritter, Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz (21. September – 23. November 2003), Kerber Verlag, Bielefeld 2003, Museumsausgabe ISBN 3-936646-40-6; Buchhandelsausgabe ISBN 3-936646-33-3.
  • Ulrich Mack: Françoise Gilot  –  ein photographisches Portrait. Benteli Verlag, Wabern/Bern 2006, ISBN 3-7165-1439-X.
  • Ingrid Mössinger, Kerstin Dechsel, Beate Ritter: Picasso et les femmes – Picasso und die Frauen. Dumont, Köln 2005, ISBN 3-8321-7529-6.
  • Anja Meulenbelt: Du hast nur einen Beruf – mich glücklich zu machen, Über die Unmöglichkeit der Liebe zwischen Frau und Mann. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-498-04345-5, S. 110.

Verfilmung

Weblinks


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