Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik
50.6946210.93549
Fraunhofer-Anwendungszentrum
für Systemtechnik
Fraunhofer-Anwendungszentrum  für Systemtechnik
Standort in Ilmenau
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Ilmenau
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften
Fachgebiete: Informatik, Informationsverarbeitung, Telekommunikation
Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%)
Leitung: Thomas Rauschenbach
Mitarbeiter: ca. 70
Homepage: www.iosb-ast.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST), in der Kurzbezeichnung auch „Fraunhofer AST“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG) und wurde im April 1995 als Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB Karlsruhe gegründet. Zum 1. Januar 2010 fusionierte das Mutterinstitut Fraunhofer IITB mit dem FGAN-Institut für Optronik und Mustererkennung (FOM) zum Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Die Einrichtung des Fraunhofer AST befindet sich im Industriegebiet „Am Vogelherd“ in Ilmenau. Die Aktivitäten des Fraunhofer AST sind der angewandten Forschung und Entwicklung in dem Fach Ingenieurwissenschaften auf dem Gebieten der Elektrotechnik, der Informations- und Kommunikationstechnologie und der Mechatronik zuzuordnen. Das Fraunhofer AST engagiert sich in fünf Arbeitsbereichen: Energiemanagement/Energiesysteme, Eingebettete Systeme, Oberflächenwasser/Maritime Systeme sowie Wasserversorgung und Abwasserbehandlung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung des Fraunhofer AST als eines der ersten drei Anwendungszentren der Fraunhofer-Gesellschaft geht auf das Jahr 1994 zurück. Ziel war es damals, Wissenschaftlern eine wirtschaftsnahe Forschungsplattform in den neuen Bundesländern zur Verfügung zu stellen. Im April 1995 nahm das Fraunhofer AST den Betrieb in Räumlichkeiten der Technischen Universität Ilmenau auf. Von 1999 bis 2002 verlagerte sich die Arbeitsstätte in die Bundesanstalt für Wasserbau. Seit 2004 ist das Fraunhofer AST in einem Gebäudekomplex im Industriegebiet „Am Vogelherd“ in Ilmenau ansässig.

Forschung und Entwicklung

Die Arbeitsschwerpunkte des Fraunhofer AST sind unter dem Oberbegriff Ressourcenmanagement mit den Teilthemen Energie und Wasser zu verorten. Hierbei spielen die Simulation und die Optimierung komplexer Systeme sowie die Entwicklung produktionsnaher Softwarelösungen eine entscheidende Rolle. Die Arbeitsbereiche untergliedern sich wie folgt:

Energie

Im Fokus der Geschäftsfelder Energiemanagement/Energiesysteme steht der ganzheitliche Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Energiebereich. Dazu gehören die Entwicklung von Energiemanagement- und Energiedatenmanagementsystemen, die Betriebsführung von Energieübertragungs- und -verteilnetzen sowie Lösungen für technische und geschäftliche Prozesse im liberalisierten Energiemarkt. Weitere Forschungsschwerpunkte sind virtuelle Kraftwerke, Smart Metering, die optimale Netzbetriebsführung, mobile und stationäre Energiespeicher und Smart Grids.

Eingebettete Systeme

Das Geschäftsfeld Eingebettete System beschäftigt sich mit der Systemintegration (Sensoren, Kommunikationslösungen) sowie der Modellierung, Simulation, Führung und Überwachung von teil- und vollautonomen Landfahrzeugen. Als praktische Beispiele sind die Ferndiagnose und Wartung mobiler Systeme (z.B. Rollstühle) sowie die Fahrerassistenz und die Erfassung von Fahrerzuständen zu nennen.

Oberflächenwasser und Maritime Systeme

Beim Geschäftsfeld Oberflächenwasser/Maritime Systeme liegt der Schwerpunkt auf der Modellierung, der Steuerung und dem Management von Oberflächenwassersystemen mittels softwaregestützter Entscheidungshilfesysteme. IT-basierte Modellierungssysteme wurden dabei für den Wasserbedarf, für Einzugsgebiete und Flussläufe entwickelt. Ein ganzheitlicher Prototyp eines Entscheidungshilfesystems zur optimalen Wasserbewirtschaftung wurde im Projekt „Beijing Water“ (VR China) realisiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Entwurf von Führungssystemen für teleoperierte und autonome Unterwasserfahrzeuge. Am Fraunhofer AST stehen dafür die modifizierten Unterwasserfahrzeuge Seebär und Seewolf zur Verfügung. Mit dem „ExAUV“ existiert ein drittes Unterwasserfahrzeug, welches hauptsächlich zum Testen von Steuerungsalgorithmen Verwendung findet. Ende 2009 wurde ein überdachtes Unterwasserbecken für Testzwecke fertiggestellt.

Wasserversorgung und Abwasserbehandlung

Der Arbeitsbereich Wasserversorgung und Abwasserbehandlung entwickelt Softwarelösungen für intelligente und optimale Prozessführung auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft. Dazu gehören Lösungen zur Trinkwasseraufbereitung und -verteilung sowie für Speicher- und Talsperrensystemen.

IuK-Energie-Labor und Energiepark

Das IuK-Energie-Labor wurde im Februar 2008 als Forschungs- und Entwicklungslabor für zukünftige Energiesysteme in Kooperation mit dem Fachgebiet Elektrische Energieversorgung der Technischen Universität Ilmenau eröffnet. Dabei werden Daten räumlich verteilter, dezentraler Energieerzeuger erfasst und aufbereitet, um Forschungs- und Entwicklungspotenziale auf den Gebieten der Betriebsführung, des Energiedatenmanagements sowie der Energieoptimierung und -prognose zu erschließen. Seit 2009 ist ein Energiepark für Smart Grids im Bau, welcher das IuK-Energie-Labor um reale, dezentrale Erzeuger, chemische und mechanische Energiespeicher sowie zwei Elektrofahrzeuge ergänzt.

Kooperationen

Das Fraunhofer AST ist Mitglied in der Fraunhofer-Allianz Energie, einem Zusammenschluss von derzeit 15 Fraunhofer Einrichtungen, und der Fraunhofer-Allianz SysWasser mit insgesamt neun angeschlossenen Fraunhofer-Instituten. Im universitären Bereich besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Ilmenau in den Fachgebieten Elektrische Energieversorgung, Simulation und Optimale Prozesse sowie Systemanalyse.

Infrastruktur

Am Fraunhofer AST sind derzeit über 70 Mitarbeiter, Diplomanden und Hilfswissenschaftler beschäftigt. Der Betriebshaushalt lag im Jahr 2009 bei 2,6 Millionen Euro. Der Anteil der Auftragsforschung aus der Industrie betrug dabei über 50 Prozent. Seit 2005 wird das Fraunhofer AST von PD Dr.-Ing. habil. Thomas Rauschenbach geleitet.

Weblinks


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