- Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik
-
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI
Fraunhofer-Institut für NachrichtentechnikKategorie: Forschungseinrichtung Träger: Fraunhofer-Gesellschaft Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein Sitz des Trägers: München Standort der Einrichtung: Berlin-Charlottenburg Art der Forschung: Angewandte Forschung Fachgebiete: Informations- und Kommunikationstechnologie Grundfinanzierung: 20% Leitung: Hans-Joachim Grallert Mitarbeiter: 300 Homepage: www.hhi.fraunhofer.de Das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI, auch in der Kurzbezeichnung Fraunhofer HHI genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (FhG) und hat seinen Sitz in Berlin. Die Aktivitäten des Instituts sind der angewandten Forschung und Entwicklung in den Fächern Physik, Elektrotechnik und Informatik zuzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
Kompetenzen
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut ist weltweit führend in der Entwicklung von mobilen und festen Breitband-Kommunikationsnetzen und Multimedia-Systemen. Ob photonische Komponenten und Systeme, faseroptische Sensorsysteme oder High-Speed-Hardware-Architekturen – im Heinrich-Hertz-Institut wird zusammen mit internationalen Partnern aus Forschung und Industrie und für den internationalen Markt an Infrastrukturen für die „Gigabit Society“ gearbeitet.
Daneben werden zukünftige Anwendungen für Breitband-Netze entwickelt – Forschungsschwerpunkte sind 3D-TV, 3D-Displays, HD-TV, Mensch-Maschine-Interaktion durch Gestensteuerung, optische Satellitenkommunikation, High Speed Hardware Architekturen sowie die Bildsignalverarbeitung und -Übertragung und die Interaktive Mediennutzung.
Forschung
Das Fraunhofer HHI ist eines der weltweit führenden Forschungsinstitute für mobile und stationäre Kommunikations-Netzwerke. Diese Forschungsschwerpunkte werden in den folgenden Abteilungen bearbeitet
- Photonic Networks and Systems
- Photonic Components
- High Speed Hardware Architectures
- Image Processing
- Interactive Media – Human Factors
- Wireless Communication and Networks
- Fiber Optical Sensor Systems (Außenstelle)
Kooperationen
Das Fraunhofer HHI hat Lehrstühle an folgenden Universitäten inne
- Technische Untiversität Berlin (Photonische Kommunikationsnetze)
- Technische Universität Berlin (Communication Techniques, Technical Image and Video Communication)
- Technische Universität Clausthal (Applied Photonics)
- Humboldt-Universität Berlin (Visual Computing)
Das Fraunhofer HHI ist Mitglied folgender Fraunhofer-interner Verbünde und Allianzen
- Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik (IuK)
- Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik (VµE)
- Fraunhofer-Allianz Ambient Assisted Living (AAL)
- Fraunhofer-Innovationscluster Sichere Identität
Infrastruktur
2010 betrug der Betriebshaushalt des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts rund 30 Millionen Euro. Die Drittmittelquote lag bei 86 Prozent. 32 Prozent des Haushalts kamen aus Wirtschaftserträgen, 41 Prozent aus der Vertragsforschung für Bund und Länder sowie 13 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union. 2010 arbeiteten rund 280 Mitarbeiter/innen und 100 Studierende am Institut.
Geschichte
Das Heinrich-Hertz-Institut wurde am 1. August 1927 als Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung gegründet und 1930 in Berlin-Charlottenburg, Franklinstr. 1, mit den 4 Abteilungen: Hochfrequenztechnik, Fernsprechtechnik und Telegraphentechnik, Akustik und Mechanik, eröffnet. Forschungspunkte u.a. Rundfunk- und Fernsehtechnik, Raumakustik, Elektronische Musik. 1936 Umorganisation des Instituts, Nationalsozialistische "Säuberung" im Sinne des Dritten Reiches, der Name Heinrich-Hertz musste aus der Institutsbezeichnung verschwinden.
Nach der völligen Zerstörung des Institutsgebäudes 1945, erfolgte in gleichem Jahr die Neugründung des Heinrich-Hertz-Instituts für Schwingungsforschung, mit der alten Abteilungsstruktur, durch Prof. Dr. Gustav Leithäuser. Mitte 1950, durch Währungsreform und Berlinblockade, Zweiteilung des Instituts in einem Ostteil (Berlin-Adlershof) und einem Westteil (Berlin-Charlottenburg, Jebensstr. 1). Im Jahr 1968 konnte das Institut den Neubau am Berliner Einsteinufer 37 beziehen.
1975 erfolgte die Umbenennung des Instituts in Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH mit dem Land Berlin und dem Bund als Gesellschafter. Völlige Neuausrichtung des Forschungsprofils am HHI durch Prof. Dr.-Ing. Horst Ohnsorge. Systematische Bearbeitung aktueller Probleme der modernen Nachrichtentechnik. Vision eines universellen breitbandigen Nachrichtennetzes auf Glasfaserbasis. 5 Fachabteilungen: Allgemeine Grundlagen; Systemstrukturen; Bild und Ton; Vermittlung und Übertragung; Planung. In den 80er Jahren Stärkung der optischen Nachrichtentechnik als Schlüsseltechnologie am HHI. Umstrukturierung am Institut mit Bildung von zwei Bereichen: Nachrichtensysteme (NA) mit den Abt. Vermittlung und Übertragung; Signalaufbereitung und Endeinrichtungen, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Begleitforschung, Anthropotechnik und den Bereich: Integrierte Optik. In den 90er Jahren lagen die Forschungsschwerpunkte in den Bereichen: Photonik-Netze; Elektronische Bildtechnik für Multimedia; Mobile Breitbandsysteme; Integrierte Optik.
Im Jahr 2003 ging das Institut in die Fraunhofer-Gesellschaft über und erhielt den heutigen Namen Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut. Seit Jahrzehnten arbeitet das Institut eng mit der benachbarten TU Berlin zusammen.
Im Jahr 2006 gelang die Entwicklung eines Datenübertragungssystems mit einer bis dahin nicht erreichten Geschwindigkeit von 2560 Gb/s, das heißt, die Übertragung einer Datenmenge, die dem Inhalt von 60 CD-ROMs entspricht, dauert eine Sekunde. Außerdem wurde in der Videokompression ein Durchbruch erzielt, der es ermöglicht, Spielfilme im hoch aufgelösten HDTV-Format mit 2 Millionen Pixeln je Bild auf DVDs zu speichern.
Direktoren
- Karl Willy Wagner, Gründungsdirektor (1927–1936)
- Willi Willing (kommissarisch Febr. 1936–März 1937)
- Heinrich Fassbender (1937–1945)
- Leithäuser Gustav (1945–1953)
- F.W. Gundlach (1957–1972)
- Horst Ohnsorge (1975–1980)
- Wolfgang Grunow (1980–1982)
- Clemens Baack (1982–2002)
- Joachim Hesse (kommissarisch mit Herrn Mrowka 2002–2004)
- Hans-Joachim Grallert (seit 2004) und Holger Boche (2004-2010)
Weblinks
Kategorien:- Nachrichtentechnik
- Fraunhofer-Institut
- Berlin-Charlottenburg
- Forschungseinrichtung in Berlin
Wikimedia Foundation.