- Nachrichtentechnik
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Die Nachrichtentechnik ist eine Ingenieurwissenschaft und beschäftigt sich als Teilgebiet der Elektrotechnik mit der Aufnahme, Übertragung, Verarbeitung und Speicherung von Nachrichten (Informationen).
Inhaltsverzeichnis
Definition und Abgrenzung
Die Nachrichtentechnik beschäftigt sich mit der Gewinnung, Umwandlung, Übertragung, Vermittlung, Speicherung und Verarbeitung von informationstragenden Signalen. Die Hauptaufgabe der Nachrichtentechnik ist es, Informationen möglichst unverfälscht von einer Informationsquelle zu einer oder mehreren -senken zu übertragen. Zur Nachrichtentechnik zählt neben zahlreichen anderen Disziplinen auch die Telekommunikation. Telekommunikation ist Informationsaustausch zwischen räumlich entfernten Informationsquellen und -senken unter Benutzung nachrichtentechnischer Systeme.
Gelegentlich wird die Nachrichtentechnik/Kommunikationstechnik mit der Kommunikationswissenschaft verwechselt. Die Nachrichtentechnik befasst sich mit den technischen Systemen zur Kommunikation, die Kommunikationswissenschaft befasst sich hingegen mit Massenmedien-Inhalten (zum Beispiel Werbung), die über nachrichtentechnische Systeme (zum Beispiel Rundfunk), aber auch über klassische Medien (zum Beispiel Zeitungen) verteilt werden.
Geschichte
Bedingt durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse erweiterten sich die Möglichkeiten der Nachrichtentechnik kontinuierlich. Diese Entwicklung fand auch im Wandel des Namens dieser Ingenieurdisziplin ihren Ausdruck. Sprach man anfänglich von Schwachstromtechnik, so wurde etwa 1909 durch Rudolf Franke der Name Fernmeldetechnik geprägt. Heute spricht man auch von Informations- und Kommunikationstechnik.
Teilgebiete
Die Nachrichtentechnik umfasst ein sehr großes Aufgabengebiet, so dass sich eine ganze Reihe von Teilgebieten herausgebildet haben.
Technische Teilgebiete:
- Antennentechnik
- Elektronische Datenverarbeitung
- Filtertechnik
- Funktechnik
- Kanalkodierung
- Modulation
- Schaltungstechnik
- Signalverarbeitung
- Telekommunikation
- Übertragungstechnik
- Vermittlungstechnik
- Rechnernetze
- Dienste
- Mobilkommunikation
- Hochfrequenztechnik
- Sensorik
- Radartechnik
- Ortung
- Endgerätetechnik
Theoretische Grundlagen:
- Signaltheorie
- Informationstheorie
- Codierungstheorie
- Systemtheorie
- Nachrichtenverkehrstheorie
- Datenkompression
- Schaltungstheorie
Frequenzbereiche
Entsprechend den verwendeten Frequenzen unterscheidet man in der Nachrichtentechnik
- Niederfrequenztechnik (Tontechnik)
- Hochfrequenztechnik (Rundfunk- und Fernsehtechnik, Richtfunk, Mobilfunk, Satellitenkommunikation)
- Mikrowellentechnik (Radar, Laser)
- Optische Nachrichtentechnik (Glasfaserkabel)
Anwendungsbereiche
Die größte von Menschenhand geschaffene Maschine ist ein nachrichtentechnisches System: Das weltweite Telefonnetz. Ein weiteres nachrichtentechnisches System, das Internet, ist auf dem Weg dem Telefonnetz diesen Rang abzulaufen, nicht zuletzt dadurch, dass das Internet Aufgaben des Telefonnetzes übernimmt.
Das Internet ist auch ein schönes Beispiel, dass die Übergänge von der Nachrichtentechnik zur Informatik fließend sind. Einerseits sind nachrichtentechnische Systeme häufig wichtige Komponenten in den Rechnersystemen der technischen und angewandten Informatik, andererseits basieren moderne nachrichtentechnische Systeme häufig auf Theorien und Verfahren der Informatik und sind im Kern Rechnersysteme.
Literatur
- Wolfgang Frohberg, Horst Kolloschie, Helmut Löffler: Taschenbuch der Nachrichtentechnik. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2008, ISBN 978-3-446-41602-4
Siehe auch
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