- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie
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Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie
Fraunhofer IME in GrafschaftKategorie: Forschungseinrichtung Träger: Fraunhofer-Gesellschaft Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein Sitz des Trägers: München Standort der Einrichtung: Schmallenberg-Grafschaft Außenstelle: Aachen Art der Forschung: Angewandte Forschung Fächer: Lebenswissenschaften Fachgebiete: Molekularbiologie, Ökologie Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%) Leitung: Rainer Fischer Mitarbeiter: ca. 192 Homepage: www.ime.fraunhofer.de Das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME), auch in der Kurzbezeichnung Fraunhofer IME genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (FhG). Das Institut hat mit seinem Institutsbereich Molekularbiologie den Sitz in Aachen und mit dem Institutsbereich Angewandte Ökologie den Sitz in Schmallenberg im Stadtteil Grafschaft. Seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach Lebenswissenschaften auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Ökologie zuzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
Forschung und Entwicklung
Das Fraunhofer IME betreibt Forschung und Entwicklung in den Bereichen Pharma, Medizin, Chemie, Landwirtschaft sowie Umweltschutz und Verbraucherschutz.
Molekularbiologie (Aachen)
In diesem in Aachen angesiedelten Institutsteil steht die Entwicklung neuer Technologien zur Diagnose und Therapie menschlicher sowie tierischer Krankheiten und zum Schutz von Nutzpflanzen und Nahrungsmitteln im Vordergrund. Mit den Arbeitsgebieten in der molekularen Biotechnologie werden vom Fraunhofer IME Forschungs- und Entwicklungsaufgaben für die Pharma-, Agro- und Ernährungsindustrie übernommen.
Der Institutsteil Molekularbiologie gliedert sich in
- Funktionelle und angewandte Genomik
- Pharmazeutische Produktentwicklung
- Pflanzenbiotechnologie
- Integrierte Produktionsplattformen
- Dienstleistungen der Abteilungen
Angewandte Ökologie (Schmallenberg)
Der in Schmallenberg angesiedelte Institutsteil wurde 1959 von Dr. med. Karl Bisa gegründet. Das damalige Institut für Aerobiologie ging aus einer Forschungsstelle hervor, die bereits von der Fraunhofer-Gesellschaft betreut wurde. Tätig war das Institut für Aerobiologie der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der orientierten Grundlagenforschung gegenüber chemischen, aerogenen und radiologischen Umwelteinflüssen auf biologische Systeme. Die Aufgaben wurden in etwa gleich starken Abteilungen der Biologie, Chemie und Physik bearbeitet.[1]
Der heutige Institutsteil zielt auf die Erkennung und Beurteilung der Chancen und Risiken synthetischer und biogener Stoffe für Umwelt und Verbraucher sowie auf die Entwicklung und Umsetzung von Strategien zu deren Schutz. Durch Projektbearbeitung im Auftrag von Behörden und entsprechende Beratungstätigkeit übt das Institut auch einen maßgeblichen Einfluss auf umweltpolitische Entscheidungen aus. Ziel ist es unter anderem, die Belastung von Umwelt und Verbraucher durch Chemikalien zu erkennen und zu beurteilen.
Der Institutsteil Angewandte Ökologie gliedert sich in
- Pflanzenschutz
- Chemikalien- und Produktsicherheit
- Boden- und Gewässerschutz
- Umweltmonitoring
- Lebens- und Futtermittelsicherheit
Die Kernkompetenzen zur Erledigung dieser Aufgaben liegen in den Bereichen Umweltchemie, Umweltsimulation, Umwelt- und Lebensmittelanalytik, Cryobanking, Ökologie und Ökotoxikologie, Mathematische Modellierung, Risikobewertung und -kommunikation.
Umweltprobenbank des Bundes
Seit Anfang 2000 ist das Fraunhofer IME an der Umweltprobenbank des Bundes[2] beteiligt. Im Auftrag des Umweltbundesamtes werden die Jahresproben zu Homogenaten aufgearbeitet (Cryomahlung), die Teilbank Umweltproben (Cryolagerung) betrieben und die Umweltproben auf Elemente und Elementspezies analysiert.
Dazu wurde 2000 in Schmallenberg ein neues Gebäude als Lagerort für die Bank für Umweltproben in Betrieb genommen. Die Umweltproben werden hier bei Tiefsttemperaturen von unter −150 °C gelagert. Die mit Flüssigstickstoff gekühlte Lagerkapazität hat ein Gesamtvolumen von 49 m³.
Außenstelle Newark, Delaware
Das 2001 gegründete Fraunhofer Center for Molecular Biotechnology (CMB) in Newark (Delaware) ist ein Forschungsinstitut, das pflanzenbiotechnologische Verfahren zur Produktion von Proteinen entwickelt und nutzt. Das CMB besitzt speziell große Erfahrung in der transienten Genexpression. Das CMB soll auch dazu dienen, eine transatlantische Brücke zwischen der Fraunhofer Forschung in Deutschland und der Biotechnologielandschaft in Amerika zu schaffen.
Kooperationen
Im Hochschulbereich besteht eine enge Kooperation mit der RWTH Aachen. Diese Kooperation ermöglicht die Grundlagenforschung für das Fraunhofer IME und dient auch der Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Absolventen. Durch die Personalunion des Leiters des Fraunhofer IME, der zugleich Lehrstuhlinhaber bei der RWTH Aachen ist, wird die Zusammenarbeit begünstigt.
Das Fraunhofer IME ist eines von fünf Fraunhofer-Instituten im Fraunhofer-Verbund Life Sciences (VLS), der im Jahr 2001 gegründet wurde. Dieser Verbund bündelt die Kompetenzen der auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften tätigen Fraunhofer-Institute und will Synergien nutzen. Der Verbund verfügt neben der Zusammenarbeit der Fraunhofer-Institute in Deutschland über drei internationale Niederlassungen. Es handelt sich hierbei um Standorte in China (Shenzhen, Guandong und Xiamen, Fujian) und den USA (Delaware).
Infrastruktur
Ende 2006 waren am Fraunhofer IME 137 Mitarbeiter beschäftigt, der Anteil der Frauen lag bei 45 %. Der Betriebshaushalt des Fraunhofer IME lag im Geschäftsjahr 2006 bei 11,1 Millionen Euro.
Das Fraunhofer IME wird seit 2001 von Prof. Dr. Rainer Fischer geleitet, der auch den Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie bei der RWTH Aachen innehat.
Weblinks
- Homepage des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME)
- Homepage der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG)
- Homepage des Fraunhofer Center for Molecular Biotechnology, Newark, USA
Einzelnachweise
Kategorien:- Fraunhofer-Institut
- Bildung in Aachen
- Wissenschaft in Aachen
- Naturwissenschaftliches Forschungsinstitut
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