Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik

Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik
Fraunhofer-Institut für
Techno- und Wirtschaftsmathematik
Fraunhofer-Institut für  Techno- und Wirtschaftsmathematik
Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Kaiserslautern
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften
Fachgebiete: Informatik, Mathematik
Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%)
Leitung: Dieter Prätzel-Wolters
Mitarbeiter: 220 (Stand 12/2010)[1]
Homepage: www.itwm.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) ist ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Die Aktivitäten des ITWM sind der angewandten Forschung und Entwicklung in den Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaft zuzuordnen. Es befasst sich mit Forschungs- und Anwenderproblemen mit besonderem Fokus auf mittelständischen Unternehmen. Die Forscher erstellen Computersimulationen technischer Vorgänge, denn diese sind zum unverzichtbaren Werkzeug bei der Gestaltung und Optimierung von Produkten, Dienstleistungen, Kommunikations- und Arbeitsprozessen geworden. Das Angebot des ITWM reicht von Softwarekomponenten über Beratung und Support bis hin zu Systemlösungen. Das ITWM nutzt nicht nur Simulationssoftware, sondern entwickelt sie selbst, oft in Zusammenarbeit mit führenden Softwarefirmen. Ziel ist es, Softwareanwendungen für die Kunden komfortabel nutzbar zu machen und maßgeschneiderte Lösungen zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang der 80er Jahre entstand die AG Technomathematik am Fachbereich Mathematik der Uni Kaiserslautern. 1991 wurde dort ein Zentrum für Techno und Wirtschaftsmathematik errichtet. Auf Initiative und mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz kam es 1995 zur Gründung des Instituts für Techno und Wirtschaftsmathematik (ITWM). 1999 wurde das Institut von der Fraunhofer-Gesellschaft evaluiert und 2001 als Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) eingegliedert.

Forschung und Entwicklung

In nahezu allen Bereichen der Industrie und Wirtschaft, selbst in kleineren Unternehmen und im Handwerk, kommen computergestützte Verfahren zum Einsatz. Doch häufig ist die richtige Software gar nicht verfügbar oder die Standardsoftware von der Stange wenig geeignet für spezielle Fragestellungen. Das ITWM sieht seine Aufgabe darin, mathematische Modelle und deren Methoden weiterzuentwickeln, innovative Anstöße zu geben und gemeinsam mit Industriepartnern praktisch umzusetzen. Die Kunden und Kooperationspartner kommen aus verschiedenen Branchen, zum Beispiel der Fahrzeugindustie, Maschinenbau, Banken, Elektronik- und Computerindustrie und der Textilindustrie.

Die Kernkompetenzen des ITWM bilden dabei die klassischen Disziplinen der angewandten Mathematik, wie Numerik, Differenzialgleichungen, Statistik, Stochastik und Optimierung. Hinzu kommen mathematisch orientierte Theoriefelder, die sich als Grenzgebiete zwischen Mathematik und Technologie herauskristallisiert haben. Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Oberflächeninspektion
  • Finanzmathematik
  • Visualisierung großer Datenmengen
  • Optimierung von Produktionsprozessen
  • Virtuelles Materialdesign
  • Analyse von 3D-Mikrostrukturen

Kooperationen

Das Fraunhofer ITWM ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik[2], dem 17 weitere Institute angehören. Außerdem ist es ständiges Gastmitglied im Fraunhofer Verbund Werkstoffe[3]. Dieser Verbund bündelt die Kompetenzen der zwölf materialwissenschaftlich orientierten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft.

Das Fraunhofer ITWM ist eingebunden in ein Netz nationaler und internationaler Kooperationen. Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Chalmers-Universität in Göteborg gründeten im August 2001 das Fraunhofer-Chalmers Research Centre for Industrial Mathematics[4], kurz FCC. Vom engen Kontakt profitieren ITWM und FCC, denn die Kooperation erleichtert jedem Institut den Zugang zum Markt des Partnerlandes. Die Forschungsschwerpunkte des ITWM liegen in den Bereichen Virtuelles Material- und Produktdesign, Prozesssimulation, Finanzmathematik und Diagnosesysteme, das FCC hat seinen Fokus auf der Biostatistik, Finite Elemente-Methoden, der Qualitätskontrolle für Kommunikationsnetzwerke und der Analyse von Sensor- und Mess-Systemen. Im Februar 2008 schlug das ITWM eine Brücke nach Großbritannien und ging eine strategische Allianz mit der renommierten University of Cambridge ein. Seitdem entwickeln die Mathematiker aus Kaiserslautern und Cambridge gemeinsam moderne finanzmathematische Methoden weiter und optimieren bekannte Verfahren. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Mathematik der TU Kaiserslautern. Die strategische Verzahnung ist für den Ausbau bestehender und den Aufbau neuer Geschäftsfelder durch Erweiterung des Kompetenzspektrums von besonderer Bedeutung.

Infrastruktur

Am Fraunhofer ITWM sind insgesamt rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (darunter 60 Doktoranden) sowie etwa 160 wissenschaftliche Hilfskräfte und Praktikanten beschäftigt. Der Frauenanteil ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, er liegt im wissenschaftlichen Bereich bei 20 Prozent und bei den Doktoranden bei 31 Prozent. Seit der Gründung im Jahre 1995 ist der Betriebshaushalt des ITWM von anfangs 1,64 Mio. € auf rund 17 Mio. € im Jahr 2010 gestiegen. Fast drei Viertel der Einnahmen stammen aus Aufträgen der Industrie und aus öffentlich geförderten Forschungsprojekten. Das Fraunhofer ITWM wird derzeit (Stand 2011) Prof. Dr. Dieter Prätzel-Wolters geleitet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht des ITWM
  2. Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik (IuK)
  3. Fraunhofer-Verbund Werkstoffe, Bauteile (VWB)
  4. http://www.fcc.chalmers.se/
49.4299083333337.7521944444445

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