Freax (Oper)

Freax (Oper)
Werkdaten
Originaltitel: Freax
Originalsprache: Deutsch
Musik: Moritz Eggert
Libretto: Hannah Dübgen
Uraufführung: 2. September 2007 (konzertant )
Ort der Uraufführung: Bonn
Spieldauer: ca. 130 Minuten
Ort und Zeit der Handlung: Zirkus - heute
Personen
  • Franz (Tenor)
  • Lea (Mezzosopran)
  • Isabella (Sopran)
  • Hilbert Winter (Bariton)
  • Direktor Andreas von Annen (Tenor)
  • Lucia Tetralucci (Alt)
  • Anne-Marie (Sopran)
  • Marie-Claire (Mezzo)
  • Dominique (Bariton oder Counter)
  • Romeo (Bass)
  • Helmut/Hartmut (Sprechrollen)
  • Charly Chocolate (stumme Rolle)
  • Chor

Freax ist eine Oper in 2 Akten von Moritz Eggert .

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Die Handlung ist inspiriert von dem US-amerikanischen Horrorfilm Freaks aus dem Jahr 1932 von Tod Browning. Der kleinwüchsige Franz will die große, schöne Isabella. Isabella will Hilbert, den Showmoderator. Hilbert will den großen Erfolg. Den garantiert der Star der Show: der kleinwüchsige Franz.

Moritz Eggert zur Oper

„Jede Gesellschaft empfindet das 'Andere' und 'Fremde' “, so Moritz Eggert zu dem Thema seiner Oper, „das die Freaks ohne eigenes Verschulden repräsentieren, als unangenehm und beängstigend. Das hat sich nicht entscheidend verändert – die Freaks von heute werden entweder irgendwo weggesperrt oder durch Operation „geheilt“, die Öffentlichkeit, die sie früher durch Wanderzirkusse hatten (bei all den negativen Konnotationen dieser so genannten „Freak Shows“: immerhin bildeten sie einen Ort der Begegnung zwischen „Normalen“ und „Anderen“) ist einer meist traurigen Randexistenz gewichen, bei der auch politische Korrektheit im Umgang („Aktion Mensch“ anstatt „Aktion Sorgenkind“) oft nicht über Gefühlskälte und Ignoranz hinwegtäuscht.“[1]

Uraufführung

Am 2. September 2007 wurde die Oper im Rahmen des Internationalen Beethovenfestes Bonn uraufgeführt. Nachdem sich Eggert und der Regisseur Christoph Schlingensief über die Inszenierung nicht einigen konnten, wurde die Oper nur konzertant aufgeführt und in der Pause eine filmische Umsetzung Schlingensiefs mit dem Titel „Fremdverstümmelung 2007 – Freax – Ein Diskurs über Behinderungen in der Oper“ gezeigt. Während der Aufführung im Foyer der Oper spielten Mitglieder von Schlingensiefs „Family“ zusammen mit Bonner Schauspielern hinter der Leinwand.

Kritik

In den Feuilletons der deutschen Zeitungen wurde die Uraufführung durchweg negativ beurteilt.[2]

„Schon die Handlung“, schrieb Dorothea Marcus am 4. September 2007 in der taz, „die auf eigenartige Weise die Ausgrenzung von Behinderten kritisiert und zugleich umdreht, hätte allen Beteiligten klarmachen müssen, dass es hier um einen unlösbaren Konflikt geht: Was diese Oper erzählen wollte, sprengt ihre Form. So, wie Eggert die Musik angelegt hat, ist sie mit echten “Freaks” nicht singbar. Eine Oper mit Schauspielern, die als “Freaks” verkleidet sind, ist von Schlingensief, der seit Jahren mit einer “Family” aus unter anderem Kleinwüchsigen arbeitet, nicht inszenierbar.“[3]

Quellen

  1. Moritz Eggert:Freax - Zur Entstehungsgeschichte
  2. Wie die Musikkritiker der deutschen Presse auf Moritz Eggerts Oper und Christoph Schlingensiefs Film "Fremdverstümmelung" reagieren - General-Anzeiger, 5. September 2007
  3. Dorothea Marcus: „Wer sagt, dass Krüppel nicht singen?“, taz, 4. September 2007

Weblinks


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