- Fredy Knie senior
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Fredy Knie (* 29. Mai 1920 in Genf; † 11. Oktober 2003 in Rapperswil SG) war ein Schweizer Zirkusdirektor. Von 1941 bis 1992 leitete er den Schweizer Nationalzirkus Knie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits mit vier Jahren stand Knie als Akrobat in der Manege. Mit zehn Jahren feierte er als jüngster Dressur- und Springpferdreiter der Welt europaweit Erfolge. Mit 18 Jahren zeigte er seine eigene Pferdedressur. 1943 überlebt er bei einer Vorstellung ein Bombardement in Berlin.
Mit 21 Jahren übernahm Fredy Knie 1941 zusammen mit seinem jüngerer Bruder Rolf den Zirkus in der fünften Generation von ihren Eltern Friedrich und Margrit Knie-Lippuner, den er dann 51 Jahre führte. Fredy Knie heiratete 1945 Pierrette Dubois, gemeinsame Kinder sind Fredy Knie junior (30. September 1946) und Rolf Knie junior (16. August 1949). In 2. Ehe war er mit Erika Sigel verheiratet. 1962 eröffnet er in Rapperswil den Kinderzoo, ein Streichel- und Erlebnis-Zoo. Er leitete mehrere Tausend Zirkusvorstellungen und begeisterte Besucher und Fachleute mit seiner Pferdedressur.
Mitte der 80er Jahre zog sich Fredy Knie aus dem aktiven Zirkusleben zurück. 1985 trat er zum letzten Mal auf. 1986 übernahm die sechste Generation Knie den Nationalzirkus, und Ende 1992 trat Fredy Knie senior auch aus dem Verwaltungsrat zurück.
Pferdedressur
Fredy Knie gilt als Begründer der „humanen Pferdedressur“. Er prägte die Pferdedressur international und das Klassische Reiten in der Schweiz nachhaltig. Seine Arbeit mit den Tieren basierte auf Belohnung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Tierverhaltensforschern entwickelte er diese Methode kontinuierlich weiter. Seine Dressurarbeit war immer öffentlich und Fredy Knie kommentierte dabei seine Tätigkeit, so dass ein hervorragendes Lernfeld für Pferdekenner und -Liebhaber entstand. Er sagte über Pferdedressur und klassisches Reiten: „Wir müssen die Pferde zu unseren Freunden machen“, „Das Pferd will alles, was wir von ihm wollen, gut machen. Wir Menschen sollten ihm nur zeigen, dass wir es lieben“, „Dressur ist gelebte Liebe“, „Es muss ein Tanz sein“.
Seine Pionierarbeit in der Pferdedressur wird fortgesetzt von seinem Sohn Fredy Knie junior und seiner Enkelin Géraldine Knie. Sein Neffe Franco Knie setzt seine Arbeit in der Dressur von Elefanten um.
Auszeichnungen
1977 überreichte ihm Fürst Rainier von Monaco den Goldenen Clown, die begehrteste Auszeichnung der Zirkuswelt. Sein Lebenswerk wurde 1999 mit dem Ehren-Prix-Walo ausgezeichnet.
Literatur
- Sigrid Eicher: Fredy Knie. Die sanfte Art, mit Pferden umzugehen, 1994, ISBN 344006672X
- Horst Becker: Pferdeausbildung nach Fredy Knie Sen. Teil 1 • Das Longen-ABC, Video, ISBN 3-931394-02-6
Weblinks
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