Freie Vogtländer Deutschlands

Freie Vogtländer Deutschlands
Wandergesellen der Freien Vogtländer Deutschlands, Düsseldorf, 1926

Die Freien Vogtländer Deutschlands sind eine Gesellenvereinigung (Schacht) von einheimischen und reisenden Bauhandwerkern.

1910 schlossen sich Handwerksgesellen des Hoffnungsschachts und des Spinnschachts sowie vogtländisch reisende Wandergesellen, das heißt Freireisende, in einem eigenen Schacht zusammen. Auf diese Bezeichnung der Freireisenden geht der Name des Schachts zurück.

Freie Vogtländer tragen als Ehrbarkeit anstelle eines Schlipses eine goldene Anstecknadel mit den Buchstaben FVD sichtbar im eingeschlagenen Hemdkragen auf der Brust. Zusätzlich dienen zwei Knöpfe am Jacketrevers und jeweils drei Knöpfe auf jedem Hosenbein der Schlaghosen welche im V, für Vogtländer, angenäht sind, als ihre Erkennungszeichen. Der Schacht nimmt Zimmerleute, Maurer, Dachdecker, Steinmetze und Bautischler auf. Die Reisezeit eines Freien Vogtländers beträgt mindestens zwei Jahre, während sie in anderen Schächten drei Jahre dauert. Die Bruderschaft hat eine eigene, interne Gerichtsbarkeit, die u.a. Geld- und Körperstrafen aussprechen kann.[1] Durch ihre Statuten sind Frauen und Vorbestrafte von einer Mitgliedschaft ausgeschlossen. Ebenfalls mit Ausschluss geahndet wird die Teilnahme an Demonstrationen ( außer Maifeiern des DGB ) und der Konsum illegaler Drogen.[2]Die Gesellschaft besitzt in Hannover ein eigenes Zunfthaus, welches auch eine ihrer Herbergen (Bude) ist. Außerdem führen sie dort Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen durch. Seit 1980 ist der Schacht Mitglied der C.C.E.G. (Confederation Compagnonnages Européens), der europäischen Dachorganisation der Gesellenvereinigungen. Ihr Wahlspruch lautet „Fest wie ein Fels, fest wie ein Stein, so soll unsere FVD-Bruderschaft sein“.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Grit Lemke:Wir waren hier, wir waren dort/Zur Kulturgeschichte des modernen Gesellenwanderns, Kapitel Strafe und Gerichtsbarkeit, Seite 123, Köln, PapyRossa-Verlag, 2002, ISBN 3-89438-247-3.
  2. Karl-Heinz Back: Freie Vogtländer Deutschlands, reisende und einheimische Bauhandwerker, Seiten 421-424, Rehburg, 1985.
  3. Karl-Heinz Back: Freie Vogtländer Deutschlands, reisende und einheimische Bauhandwerker, Seite 337, Rehburg, 1985.

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