DGB

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist die größte Dachorganisation von Einzelgewerkschaften. Ihm gehören acht Mitgliedsgewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland an. Diese decken alle Branchen und Wirtschaftsbereiche ab. Es gibt jedoch auch Gewerkschaften, die nicht zum DGB gehören (siehe Liste von Gewerkschaften in Deutschland). Der Vorstand des DGB hat seinen Sitz in Berlin.
Der DGB versteht sich als Stimme der Gewerkschaften und Arbeitnehmer gegenüber politischen Entscheidungsträgern und Verbänden in Bund, Ländern und Gemeinden und koordiniert die gewerkschaftlichen Aktivitäten. Er ist von Anfang an dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft verpflichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gedenktafel zur Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Deutschen Museum

Der DGB wurde am 12. Oktober 1949 in München gegründet. Damals verabschiedete der Bundeskongress der Gewerkschaften die "Satzung des DGB", die zwischenzeitlich mehrmals geändert bzw. neu gefasst wurde. Demnach ist der DGB eine "Vereinigung von Gewerkschaften" mit Sitz in Berlin.

Bei Gründung des DGB 1949 hatte dieser insgesamt 16 Mitgliedsgewerkschaften. 1972 gehörten dem DGB 6,98 Millionen Mitglieder an. 1978 schloss sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) als 17. Gewerkschaft dem DGB an. 1989 fusionierte die IG Kunst, Kultur und Medien mit der IG Druck und Papier, so dass sich die Mitgliederzahl wieder auf 16 reduzierte. 1996 fusionierten die IG Bau-Steine-Erden und die Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft zur IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU), so dass es 15 Mitglieder waren. 1997 fusionierten die IG Bergbau und Energie (IG BE), die IG Chemie, Papier, Keramik (IG Chemie) und die Gewerkschaft Leder zur IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), damit waren es noch 13 Mitglieder. Zwischen 1998 und 2000 gingen die Gewerkschaft Holz und Kunststoff und die Gewerkschaft Textil und Bekleidung in der IG Metall auf. Somit gab es noch elf Mitglieder, und 2001 fusionierten vier Mitgliedsgewerkschaften des DGB unter Einbeziehung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), die nicht Mitglied im DGB war, zur neuen Gewerkschaft ver.di. Somit gibt es seit März 2001 nur noch acht Mitgliedsgewerkschaften im DGB. Die Mitgliedszahlen der im DGB vertretenen Gewerkschaften sind seit 2004 von über 7 Millionen auf knapp 6,4 Millionen Mitglieder gesunken (Stichtag 31. Dezember 2008).[1]

Vorläufer des DGB war der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB). In der DDR gab es den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB), welcher jedoch nicht mit dem DGB vergleichbar ist. Von 1919 bis 1933 nannte sich der Dachverband der Christlichen Gewerkschaften (und Anfangs auch der liberalen) DGB (heute CGB).

Mitgliedsgewerkschaften des DGB mit ihren Sitzen

Organe des DGB

Die Organe des DGB sind:

  • Bundeskongress
  • Bundesausschuss
  • Bundesvorstand
  • Revisionskommission

Das höchste Organ ist der Bundeskongress, welcher alle vier Jahre tagt. Zwischen den Bundeskongressen nimmt der Bundesausschuss die Aufgaben wahr.

Höchster Repräsentant des DGB ist der Vorsitzende als Leiter eines mehrköpfigen "Vorstands". Der geschäftsführende Bundesvorstand besteht aus Michael Sommer (Vorsitzender), Ingrid Sehrbrock (stellvertretende Vorsitzende), Annelie Buntenbach, Dietmar Hexel und Claus Matecki. Die Revisionskommission besteht aus drei Mitgliedern. Sie überwacht u. a. die Kassenführung und die Jahresabrechnung des Bundes und berichtet hierüber dem Bundeskongress bzw. Bundesausschuss.

Bezirke und Regionen

Bezirke des DGB

Der DGB ist in 9 Bezirke und 88 Regionen gegliedert. Die Bezirke dienen auf Landesebene zur Lobbyarbeit, die Regionen sind der kommunale Ansprechpartner.

Die 9 Bezirke sind:

  • DGB Bezirk Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern)
  • Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt
  • Berlin-Brandenburg
  • DGB Bezirk Nordrhein-Westfalen
  • Hessen-Thüringen
  • Sachsen
  • West (Rheinland-Pfalz, Saarland)
  • Baden-Württemberg
  • Bayern


DGB-Jugend

Die DGB-Jugend ist die Jugendorganisation des DGB.

Vorsitzende des DGB

Literatur

Die Gewerkschaftlichen Monatshefte waren von 1950 bis 2004 das theoretische Diskussionsorgan des DGB.

Standardpublikationen zum DGB:

  • Hälker, Juri (Hrsg.): Organizing - Neue Wege gewerkschaftlicher Organisation. Supplement der Zeitschrift Sozialismus. VSA Verlag 2008. Auszüge als Onlinetext im Internet
  • Quellen zur Geschichte der Deutschen der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert. Köln
  • Schneider, Michael: Kleine Geschichte der Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute. Bonn 2000.
  • Schönhoven, Klaus: Die deutschen Gewerkschaften. Frankfurt am Main 1987.
  • Pirker, Theo: Die blinde Macht. Die Gewerkschaftsbewegung in Westdeutschland. Zwei Bände. Berlin 1960

Aktuelle wissenschaftliche Gewerkschaftspublikationen:

  • Ulrich Borsdorf/Karl Lauschke: Hans Böckler. Zwei Bände. Köln 2005.
  • Klaus Kempter: Eugen Loderer und die IG Metall. Biographie eines Gewerkschafters. Filderstadt 2004.
  • Schroeder, Wolfgang. Bernhard Weßels: Die Gewerkschaften in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch. Westdeutscher Verlag 2003.

Sonstige:

Die IG-Metaller bilden die größte Gruppe der DGB-Jugend

Weitere Aktivitäten

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.dgb.de/dgb/mitgliederzahlen/mitglieder.htm

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