- Freisoziale Union
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Die Freisoziale Union wurde unter dem Namen Radikal-Soziale Freiheitspartei in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als parteipolitischer Arm der Freiwirtschaftsbewegung gegründet und setzte sich für die Ziele der von Silvio Gesell begründeten Freigeld- und Freilandlehre ein.
Bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg (wo sie seit 1946 kandidiert hat) erzielte sie 1949 mit 2,0% der gültigen Stimmen einen Sitz (Abgeordneter war Willi Eberlein), da es noch keine Fünf-Prozent-Hürde gab. Bei den Landtagswahlen 1950 in Nordrhein-Westfalen erzielte sie ebenfalls 2,0%.
Bei der Bundestagswahl 1949 gewann die RSF bundesweit 0,7% der Stimmen. Das höchstes Ergebnis lag im Wahlkreis Flensburg 2 bei 3,8%, in Bremen und Nordrhein-Westfalen bei je 2,1%, in Hamburg bei 1,5% der Stimmen.
Nach den minimalen Anfangserfolgen in Landtagen und Kommunen wurde sie Anfang der 1950er Jahre bedeutungslos.
Die RSF änderte ihren Namen zunächst in Freisoziale Union (FSU) und fügte später diesem Parteinamen die Bezeichnung Demokratische Mitte zu. Die FSU ging 2001 in der neu gegründeten Humanwirtschaftspartei auf, da sich die damaligen und heutigen Mitglieder von den, wenn auch wenigen, rechtsextremen Funktionären der FSU distanzieren wollten.
Ferdinand Böttger, der von 1969 bis 1982 Generalsekretär war, wechselte von der Sozialistischen Reichspartei nach deren Verbot 1952 durch das Bundesverfassungsgericht zur FSU.
Literatur
- Radikal-Soziale Freiheitspartei (Hrsg.):RSF-Sofortprogramm für die Neuordnung des Geld- und Finanzwesens, 1945
- Richard Stöss: Die Freisoziale Union, in: (ders.): Parteien-Handbuch, Opladen 1984, S. 1397-1423
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