- Freizeitfußball
-
Freizeitfußball oder Hobbyfußball bezeichnet vereins- und verbandsunabhängiges Fußballspiel. Hierbei wird zwischen Kicken auf dem Bolzplatz bzw. Straßenfußball und dem selbst organisierten, geregelten Spielbetrieb in einer Freizeitliga (auch Bunte Liga oder Wilde Liga genannt) unterschieden.
Außerhalb des DFB organisierten und keinem Sportverein angeschlossenen Fußball hat es immer gegeben. Die meisten bunten Ligen stehen aber in einer (in den 70er Jahren entstanden) Tradition, als der Wunsch nach Selbstorganisation, Lösung von Vereinsstrukturen und Verbindung sportlicher mit politischer Aktivität an Bedeutung gewann. Deshalb wird Freizeitfußball auch mit „linkem“ oder „alternativem“ Fußball assoziiert oder sogar als der „wahre“ Fußball betrachtet, der zu seinen Wurzeln zurückgekehrt sei. Dieser kulturelle und gesellschaftliche Aspekt wird auf der Deutschen Alternativ Meisterschaft (DAM) sehr deutlich, die seit den 80er Jahren ausgetragen wird.
Auf die Popularität der bunten Ligen musste auch der Verbandsfußball reagieren. So richtete der Berliner Fußball-Verband schon 1977 ebenfalls eine Freizeitliga ein. Inzwischen müssen neue Vereine, die am regulären Spielbetrieb im BFV teilnehmen wollen, erst drei Jahre in dieser Freizeitliga spielen. Dadurch verwischt der Unterschied zwischen offizieller und Freizeitliga erheblich. Andererseits sind viele Freizeitmannschaften in den bunten Ligen gezwungen, sich einem Verein anzuschließen, um überhaupt einen Fußballplatz zur Verfügung zu bekommen.
Auf der Schwelle zwischen Freizeit- und Verbandsfußball stehen unter anderem Betriebsmannschaften und Alte Herren-Teams der Vereine.
Inhaltsverzeichnis
Hobbyturniere
Neben dem Ligensystem werden auch Hobbyturniere ausgerichtet, an denen diese Freizeitmannschaften teilnehmen. Im Süden Deutschlands sind diese Veranstaltungen unter dem Namen Gerümpelturnier (oder auch Gerümpeli) bekannt, der den Charakter der Selbstorganisation und der vereins- und verbandsunabhängigkeit der Mannschaften unterstreichen soll. Ursprünglich existierte dieser Begriff nur in der Schweiz, wurde aber durch Auslandsdeutsche in den deutschen Sprachgebrauch aufgenommen.
Das Regelwerk solcher Turniere wird von den Veranstaltern vorgegeben. Vorgaben, die sich von den offiziellen Fußballregeln unterscheiden, gibt es meistens zu der Spielfeldgröße (oftmals wird auf einem Kleinfeld gespielt), zur Anzahl der Spieler auf dem Feld (z.B. ein Torhüter und fünf Feldspieler) und der Dauer eines Spiels. Oft wird auch eine Beschränkung der Anzahl von Spielern einer Mannschaft ausgesprochen, die neben dem Freizeitfußball in Vereinsmannschaften organisiert sein dürfen.
Deutsche-Meisterschaft
Seit 1983 gibt es eine deutsche Meisterschaft, die vom Deutschen Freizeit Fußball Bund organisiert wird und an dem jede Mannschaft teilnehmen darf. Sieger bisher : Die nachfolgend aufgeführten Mannschaften sind weder Deutscher Meister noch haben Sie an einem Turnier zur deutschen Meisterschaft teilgenommen.
- 2007 - GTL Durmersheim / 26 Teilnehmer
- 2008 - KoM United / 48 Teilnehmer
- 2009 - Quad Kickers Mannheim / 64 Teilnehmer
- 2010 - Quad Kickers Mannheim / 80 Teilnehmer
- 2011 - Quad Kickers Mannheim / 80 Teilnehmer
2007 bis 2009 wurde nur im K.-o.-Modus gespielt. Seit 2010 wird in Gruppen gespielt. Ab 2012 gibt es Wertungtabellen für die besten 30 Teams aus ganz Deutschland.
Freizeitligen
Baden-Württemberg
- Bunte Liga Freiburg
- Stadtliga Stuttgart
- Bunte Liga Lörrach
- Kochertal-Ligacup Braunsbach
- Rhein-Neckar-Liga ehm. Hobbyliga (Mannheim)
Bayern
- Bunte Liga Regensburg e.V.
- Hobbyfußball-Rosenheim
- Münchner Hobbyfußball Liga
- Royal Bavarian Liga München
- L2 - Die Kleinfeldliga für München
- Augsburger Hobbyrunde
- Wilde Liga Bayreuth
- Plärrercup Nürnberg
- Nürnberger Hobbyliga Kleinfeld (NHL-K)
- Marienbergliga (Nürnberg)
- Hobbyliga Lauf
- Rangauliga (Fürth / Ansbach / Neustadt/A.)
- Freizeit-Fußball Hobbyliga Würzburg
Berlin
- Uniliga der TU Berlin
- Hallenliga der Humboldt-Uni
- Verband für Freizeitfußball Berlin (VFF)
- Medien-Liga Berlin-Brandenburg
- Bistumsliga Berlin (kath.)
- Kirchenliga Berlin (ev.)
- Drogenliga e.V. Berlin
- Bunte Liga Berlin
- Union-Liga
Brandenburg
- Gubener Stadtliga
Bremen
- Wilde Liga Bremen
Hamburg
- Hamburger Freizeit Fußball Gemeinschaft
Hessen
- Bunte Liga Fulda
- Bunte Liga Marburg
- Bunte Liga Gießen
- Darmstädter Bolz Community
- Rhein-Neckar-Liga ehm. Hobbyliga (Mannheim)
Mecklenburg Vorpommern
- Rostocker Straßenliga
- Freizeitliga Schwaan
- Sundliga Stralsund
- Freizeitliga Nordvorpommern
Niedersachsen
- Uni-Liga Göttingen
- Campus-Liga Hannover
- Bunte Liga Göttingen
- Bunte Liga Oldenburg
- Fanliga Hannover
- Freitzeit Fußball Verein Hannover e.V. - FFVH Kleinfeldliga
- SGB-Cup Hannover
- Hobbyliga Ostfriesland
- Freizeitliga Niedergrafschaft
Nordrhein-Westfalen
- Alt-Herren-Liga Düsseldorf/Meerbusch
- Ascheberger Freizeitliga
- Bunte Liga Aachen
- Bunte Liga Köln
- Bunte Liga Münsterland
- Bunte Liga Wuppertal
- Cologne Champions League
- Dortmunder Freizeit-Fußball (DFF)
- Freizeit-Fußball-Liga Bochum
- Freizeitliga Münster
- Fußball-Freizeitliga Essen
- Hamm – Lippeliga
- Hobbyliga Bottrop-Oberhausen
- Hobbyliga Kreis Düren
- Hobbyfußballgemeinschaft Recklinghausen
- Hobbyliga-West Düsseldorf
- Hochstift Liga Paderborn
- Kleinfeldliga Niederrhein
- Fußball-Freizeitliga Gelsenkirchen-Gladbeck
- Premier MiniSoccer League (PMSL) Düsseldorf
- Privatliga Bergisch-Land
- Stadtliga Ibbenbüren
- Uni-Liga Köln
- Wilde Liga Bielefeld
Rheinland-Pfalz
- Bunte Liga Rheinhessen
- Freizeitliga Trier-Saarburg
- Hobbyliga Rheinland
- premiere-league Rhein-Main
- Rhein-Neckar-Liga ehm. Hobbyliga (Mannheim)
Saarland
- Bunte Liga Saarbrücken
- Rhein-Neckar-Liga ehm. Hobbyliga (Mannheim)
Sachsen
- 1. Hobbyfußball Liga Sachsen - Royal SaXonia League
- Bistumsliga Görlitz
Sachsen-Anhalt
- Freizeitliga Aschersleben
- Hallenser Fußball-Straßenliga
Thüringen
- Uni Liga Jena
Schleswig-Holstein
- Uniliga Kiel
- Nordliga
- LübeckLiga
Österreich
- Hobby-Fußball-Liga Graz, Steiermark
- Lavanttaler Hobbymeisterschaft, Kärnten
Schweiz
- La Liga, Freiburg
- Winter Challenge, Zürich
Literatur
- Richard Gebhardt, Undogmatische Leibesübungen. Ein Porträt des deutschen Alternativfußballs, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Heft 2/2010, S. 73-84.
- Bernd Müllender und Jürgen Nendza (Hrsg.), Gib mich die Kirsche, Deutschland. Bunte Ligen und Alternativfußball, Klartext-Verlag, Essen 1992, ISBN 9783884740194
Weblinks
Wikimedia Foundation.