Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke

Die Theis-Gruppe ist eine in Familienbesitz befindliche, internationale Unternehmensgruppe der metallbearbeitenden Industrie. Führungsgesellschaft der Gruppe ist die Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH in Hagen-Fley.

Theis stellt durch Kaltwalzen Bänder, insbesondere oberflächenvergütete und hochpräzise nichtrostende Bänder aus Edelstahl, Vollprofile und Verpackungsbänder her.

Weltweit sind bei der Gruppe mit 13 Werken in neun Ländern (Europa und USA) 1465 Mitarbeiter beschäftigt, davon 650 in Deutschland (Hagen, Lüdenscheid, Unna).^[1] Geschäftsführerin ist Dr. Viola Prinzessin von Hohenzollern, geb. Flachmeier.^[2]

Jährlich werden bis zu 15.000 Tonnen Bänder produziert. Kunden sind unter anderem die Automobil- und Verpackungsindustrie. In der Autoindustrie werden vergütete Bänder beispielsweise beim Bau von Katalysatoren eingesetzt.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1910 von Friedrich Gustav Theis in Hohenlimburg gegründet. Zunächst stellte er Rietschienen für Webmaschinen her. Ab 1920 kam die Kaltbandfertigung hinzu. 1938 erweiterte man das Unternehmen um ein Werk in Hagen-Halden. 1975 erwarb man ein Werk zur Herstellung von Verpackungsstahlbändern von der Stanley Corporation. 1978 wurde der Hauptsitz des Unternehmens nach Hagen-Fley verlegt, wo seit 1976 ein Edelstahlbandwerk in Betrieb ist. Gleichfalls 1978 wurde der Bandveredler Alte & Schröder mit seinen Betrieben in Halver und Dahl übernommen.

1986 wurde die Stahlsparte der US-amerikanischen Wallace Barnes Group in Bristol (Connecticut) übernommen (heute Theis Precision Steel). 1990 entstand aus der Abspaltung einer Sparte des spanischen Unternehmens Alvarez Vazquez die Theis Ibérica in Basauri bei Bilbao. Ebenfalls seit 1990 werden im neuerbauten Werk Fley rostfreie Präzisionsbänder aus Edelstahl produziert. 1998 wurden zwei französische Kaltwalzwerke erworben (Gorcy La Roche in Montigny-sur-Chiers/Lorraine und Les Usine Laprade in Arudy/Aquitanien), 1999 ein weiteres (Paturle Aciers) in Saint-Laurent-du-Pond/Rhône-Alpes. 1999 kam der Kleinmengenhersteller Kuhbier+Knörr in Lüdenscheid zur Theis-Gruppe. 2001 gründete man im italienischen Segano bei Mailand (Theis Italiana) und in Singapur (The Theis Hutchison Group) Schneidzentren. 2002 folgte ein Schneidzentrum im britischen Kingswinford (Theis Highley Steel).

Ende März 2009 stellte das Unternehmen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, nachdem im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise die Aufträge um über die Hälfte eingebrochen waren. Es ist beabsichtigt, ein Insolvenzplanverfahren zur Sanierung durchzuführen.^[3]

Weblinks

• Website der Theis-Gruppe

Einzelnachweise und Anmerkungen

1. ↑ Stand März 2009; Quelle: Theis: Auftragsrückgänge von fünfzig Prozent, derwesten.de, Ausgabe Hohenlimburg, 24. März 2009
2. ↑ Sie lebt zurückgezogen im Wasserschloss und Gestüt Aldenghoor bei Haelen (Niederlande).
3. ↑ Theis-Gruppe meldete Insolvenz an, derwesten.de, Ausgabe Hagen, 25. März 2009