Lüdenscheid

Lüdenscheid
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lüdenscheid
Lüdenscheid
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lüdenscheid hervorgehoben
51.2183333333337.6297222222222232-539
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis:
Höhe: 232-539 m ü. NN
Fläche: 86,73 km²
Einwohner:

75.463 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 870 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 58507–58515
Vorwahl: 02351
Kfz-Kennzeichen: MK, bis 1974 LÜD, bis 1979 LS
Gemeindeschlüssel: 05 9 62 032
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
58507 Lüdenscheid
Webpräsenz: www.luedenscheid.de
Bürgermeister: Dieter Dzewas (SPD)
Lage der Stadt Lüdenscheid im Märkischen Kreis
Dortmund Ennepe-Ruhr-Kreis Hagen Hochsauerlandkreis Kreis Olpe Kreis Soest Kreis Unna Oberbergischer Kreis Altena Balve Halver Hemer Herscheid Iserlohn Kierspe Lüdenscheid Meinerzhagen Menden (Sauerland) Nachrodt-Wiblingwerde Neuenrade Plettenberg Schalksmühle WerdohlKarte
Über dieses Bild

Lüdenscheid (westfälisch Lünsche) liegt im Nordwesten des Sauerlandes in Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Märkischen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg und hat 75.463 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2010). Sie ist Kreisstadt und Sitz des Kreistages. Der Beiname „Bergstadt“ wird seit Jahrzehnten häufig verwendet und fand unter anderem Eingang in die offizielle Bezeichnung des dritten städtischen Gymnasiums. „Stadt des Lichts“ ist ein der Stadtwerbung dienendes Attribut der jüngsten Zeit und nimmt Bezug auf die Lüdenscheider Lampen- und Leuchtenindustrie. Lüdenscheid bildet das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des südlichen Märkischen Kreises mit Ausstrahlungen auch darüber hinaus. Funktional ist es ein Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums. Vor den Gebietsreformen der 1970er Jahre war die Stadt die einwohnerstärkste des Sauerlandes und Südwestfalens.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Lüdenscheid liegt im nordwestlichen Sauerland, geografisch gesehen in der flachen, westsüdwest-ostnordost-gerichteten Lüdenscheider Mulde.[2] Sie besitzt ihren Kernbereich in der Quellmulde der Rahmede und stellt einen Sattel der Wasserscheide zwischen Lenne und Volme dar, die die Stadt von Nordwest nach Südost quert. Die Mulde oder Senke wird ersichtlich, wenn man Lüdenscheid von der Homert (539 m ü. NHN) im Süden oder im Norden vom Radargelände (505 m ü. NHN) bei Großendrescheid betrachtet.

Als Bergstadt erscheint Lüdenscheid den Besuchern, die sich aus den Tälern, beispielsweise aus Richtung Altena, Werdohl oder auch Brügge nähern. Im Mittel liegt Lüdenscheid auf etwa 400 m ü. NHN. Der höchste Berg in der Umgebung von Lüdenscheid ist die Nordhelle im Ebbegebirge mit 663,3 m ü. NHN. Höhere Berge als um Lüdenscheid gibt es nordöstlich erst wieder im Harz, östlich im Hochsauerland, westlich in der Eifel und südlich im Taunus sowie im Schwarzwald.

Geologie

Der Untergrund Lüdenscheids ist devonischen Ursprungs und somit über 350 Millionen Jahre alt. In Grauwacke und Tonschichten findet man häufig versteinerte Abdrücke von Muscheln und Seelilien, denn das Sauerland war damals Meeresboden. Im jüngeren Erdaltertum (Paläozoikum) faltete sich dann das Variszische Gebirge auf, das von Zentralfrankreich bis Oberschlesien reichte. Das Lüdenscheider Gebiet ist der Rest einer Hochfläche dieses Gebirges und lag infolge von Abtragungen noch vor 225 Millionen Jahren etwa 400 Meter tiefer als heute. Erst in jüngerer erdgeschichtlicher Zeit, vor 65 – 1,6 Millionen Jahren im Tertiär, entstand bei einem Hebungsprozess die heutige Höhe. Das reichhaltige Relief formten seither Bäche, Flüsse und mehrere Eiszeiten.

Blick vom Berg Höh (499 m ü.NN) über den Staberg auf die Innenstadt

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet von Lüdenscheid erstreckt sich über 13 km in Nord-Süd-Richtung und 11,7 km in West-Ost-Richtung. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 54,6 km.[3]

Das 86,73 km² große Stadtgebiet verteilt sich auf 47,4 % Waldfläche, 22,4 % Landwirtschaftsfläche, 18,1 % Gebäude- und Freifläche, 7,3 % Verkehrsfläche, 2,3 % Wasserfläche und 2,5 % übrige Nutzfläche.

Nachbargemeinden

Lüdenscheid grenzt im Norden an Altena, im Nordosten an Werdohl, im Südosten an Herscheid, im Süden an Meinerzhagen, im Südwesten an Kierspe, im Westen an Halver und im Nordwesten an Schalksmühle. Alle Nachbargemeinden liegen im Märkischen Kreis.[4]

Winterlicher Blick von der Höh nach Norden über das Stadtgebiet

Stadtgliederung

Statistische Bezirke von Lüdenscheid

Die Stadt gegliedert sich in 16 statistische Bezirke. In der nachfolgenden Tabelle finden sich die Einwohnerzahlen der Bezirke (Stand 2009).[5]

Nummer Name des
statistischen
Bezirks
Fläche
km²
Einwohner
(einschl. Zweit-
wohnsitz)
Einwohner
je km²
vor kommunaler
Neugliederung 1969
01 Innenstadt / Staberg / Knapp 0,99 6.858 6.927,27 Lüdenscheid
02 Ramsberg / Hasley / Baukloh 3,40 8.414 2.474,71 Lüdenscheid, Baukloh verm. Lüdenscheid-Land
03 Grünewald 1,22 4.668 3.826,23 Lüdenscheid
04 Tinsberg / Kluse 0,98 7.026 7.169,39 Lüdenscheid
05 Honsel / Eichholz 1,42 6.545 4.609,15 Lüdenscheid
06 Vogelberg 2,80 3.800 1.357,14 Lüdenscheid-Land
07 Wettringhof 2,73 1.147 420,15 Lüdenscheid-Land
08 Kalve / Wefelshohl 3,09 5.158 1.669,26 Lüdenscheid-Land
09 Brüninghausen 11,95 1.451 121,42 Lüdenscheid-Land
10 Bierbaum / Höh / Hellersen 21,90 4.659 212,74 Lüdenscheid-Land
11 Brügge 15,38 3.131 203,58 Lüdenscheid-Land
12 Oeneking / Stüttinghausen 2,78 6.851 2.464,39 Lüdenscheid
13 Buckesfeld / Othlinghausen 3,98 6.655 1.672,11 Buckesfeld: Lüdenscheid, Othlinghausen: Lüdenscheid-Land
14 Wehberg 2,76 5.228 1.894,20 Lüdenscheid, bis 1935 Lüdenscheid-Land
15 Gevelndorf / Freisenberg 7,14 3.965 555,32 Lüdenscheid-Land
16 Dickenberg / Eggenscheid 4,20 3.221 766,90 Lüdenscheid-Land
nicht zugeordnet
0,01 108 x x
insgesamt
86,73 78.885 909,55 x

Klima

Das Lüdenscheider Höhenklima ist atlantisch geprägt. Verantwortlich dafür sind die vorherrschenden westlichen Winde. Charakteristisch sind die verhältnismäßig großen Niederschlagsmengen und die für die Höhenlage gemäßigten Temperaturen. Der Juli ist mit durchschnittlich rund 16 °C der wärmste und der Januar mit um 0 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei knapp 8 °C. Durch die Stauwirkung des Reliefs und den dadurch bei westlichen Winden entstehenden Steigungsregen sind die Niederschlagsmengen erheblich, im Jahresdurchschnitt mehr als 1200 Liter je Quadratmeter.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lüdenscheid (Mittelwerte für den Zeitraum 1961–1990)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 0,0 0,8 3,3 6,7 11,3 14,1 15,8 15,6 12,8 9,1 4,0 1,2 Ø 7,9
Niederschlag (mm) 120,5 87,7 102,0 82,9 86,5 103,4 111,2 90,3 93,1 90,1 114,9 130,8 Σ 1.213,4
T
e
m
p
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a
t
u
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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120,5 87,7 102,0 82,9 86,5 103,4 111,2 90,3 93,1 90,1 114,9 130,8
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Deutscher Wetterdienst[6]

Eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes befindet sich in Lüdenscheid-Oberhunscheid. Die Wetterstation ist seit 2010 unbemannt und wird automatisch betrieben.[7]

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Erste Spuren von Menschen im Lüdenscheider Gebiet stammen aus der Mittelsteinzeit. Größte Fundstelle ist die Station Brockhausen, von welcher 2.500 Artefakte (Mikrolithen, Klingen, Kernsteine, Abschläge aus Flint und Kieselschiefer) stammen. Weitere Stationen mit über 500 Artefakten sind: Bellmerei und Rittinghausen (Homert). Außerdem sind aus dieser Zeit in Lüdenscheid sieben Lagerplätze (50 bis 500 Artefakte), 12 Rastplätze (5 bis 50 Artefakte) und 24 Streufunde (1 bis 5 Artefakte) bekannt.[8] Ein mittelsteinzeitlicher Lagerplatz bei Oedenthal diente in dieser Funktion auch Menschen aus der Jungsteinzeit.[9] Siedlungs- und Grabspuren aus der Jungsteinzeit auf Lüdenscheider Gebiet sind unbekannt. Einzelfunde dieser Zeit gab es an folgenden Orten: Augustenthal, Haus Schöneck, Hulsberg, Römerweg, Brockhausen, Tweer, Stilleking und Brunscheid.[10] Artefakte aus der Bronzezeit sind bislang nicht gefunden worden. Zur Anwesenheit von Menschen in der frühen Eisenzeit heißt es: „Nur ein eisernes Tüllenbeil, das in der Umgebung von Lüdenscheid gefunden worden sein soll, bildet den einzigen, allerdings sehr unsicheren Anhaltspunkt.“[11] Erste Siedlungsfunde aus der Zeit von 800 bis 1000 n.Chr. sind aus Brockhausen, Stilleking, Rittinghausen, Ellinghausen, Springe bei Vogelberg, der Woeste, Brunscheid und vom Grünen Siepen bei Ellinghausen bekannt. Für diese Zeit konnten auch Eisenverhüttungen und Schmieden in der Normecke bei Ellinghausen und in Eggenscheid nachgewiesen werden.[12] Ob Sugambrer, die im Sauerland siedelten, sich auch im Raum Lüdenscheid dauerhaft niederließen, dürfte kaum noch belegbar sein. Im Gegensatz zu den ab etwa 700 n. Chr. das Sauerland durchdringenden Sachsen zählten sie zu den Franken. Das ursprüngliche örtliche Idiom soll neben den dominierenden sächsisch-niederdeutschen auch niederfränkische Einflüsse besitzen.[13] Da zuerst die ertragreichen Gebiete des Sauerlandes, und nicht die kargen Böden und die klimatisch, insbesondere wegen ihrer Höhenlage, weniger begünstigten Lagen besiedelt wurden, wird heute davon ausgegangen, dass die kontinuierliche Besiedelung des Lüdenscheider Raumes erst nach dem siebten Jahrhundert begonnen hat. Wann sie genau erfolgte, liegt wegen fehlender Belege im Dunkeln.[14]

Reliefdarstellung von Graf Engelbert I., Brunnen auf dem Graf-Engelbert-Platz von K. T. Neumann
Ältester erhaltener Stadtplan von 1723

Mittelalter

Vermutlich im 9. Jahrhundert entstand Lüdenscheid als sächsische Siedlung an einem Heerweg, welcher von Köln über die Gebiete der heutigen Städte Wipperfürth, Halver, Werdohl und Arnsberg nach Soest führte. Es handelte sich zunächst um eine Bauerschaft, eventuell mit einer Zollstätte der Erzbischöfe von Köln, den seinerzeitigen Landesherren. Der Ort markierte die Stelle, an der der Weg die Wasserscheide zwischen Lenne und Volme passierte. Bis heute ist der Verlauf der alten Fernverbindung an der Folge von Knapper-, Wilhelm- und Werdohler Straße ablesbar. Ebenfalls bereits im 9. Jahrhundert soll ein erster Vorgänger der heutigen Erlöserkirche errichtet worden sein. Nach der Theorie des Historikers Albert K. Hömberg gehörte Lüdenscheid zu den angenommenen sogenannten Stammpfarreien des Kölner Erzbistums. Faktisch war es bald das Zentrum eines Dekanates mit 15 Kirchspielen, zu welchen im Westen Radevormwald und im Norden auch Schwelm, Hagen oder Ergste gehörten. Das Patrozinium für die Kirche bezog sich auf den Heiligen Medardus, den in der gleichnamigen Kirche in Soissons begrabenen Bischof von Noyon und Tournai. Nordfranzösische Einflüsse sind nicht belegt. Bedenkt man die klimatischen Verhältnisse Lüdenscheids, ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass er gewählt wurde, weil er als „Wetterheiliger“ gilt. 1067 wurde der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Erzbischof Anno II. übertrug einen Teil der Zehnteinnahmen aus dem Dorf (villa) Luidolvessceith dem neugegründeten Stift St. Georg in Köln. 1072 stattete er das nun gegründete Kloster Grafschaft im Hochsauerland mit weiteren Einnahmen aus Luidolfessceide aus.[15] Dem Abt des Klosters oblag dann auch die Kollatur (Berufung) des Lüdenscheider Pfarrers bis in nachreformatorische Zeit. Im Jahr 1114 wurde in Lüdenscheid eine Burg (castrum munitissimum imperatoris) durch Kaiser Heinrich V. begonnen. Sie sollte als Stützpunkt gegenüber dem Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg und den Grafen von Arnsberg dienen. Bereits im Jahr darauf, 1115, wurde sie durch Friedrich von Arnsberg erstmals zerstört. Der Standort der kleinen Anlage wird im Bereich des heutigen Alten Rathauses angenommen. In der Folgezeit wurde Lüdenscheid einer von sieben Archidiakonaten des Erzbistums Köln. Leiter dieser bedeutenden mittleren Verwaltungseinheit (Archidiakon) war jeweils der Dekan des Kölner Stiftes St. Georg, welches ja bereits seit 1067 Einnahmen aus Lüdenscheid bezog.

Stadtwerdung

Das frühe Mittelalter war für Lüdenscheid geprägt durch den Gegensatz der Kölner Erzbischöfe und der Grafen von Altena, der späteren Grafen von der Mark. Die geistlichen Herren besaßen zugleich den Titel eines Herzogs von Westfalen; die Grafen von Altena standen in ihren Diensten. Somit wurde in Köln auch über das später märkische Gebiet die weltliche Oberhoheit beansprucht. Die örtlichen Grafen strebten jedoch die Errichtung einer eigenständigen Territorialherrschaft an. In diesem Zusammenhang besaß das strategisch und kirchenorganisatorisch wichtige Lüdenscheid Bedeutung: Mit einer Erhebung zur Stadt beabsichtigten die Grafen von der Mark die Stärkung ihres Einflusses. Jedoch musste eine Genehmigung aus Köln eingeholt werden. Graf Engelbert I. von der Mark war mit einer Nichte des Erzbischofs Engelbert II. von Falkenburg verheiratet, bat 1268 seinen Schwiegervater um Vermittlung und schrieb: „[…] dat de Hertoghe van Lymburg den van Valkenberghe und den van Henszberghe dar voir guit sind van des Byschoppes wegen van Colne, dat men van Ludenscheyde eyn Stat mach marken.“.[16] Gräben und Mauern entstanden und der bereits etwa 400 Jahre alte Ort wurde zur Stadt. Die damit verbundenen vollen Rechte und Privilegien erwarb sie jedoch erst nach und nach. Auch wenn 1268 als Jahr der Stadtwerdung gilt, erfolgte die erste Erwähnung als oppidum (kleine Stadt) nicht vor 1278: Graf Eberhard von der Mark erhält in diesem Jahr von Erzbischof Siegfried von Westerburg die Anweisung, die Mauern zu schleifen und die Gräben zu verfüllen.[17] Dies konnte jedoch abgewendet werden, indem er ihm die Stadt im folgenden Jahr als Lehen auftrug. Nach der Schlacht von Worringen 1288 war der Kölner Einfluss bereits weitgehend Vergangenheit.

Im Jahr 1287 wird erstmals ein Stadtrat erwähnt und für 1351 gibt es den ersten Hinweise auf zwei gleichzeitig amtierende Bürgermeister („Proconsules et consules“), vergleichbar der Regelung in Dortmund. Der erste namentlich noch bekannte Amtsinhaber (Vrolich Hake) erscheint in einer Urkunde von 1396 aus dem Herscheider Kirchenarchiv. Die lange Zeit endgültige Form der städtischen Selbstverwaltung nach Dortmunder Vorbild hatte sich bis 1462 herausgebildet: Neben dem Bürgermeister bestanden „Rat“ und „Gemeine“ mit je sechs von der Bürgerschaft zu wählenden Mitgliedern. Das Marktprivileg wurde Lüdenscheid 1425 erteilt; zunächst waren es jährlich drei und ab 1533 vier Jahrmärkte.[18]

Bis 1491 wurde als zweites Gotteshaus die sogenannte Kreuzkapelle im Bereich des heutigen Sternplatzes errichtet (1885 abgerissen). Bereits 1248 wurde Lüdenscheid als Hanseort des Soester Quartiers erwähnt. Seit 1549 wurde es bei dem Städtebund durch Unna vertreten. Bei noch schwankender Haltung der Grafen von der Mark führte die Stadtgemeinde zwischen 1563 und 1578 die Reformation ein; Lüdenscheid bekannte sich zur lutherischen Konfession.[19]

Gerichtsort

Im Mittelalter bestand in Lüdenscheid lange Zeit ein Veme-Freigericht mit weit überregionaler Bedeutung. Verhandelt wurden vor allem Fälle aus dem süddeutschen Raum. Beispielhaft zu nennen ist ein Rechtsstreit von 1433 ff. zwischen Herzog Wilhelm III. von Bayern-München und Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert hatte ein Obergericht der Grafschaft Mark seinen Sitz in der Stadt. Lüdenscheids Tochterstädte im rechtlichen Sinn, Neuenrade und Bergneustadt, nach Walter Hostert (1992) auch Breckerfeld, Plettenberg und die Freiheit Altena, holten Rechtsauskünfte beim hiesigen Ratsgericht ein. Am Ende des Mittelalters wurde es in ein bis 1719 bestehendes Vestengericht umgewandelt, ein Obergericht für Berufungsfälle. Zum Vest Lüdenscheid gehörten neben dem Gebiet des ehemaligen Kreises Altena auch Breckerfeld und Dahl im Volmetal.[20][21][22]

Stadtbrände

Lüdenscheid war in den Jahren 1530, 1578, 1589, 1656, 1681 und 1723 von sechs großen Stadtbränden betroffen, die jeweils beinahe die gesamte Bausubstanz vernichteten. Mehrfach, zuletzt 1842, zerstörten kleinere Feuer Teile der Stadt. Die Brände waren so verheerend, da die Häuser lange Zeit aus Holz oder Fachwerk gebaut und mit Stroh gedeckt waren und zusätzlich innerhalb der Stadtgrenzen eine sehr dichte Bebauung vorhanden war. Auslöser war häufig das eisenverarbeitende Gewerbe, welches 1693 vor die Stadtmauer an die heute untere Wilhelmstraße verlagert wurde. Im gleichen Jahr erließ Bürgermeister Cronenberg eine erste städtische „Feuerordnung“. Die Errichtung von Stroh- oder Rohrdächern in Städten wurde in der Grafschaft Mark erst 1720 verboten.[23] Von 1656 ist der Bericht eines Augenzeugen überliefert. Der Drost Steffen von Neuhoff besaß neben Schloss Neuenhof ein Stadthaus und schrieb in sein Tagebuch: „Anno 1656 ist das Städtchen Lüdenscheid nachmittags um 2 Uhren ahngegangen und ist der Brand entstanden ahn unserem Hause nicht weidt vom Kirchhove, dahero das Städtlein in einer Stunden abgebrannt, das nicht ein Haus unverletzet stehenplieben. Die Kirche auch bis auf das Gewelbe abgebrannt, der Turm auch eingebrandt und alle Klocken zerschmolzen bis auf ein kleines so nicht gehangen, sondern auf dem Gewelbe gestanden.“.[24] Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte wie stets auf dem alten Grundriss. Neben der erhaltenen Substanz der Kirche wurden auch stehen gebliebene Kellergewölbe und Außenmauern der Häuser in ihn einbezogen. Nach dem letzten großen Brand 1723 erfolgte der Wiederaufbau unter preußischer Herrschaft. Es entstanden die für die Altstadt charakteristischen traufständigen Bürgerhäuser mit ihren Dachgauben. Sie erinnern an die in Potsdam auf staatliche Anordnung errichteten Typenbauten. Gleichzeitig wurde eine Bauordnung geschaffen, die für Lüdenscheid den passiven Brandschutz umfangreich neu regelte.[25]

Neuzeit

Lüdenscheid um 1800
Stadtansicht um 1845
Stadtansicht um 1870

1609 gelangte Lüdenscheid mit der Grafschaft Mark durch Erbfall unter die gemeinsame Herrschaft Brandenburgs und Pfalz-Neuburgs (letzteres bis 1614). Seit dieser Zeit war es Bestandteil des kurbrandenburgischen und später preußischen Staatsverbandes, wodurch die kulturelle und konfessionelle Eigenart bis heute mitbestimmt wird. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) war Lüdenscheid fünf Jahre von den Franzosen besetzt. Unter der napoleonischen Herrschaft (1807–1813), früher Franzousentied genannt, gehörte Lüdenscheid zum Großherzogtum Berg. Nur zwei Jahre nach Ende Napoleons wurde es als Ergebnis des Wiener Kongresses Teil der neugebildeten preußischen Provinz Westfalen.

Aufgrund der ungünstigen topographischen Lage erfolgte erst bis 1880 der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch Errichtung der Stichbahn Brügge-Lüdenscheid. Damit war eine Verbindung zur Volmetalbahn hergestellt. Schmalspurstrecken der Kreis Altenaer Eisenbahn (KAE) folgten nach Altena und Werdohl. Hierdurch wurde die Anbindung an die bereits 1862 errichtete Bahnstrecke im Lennetal verbessert.

Eine interessante Episode in der Geschichte Lüdenscheids, die Produktion (Vormontage) der Zeppelin-Luftschiffe in der Fabrik von Carl Berg begann 1898. Sie steht für die industrielle Bedeutung der Stadt seit dem 19. Jahrhundert. Nach starkem Bevölkerungszuwachs in Folge stetigen wirtschaftlichen Wachstums wurde Lüdenscheid 1907 kreisfreie Stadt.

Die Folgen des Ersten Weltkriegs waren auch in Lüdenscheid zu spüren. Die demokratische Mitte wurde nur von einem Teil der Bevölkerung unterstützt. Ab 1929 – es war die Zeit der Weltwirtschaftskrise – verlor die Linke die Mehrheit an die rechtsnationalen Parteien. Zwar waren die Jahre zwischen 1924 und 1928 stabil, aber auch zu der Zeit lag die Arbeitslosenquote um die zehn Prozent. Wie in anderen Städten im Deutschen Reich wurde ab 1933 die KPD verboten und die Kommunisten verfolgt. Am 29. März 1933 wurden die ersten fünf Kommunisten verhaftet und in ein ehemaliges Arbeitshaus in Lippstadt-Benninghausen gebracht. Am 18. April 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt.[26]

Drei Jahre nach der Machtübernahme Hitlers, 1936, wurden Teile des Infanterie-Regiments 60, eine Panzerabwehr-Abteilung, eine Sanitätsstaffel und, während des Krieges, mehrere Ersatztruppenteile in der Stadt stationiert. Lüdenscheid wurde Garnisonsstadt. 1940 wurden starke Flak-Verbände in die Stadt verlegt, unter anderem 5 Batterien des Flak-Regiments 14. Ein Jahr vor Kriegsende, 1944, wurde mit der Fertigung von Teilen der Brennkammer der A4 (V2-Rakete), versehen mit dem Geheimhaltungsgrad Streng geheim, in Lüdenscheid begonnen. Ein Jahr danach wurden im Zuge von Kriegsendphasenverbrechen sowjetische Gestapo-Häftlinge im Arbeitserziehungslager Hunswinkel exekutiert. Auch Lüdenscheider Bürger fielen diesen Verbrechen zum Opfer. Kurz vor Kriegsende wurden drei Soldaten wegen Fahnenflucht am Marktplatz aufgehängt. Die letzte Gräueltat (Erschießung des Zivilisten Hermann Masalski wegen „defätistischer Äußerungen“) geschah wenige Stunden vor Einmarsch der US-Truppen. Von bemerkenswerten Schäden durch Bombardements oder Kampfhandlungen war die Stadt glücklicherweise verschont geblieben. Die US-Truppen übergaben Lüdenscheid den Briten, in deren Besatzungszone Lüdenscheid lag. Die Briten wiederum überließen die drei Kasernen (Buckesfeld, Baukloh und Hellersen), den Truppenübungsplatz südlich von Lüdenscheid sowie eine Reihe von beschlagnahmten Gebäuden den Belgiern. Wegen größeren Bedarfes wurde für die Belgier zusätzlicher Wohnraum beschlagnahmt, aber auch eigene Siedlungen (Belgiersiedlungen) wurden gebaut. Als zunächst belgische Freizeiteinrichtung entstand der Komplex aus Parktheater und Parkbad, außerdem an der Herscheider Landstraße das sogenannte Belgierkaufhaus.

Nachkriegszeit

Ehemaliges Amtshaus, bis 1968 Sitz des Amtes Lüdenscheid mit der Gemeinde Lüdenscheid-Land
Kreishaus II des Märkischen Kreises, Ansicht von der Heedfelder Straße

Die Zeit nach 1945 war geprägt durch ein weiteres starkes Bevölkerungswachstum infolge des Zuzugs zahlreicher Vertriebener und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie schwerpunktmäßig aus Sachsen und Thüringen. Stadterweiterungen bislang ungekannten Ausmaßes (Lüdenscheid-Worth, Lüdenscheid-Honsel, Lüdenscheid-Höh, Bierbaum, Gevelndorf, Buckesfeld oder Wehberg) und zahlreiche Neubauten von Kirchen, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen wurden erforderlich. Gleichzeitig profitierte Lüdenscheid in starkem Maße von dem wirtschaftlichen Aufstieg der jungen Bundesrepublik.

1968/1969 verlor die Stadt ihre Kreisfreiheit und wurde mit dem Landkreis Altena zum Kreis Lüdenscheid zusammengeschlossen, dessen Sitz sie fortan war. Altena behielt jedoch zunächst den Kreistag.

Mit dem Anschluss Lüdenscheids an die Bundesautobahn (BAB) 45 im Jahre 1968 wurde die verkehrstechnisch ungünstige Situation erheblich verbessert.

Von 1971 bis 1973 fand jeweils in den Sommermonaten unter großer Anteilnahme (unter anderem Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt) auf einem eigens angelegten Ausstellungsgelände auf der Höh die Internationale Kunststoffhausausstellung „IKA“ statt. Teile des Ausstellungsgeländes wurden bis 1975 genutzt; im gleichen Jahr wurden die meisten der teils futuristisch anmutenden Objekte zwangsversteigert. Wirtschaftlich war die IKA kein Erfolg, auch setzte sich das Konzept des vorgefertigten Kunststoffhauses nicht durch. Gleichwohl war die Ausstellung der Höhepunkt eines international jahrzehntelang verfolgten Ansatzes und erregte teilweise in Fachkreisen durchaus lebhafte Resonanz.

Seit 1975 ist die Stadt Sitz des seinerzeit geschaffenen Märkischen Kreises, gebildet im Wesentlichen aus den Altkreisen Iserlohn und Lüdenscheid und der bis dahin kreisfreien Stadt Iserlohn. 1986 wurde das neue Kreiskrankenhaus in Hellersen bezogen und ein Jahr darauf das Kreishaus an der Heedfelder Straße fertiggestellt. Im gleichen, überwiegend durch wirtschaftliche Prosperität gekennzeichneten Jahrzehnt entstanden innerhalb weniger Jahre zahlreiche weitere öffentliche Bauten und Kultureinrichtungen, so das Kulturhaus, das neue Stadtmuseum, die neue Stadtbücherei, das heute nicht mehr existierende Wellenbad im Stadtzentrum und das neu gestaltete Frei- und Hallenbadgelände Nattenberg.

Ortsname

Die lange gängige Ansicht, die Namensendung „-scheid“ leite sich von Wasserscheide ab, gilt inzwischen als überholt, auch wenn Lüdenscheid auf derjenigen zwischen Lenne und Volme liegt. Der Wortbestandteil soll vielmehr auf „ausgeschiedene“, das heißt aus der Allmende oder grundherrlichem Besitz ausgesonderte Gebiete hinweisen.[27] Dafür spricht auch, dass sich Orte mit Namensendung „–scheid“ durchaus in Tallage befinden, wie etwa Lüdenscheid-Brenscheid im oberen Elspetal. Der erste Wortteil von „Lüdenscheid“ geht auf den altsächsischen Männernamen Liudolf zurück (1072 Erwähnung als Liudolfessceide). Dieser wiederum setzt sich zusammen aus „liud“ (= Volk / Schar) und „Wulf“ (Wolf).[28] Ob Lüdenscheid nach einem historisch einzuordnenden Liudolf benannt wurde, und wenn ja, nach welchem, ist umstritten.

Religionen

Das südliche märkische Sauerland wurde spätestens im 9. Jahrhundert christianisiert. In der Reformationszeit nahm Lüdenscheid die lutherische Konfession an. Während der industriellen Revolution stieg der Anteil der Katholiken wieder. Nach wie vor überwiegen aber die landes- und freikirchlich organisierten evangelischen Christen. 2006 waren in Lüdenscheid 22,4 % der Bevölkerung katholisch und 38,7 % in der evangelischen Landeskirche. 38,9 % waren freikirchlich, konfessionslos oder gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an.[29] Besonders stark ist die FCJG, eine charismatische Gruppierung, vertreten, welche jedoch noch zur evangelischen Landeskirche gehört. Vor Ort existieren mehrere muslimische Gemeinschaften und eine starke griechisch-orthodoxe Gemeinde.

Lüdenscheid ist Sitz des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg und seines Superintendenten. Im Rahmen eines Verbandes besteht eine Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen Iserlohn sowie Siegen und Wittgenstein.[30] Das Lüdenscheider Kreiskirchenamt ist eine gemeinsame Einrichtung mit dem Kirchenkreis Iserlohn.

Siehe auch: Liste Lüdenscheider Kirchen und Gotteshäuser

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1969 wurde die Stadt Lüdenscheid mit dem größten Teil der bis dahin bestehenden Gemeinde Lüdenscheid-Land vereinigt.[31] Das zuvor zu Lüdenscheid-Land gehörende mittlere Rahmedetal gelangte zur Stadt Altena. Die Gemeinde Hülscheid, welche mit Lüdenscheid-Land das Amt Lüdenscheid bildete, wurde Schalksmühle zugeschlagen. Da der infrastrukturelle und administrative Mittelpunkt von Lüdenscheid-Land stets die Stadt Lüdenscheid war, bildet sie das seltene Beispiel einer niemals um benachbarte administrative Zentren erweiterten Kommune.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von 1800 bis 2002

Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit hatte Lüdenscheid nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung sank durch die vielen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder. So forderten der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) und die Pest 1634 zahlreiche Todesopfer. Erst durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 1.500 Menschen in Lüdenscheid, so waren es 1900 bereits 26.000. Bis 1950 verdoppelte sich die Bevölkerung auf 52.000.

Durch die am 1. Januar 1969 erfolgte Eingliederung der Gemeinde Lüdenscheid-Land (18.831 Einwohner 1968) stieg die Zahl der Bewohner auf rund 80.000. Seit 1995 sinkt die Einwohnerzahl jedes Jahr um mehrere Hundert Bürger. Diese demographische Entwicklung ist in ganz NRW zu beobachten. Es wird angenommen, dass sich dieser Bevölkerungsschwund über die nächsten 40 Jahre fortsetzt.[32] Am 30. Juni 2009 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Lüdenscheid nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 76.347 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1800 1.540
1. Dezember 1840[33] 3.577
3. Dezember 1855[33] 4.792
3. Dezember 1858[33] 5.154
1. Dezember 1871[33] 7.546
1. Dezember 1875[33] 8.600
1. Dezember 1880[33] 11.100
1. Dezember 1885[33] 15.067
1. Dezember 1890[33] 19.457
2. Dezember 1895[33] 21.264
1. Dezember 1900[33] 25.509
1. Dezember 1905[33] 28.921
1. Dezember 1910[33] 32.301
1. Dezember 1916[33] 27.157
5. Dezember 1917[33] 26.644
8. Oktober 1919[33] 30.808
Jahr Einwohner
16. Juni 1925[33] 32.686
16. Juni 1933[33] 35.186
17. Mai 1939[33] 41.710
31. Dezember 1945 43.667
29. Oktober 1946[33] 49.926
13. September 1950[33] 51.705
25. September 1956[33] 55.278
6. Juni 1961[33] 58.239
31. Dezember 1965 58.937
27. Mai 1970[33] 78.993
31. Dezember 1975 76.213
31. Dezember 1980 74.578
31. Dezember 1985 73.292
25. Mai 1987[33] 74.635
31. Dezember 1990 79.401[34]
31. Dezember 1995 81.831
Jahr Einwohner
31. Dezember 2000 80.613[35]
31. Dezember 2003 79.829[35]
31. Dezember 2004 79.379[36]
30. Juni 2005 79.131[34]
31. Dezember 2005 78.688[35]
30. Juni 2006 78.456[37]
31. Dezember 2006 78.032[37]
30. Juni 2007 77.675[37]
31. Dezember 2007 77.361[38]
30. Juni 2008 77.026[39]
31. Dezember 2008 76.589[39]
30. Juni 2009 76.347[40]
31. Dezember 2009 75.946[40]
30. Juni 2010 75.669[41]
31. Dezember 2010 75.463[41]

Im Jahr 2006 waren 51,36 % der Bevölkerung weiblich und 48,64 % männlich. Der Ausländeranteil, der sich nach statistischen Angaben aus 95 Nationen zusammensetzte, lag bei 13,75 %. Die Mehrheit der ausländischen Einwohner stammte aus der Türkei und Griechenland.[42]

Politik

Seit 2010 gibt es einen Bürgerhaushalt, der erstmals für das Haushaltsjahr 2011 aufgestellt wurde.[43]

Stadtrat

Kommunalwahlen in der Stadt Lüdenscheid
Ergebnisse 2009[44]
 %
50
40
30
20
10
0
39,5%
32,4%
9,7%
7,8%
4,2%
3,9%
1,3%
1%
0,1%
L.L. Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
AFL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+5,9%
-8,1%
+3,1%
+0,5%
+4,2%
-1,7%
-1,9%
+1%
-3,1%
L.L. Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
AFL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Sonst.
Sitzverteilung im Lüdenscheider Stadtrat
Parteien u. Wählergruppen Sitze
2009 2004
SPD 19 17
CDU 16 20
FDP 5 3
Bündnis 90/Die Grünen 4 4
Lüdenscheider Liste (LL) 2 3
Die Linke 2 -
Alternative für Lüdenscheid (AFL) 1 2
NPD 1 -
REP 1

Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen vor 1975

Bürgermeister

Von 1720 bis zum heutigen Tag standen 35 Bürgermeister an der Spitze der Stadt. In der Zeit der Kreisfreiheit von 1916 bis 1968 besaßen sie den Titel Oberbürgermeister.

  • um 1683 Cronenberg
  • 1720–1725 Johann Heinrich von den Bercken
  • 1725–1743 Johann Peter Pollmann
  • 1743–1768 Johann Peter Kercksig
  • 1768–1769 Consul Haardt
  • 1770–1790 Caspar Jakob Theodor Christian Spannagel
  • 1790–1791 Camerarius Schniewindt
  • 1793–1808 Friedrich Wilhelm von den Bercken
  • 1808–1814 Peter Kerksig (Maire)
  • 1814–1818 Johann Jakob Friedrich Kobbe
  • 1818 Riegelmann
  • 1818–1820 Reinhard
  • 1820–1843 Ernst Wilhelm Jander
  • 1843–1856 Wilhelm Plöger
  • 1856–1869 Heinrich Nottebohm
  • 1869–1873 Rudolf Wiesmann
  • 1873–1874 Eduard Hueck
  • 1874–1896 August Selbach
  • 1896–1930 Dr. phil. Wilhelm Jockusch
  • 1931–1935: Ludwig Schneider (DVP)
  • 1936–1944 Karl Friedrich Schumann
  • 1944–1945 Otto Hagedorn
  • 1945–1946 Karl Weiland
  • 1946: Willi Bürger (SPD)
  • 1946: Richard Hueck (CDU)
  • 1947–1948: Ernst Mehlich (CDU)
  • 1948–1952: Willy Hoffmeister (CDU)
  • 1952–1953: Walter Kimmig (SPD)
  • 1953–1961: August Schlingmann (SPD)
  • 1961–1964: Karl Diemer (FDP)
  • 1964–1971: Erwin Welke (SPD)
  • 1972–1975: Herbert Weigert (SPD)
  • 1975–1994: Jürgen Dietrich (CDU)
  • 1994–1999: Lisa Seuster (1987–1998 MdB) (SPD)
  • 1999–2004: Friedrich Karl Schmidt (CDU)
  • 2004–heute: Dieter Dzewas (1998-2002 MdB) (SPD)

Wappen

Wappen der Stadt Lüdenscheid
Blasonierung:

„In Gold (Gelb) über einer roten Zinnenmauer mit offenem Tor ein zweireihig siebzehnmal von Silber (Weiß) und Rot geschachter Balken, darüber wachsend der Bischof Medardus in rotem Ornat mit roter Mitra, silbernem Bischofsstab, in der linken Hand ein geschlossenes rotes Buch mit goldenem Kreuz und Goldschnitt haltend.“[45]

Beschreibung:

Die älteste Stadtkirche, die Erlöserkirche, war ursprünglich dem Heiligen Medardus geweiht, welcher daher als eine Art Stadtheiliger galt. Der geschachte Balken ist dem Wappen der Grafschaft Mark entnommen, zu welcher Lüdenscheid viele Jahrhunderte gehörte. Auf die frühe Befestigung und damit Erhebung zur Stadt verweist die Zinnenmauer. Das Wappen lässt sich auf ein Stadtsiegel aus dem Jahr 1341 zurückführen.[46]


Städtepartnerschaften

Unter dem Aspekt der Völkerverständigung ist die Stadt Lüdenscheid internationale Partnerschaften mit anderen Kommunen eingegangen.

Bereits seit 1950/1983 besteht eine Städtepartnerschaft zu Calderdale/Brighouse in Großbritannien. Das niederländische Den Helder wurde 1980, das belgische Leuven 1987 Partnerstadt. Myślenice in Polen folgte 1989. Romilly-sur-Seine in Frankreich und Taganrog in Russland sind mit Lüdenscheid seit 1991 partnerschaftlich verbunden.[47]

Mit der schlesischen Stadt Glatz (polnisch Kłodzko) und dem gleichnamigen Kreis besteht seit 1952 eine Patenschaft.[48]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Kulturhaus

Das 1981 fertiggestellte, von Rolf Gutbrod entworfene Kulturhaus liegt zentral im Stadtzentrum und grenzt direkt an den Stadtgarten. Die auffällige Architektur ist sowohl außen, als auch innen an derjenigen der Philharmonie Berlin orientiert. Der große Theatersaal mit 676 Plätzen besitzt moderne Bühnentechnik, einen Orchestergraben und an Weinbergterrassen erinnernde Zuschauerränge. Weitere Säle unterschiedlicher Größe und gastronomische Einrichtungen ergänzen das Angebot. Im Rahmen des Spielplanes bietet das Kulturhaus unter anderem Musicals, Ballett, Opern, Operetten, Schauspiel, Konzerte und ein breites Kleinkunstprogramm, überwiegend in Form von Gastspielen. Seit 1986 werden aber auch Eingeninszenierungen durchgeführt. Hier liegt der Schwerpunkt auf klassischem Theater (Shakespeare, Goethe, Lessing oder Frisch).

Weitere Veranstaltungsorte mit Bühnentechnik sind die Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums von 1964 (zirka 400 Plätze) und die Neue Schützenhalle. Letztere wurde 1900 als eine der größten Festhallen Westfalens eingeweiht. Sie kann mit 1400 Sitzplätzen im großen Saal und weiteren 200 im Foyer bestuhlt werden. Es handelt sich um einen stadtbildprägenden neobarocken Bau mit Jugendstilelementen und besonders charakteristischem Turm. Außerdem finden auf der Freien Kleinkunstbühne der Alten Druckerei Kulturveranstaltungen aller Art statt.

Die Theaterbühne „Die Bühnenmäuse“ des CVJM Lüdenscheid-West e. V. wurden 1983 gegründet. Mit einer Komödie pro Jahr ist sie fester Bestandteil der Lüdenscheider Kulturszene. Die zirka 30 Aufführungen in Lüdenscheid waren ausverkauft.

Die Lüdenscheider Altstadtbühne ist ein Laientheater mit zirka 30 Aufführungen pro Jahr. Es wird jeweils ein Stück pro Saison (Oktober bis Mai) gespielt, meist Boulevardkomödien oder Krimis.

Die Theatergruppe des langjährigen Kulturhausleiters Rudolf Sparing nennt sich heute Ensemble K.[49] Sie produziert seit 1986 etwa einmal im Jahr ein Theaterstück. Nachdem sie viele Jahre im Kulturhaus Lüdenscheid aufgetreten ist, hat sie 2005 eine neue Heimat in einem umgestalteten Glaspavillon des Verwaltungsgebäudes der Sparkasse Lüdenscheid gefunden.

Musik

Kurt Weill

Der musikalische Ruf Lüdenscheids wird seit dem 19. Jahrhundert durch eine Vielzahl an Gesangvereinen und Chören mitbestimmt, welche sich bei vielen Gesangswettbewerben und -ausscheidungen durch Preise und gute Platzierungen auszeichnen konnten. Den organisatorischen Rahmen bildet der Sängerkreis Lüdenscheid. Spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es auch weitere interessante Anknüpfungspunkte an das nationale und internationale Musikleben. Der anerkannte Wiener Musikwissenschaftler und Beethovenforscher Martin Gustav Nottebohm war gebürtiger Lüdenscheider. Kurt Weill, später bedeutender deutscher und amerikanischer Komponist (zum Beispiel Vertonung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht), hatte von 1919 bis 1921 sein erstes Engagement als Kapellmeister am Stadttheater Lüdenscheid. Seine Wirkungsstätte war das damalige Hotel zur Post am heutigen Rathausplatz.

Wichtige Impulse erhielt das örtliche Musikleben durch die Übersiedelung des renommierten Musikwissenschaftlers und Hymnologen Konrad Ameln 1934. Wohl auch aus politischen Gründen war er in die „Provinz“ gegangen. Engagiert unterstützt von der Industriellenfrau Gertrud Hueck gründete er die Lüdenscheider Musikvereinigung und initiierte die Kleinen Musikfeste Lüdenscheid. Bis 1970 boten sie mit bedeutenden Künstlern ein ambitioniertes Programm mit Schwerpunkten in der Barockmusik und der Neuen Musik. Durch Initiative Amelns wurde Lüdenscheid zu einem frühen Zentrum der historischen Aufführungspraxis. Zeitgleich fand ein Aufschwung der evangelischen Kirchenmusik statt. Der Lüdenscheider Bach-Chor mit angegliedertem Bach-Orchester wurde 1947 gegründet. Der Lüdenscheider Oratorienchor führt seit 1985 diese Tradition fort. Seit Jahrzehnten gehören anspruchsvolle kirchenmusikalische Aufführungen mit Motetten, Kantaten oder Oratorien zum Lüdenscheider Kulturleben.[50] Als besonders geeigneter sakraler Aufführungsort hat sich unter anderem die Christuskirche bewährt.[51]

Überregionale Bedeutung besitzt seit Jahren das Lüdenscheider Vokalensemble unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Mary Sherburne. Neben einer ausgeprägten Tourneetätigkeit tritt der ebenfalls der historischen Aufführungspraxis verpflichtete Chor regelmäßig in der Erlöserkirche auf.[52] Vor Ort wirkt eine Vielzahl an Kirchenchören und kirchlichen Singgruppen oder Singteams, hinzu tritt das Kammerorchester Lüdenscheid. Wichtiger Träger des örtlichen Musiklebens ist seit den 1960er Jahren die Städtische Musikschule mit eigenen Orchestern und Ensembles. Das Kulturhaus ist professionell für philharmonische Konzerte und Musiktheater ausgestattet. Daneben existieren zwei bedeutendere Kammermusiksäle, der ältere im ehemaligen Stadthaus, heute Stadtbücherei, der jüngere seit 1985 in der historischen Schalterhalle der Alten Post, heute Städtische Musikschule. Ergänzt werden diese Strukturen durch kleinere Spielstätten, wie etwa seit 1992 im Saal der integrativen Musikschule „grenzenlos“.

Kino

Der zu Beginn der 1950er Jahre für die belgischen Streitkräfte errichtete Komplex aus Parktheater und Parkbad an der vorderen Parkstraße beherbergt heute ein Kinozentrum mit sieben Sälen. Im ehemaligen Theaterfoyer hat sich die festliche Ausstattung der Erbauungszeit erhalten. Ferner wird an der Werdohler Straße ein traditionelles Großkino aus den 1950er Jahren betrieben. Auch hier ist das ursprüngliche Foyer noch vorhanden und steht wegen der charakteristischen Gestaltung unter Denkmalschutz.[53]

Museen

Bremecker Hammer

Zu den Museen der Stadt Lüdenscheid gehören die Städtische Galerie, das Geschichtsmuseum und das Schmiedemuseum im historischen Bremecker Hammer.

Das Geschichtsmuseum der Stadt Lüdenscheid bietet „Geschichte zum Anfassen“. Blickfang sind vor allem Objekte zur Industrie- und Technikgeschichte, wie ein historischer Kleinbahnzug der Kreis Altenaer Eisenbahn AG, ein Dampfstromerzeuger, Modelle des Zeppelins sowie Geräte des Brandschutzes. Die einmalige Sammlung von Knöpfen von der Bronzezeit bis in die Gegenwart belegt, warum Lüdenscheid im 19. Jahrhundert als Knopfstadt galt. Zur Ausstellung gehören ebenfalls eine bedeutende Sammlung historischer Landkarten, vornehmlich aus der Grafschaft Mark, und sehr anschauliche Stadtmodelle. Geschichtsmuseum und Städtische Galerie befinden sich seit Ende der 1980er Jahre in einem gemeinsamen Komplex am Sauerfeld. Das auch architektonisch interessante alte Amtshaus (1910) und ein altes Bankgebäude sind durch einen Glasbau miteinander verbunden. Im Verbindungstrakt befinden sich die größten Ausstellungsobjekte und ein beliebtes Museumscafé.

Das Schmiedemuseum Bremecker Hammer am Oberlauf der Verse ist ein technikgeschichtliches Museum. In dem funktionstüchtig mit Wasserrad und Stauteich erhaltenen Hammerwerk werden regelmäßig „Schmiedetage“ veranstaltet.

Die Phänomenta ist das erste und bisher einzige Science Center in Nordrhein-Westfalen. Über 120 interaktive Experimentierstationen laden zu naturwissenschaftlichen Entdeckungen ein und fordern Aktivität von den Besuchern. Statt „Berühren verboten“ gilt „Anfassen erwünscht“.

Bauwerke

Alle Baudenkmäler der Stadt Lüdenscheid sind in der Liste der Baudenkmäler in Lüdenscheid aufgeführt.

Schlösser und Herrenhäuser

Schloss Neuenhof, Corps de Logis

Das Wasserschloss Neuenhof gehört zu den kunsthistorisch und stadtgeschichtlich herausragenden Baudenkmälern der Stadt Lüdenscheid. Urkundlich wird auf die Anlage im Jahre 1326 erstmals hingewiesen. Nach einem Brand um 1638 erfolgt bis 1693 die Errichtung des bestehenden frühbarocken Hauptbaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Kubus auf rechteckigem Grundriss mit gartenseitig abgewalmtem Satteldach. Die Hofseite wird von zwei Türmen mit geschweiften Hauben flankiert. Mittig zwischen den Türmen stellt ein Giebel mit großem geschnitztem Wappen (vor Ort heute Kopie) das herausragende Schmuckelement dar. Dem allseits von Wassergräben umgebenen Hauptbau ist ein Ehrenhof mit flankierenden Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorgelagert. Am östlichen Hofabschluss bemerkenswert ist eine reich geschmückte schmiedeeiserne Toranlage. Schloss Neuenhof war als Stammsitz namensgebend für das Adelsgeschlecht derer von Neuhoff und den aus einer Pungelscheider Seitenlinie stammenden Abenteurer und einzigen König von Korsika Theodor von Neuhoff. Der Herrensitz befindet sich in Privateigentum und kann nur an der Hofseite von außen besichtigt werden. Vergleichbar repräsentative Anlagen sind im südlichen Westfalen eher selten.

Schloss Oedenthal im Grebbecketal nördlich der Stadt präsentiert sich heute im neugotischen Stil. Nach einem Brand um 1865 entstand der aktuelle Bau auf den Grundrissen seines Vorgängers. Zwei unterschiedlich hohe Gebäudeflügel mit voneinander abweichender Fassadengliederung flankieren einen massigen Turm. Nach Entfernung der ursprünglichen Eckzinnen besitzt er nur noch ein schlichtes Pyramidendach. Dem erhöht auf einem Bergvorsprung gelegenen Schloss unmittelbar benachbart ist die Oedenthaler Wassermühle, heute ein Ausflugslokal. Bedeutend ist Schloss Oedenthal nicht zuletzt wegen seiner Besitzer, darunter lange Zeit die Familie von Holtzbrinck. Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck, Regierungspräsident und preußischer Handelsminister, verbrachte hier seinen Lebensabend.

Der Platehof in Brüninghausen ist das repräsentative Anwesen einer bedeutenden örtlichen Industriellenfamilie in Form eines Herrenhauses mit Nebengebäuden. Der Name des ursprünglichen Bauherren, Brüninghaus, ist noch an der ursprünglichen Straßenseite eingemeißelt.

Kirchen

Erlöserkirche

Die Erlöserkirche ist heute die mit Abstand älteste Kirche Lüdenscheids. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgt bereits 1072. Der in wesentlichen Teilen auf den romanischen Kirchenbau zurückgehende Turmschaft stellt zugleich das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt dar. Die charakteristische, noch barock anmutende gestufte Haube erhielt er erst 1785. Sie prägt das Stadtbild Lüdenscheids wesentlich mit. Das spätromanische Langhaus der Kirche mit gotischem Chor wurde wegen Baufälligkeit 1822 abgetragen. Bis 1826 erfolgte der Bau des erhaltenen klassizistischen Kirchenschiffes mit seinen prägenden Rundbogenfenstern und einer Fassadengliederung durch Pilaster. Im Inneren finden sich Emporen und ein lutherischer Kanzelaltar. Seine Gestaltung, wohl durch einen Schüler von Karl Friedrich Schinkel, verweist auf die jahrhunderte lange Zugehörigkeit Lüdenscheids schon zum Kurfürstentum Brandenburg und dann zu Preußen.

Die neugotische Christuskirche wurde 1902 nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eingeweiht. Der markante Turm ist prägend für die Silhouette der Stadt im Westen. Die Kirche ist das zweite evangelische Gotteshaus in der Innenstadt Lüdenscheids nach der Erlöserkirche und die größte im Märkischen Kreis. Im ebenfalls neugotisch geprägten Inneren mit Emporen finden sich etwa 1200 Plätze. Seit 1986 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

St. Josef und Medardus ist die bedeutendste katholische Pfarrkirche Lüdenscheids. Architekt Arnold Güldenpfennig entwarf den 1882 bis 1885 errichteten historistischen Bau im Stil der norddeutschen Backsteingotik. Er ersetzte die kleine Kreuzkapelle im Bereich des heutigen Sternplatzes, welche nach ihrer Neugründung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der katholischen Gemeinde Lüdenscheids genutzt wurde. Zunächst besaß St. Joseph und Medardus nur einen Dachreiter. Der beeindruckende satteldachbekrönte Turm (54,15 m) des Architekten Robert Lamm, ebenfalls mit Architekturdetails der Backsteingotik, aber vor allem solchen des Expressionismus, entstand zwischen 1927 und 1929. Er vollendete seinerzeit neben den Türmen von Erlöserkirche und Christuskirche die Silhouette Lüdenscheids.

Siehe auch: Liste Lüdenscheider Kirchen und Gotteshäuser

Stadtbild und Bausubstanz

Herzogstraße in der Altstadt
Straße in der Altstadt bei Nacht
Blick von Süden Richtung Innenstadt mit St. Joseph und Medardus und altem Amtsgericht
Villa Berg mit Park

Das Zentrum Lüdenscheids lässt am Grundriss der Altstadt mit ihren ringförmig die Erlöserkirche umgebenden Straßen noch deutlich den mittelalterlichen Ursprung erkennen. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich die Stadt darüber hinaus lediglich entlang der heutigen unteren Wilhelmstraße und an der Hoch- sowie der vorderen Werdohler Straße entwickelt. Abgesehen vom Turm der Erlöserkirche und einigen Gewölbekellern entstammen die ältesten Gebäude erst der Zeit nach 1723. Nach dem letzten großen Stadtbrand regelten damals allgemeinverbindliche Vorschriften den Wiederaufbau auf dem alten Straßengrundriss. Das einheitliche Erscheinungsbild der Stadt des 18. Jahrhunderts wurde durch zahlreiche Neubauten in wilhelminischer Zeit verändert. In den 1960er und 1970er Jahren war der Bestand der Altstadt durch großflächige Abrisse bedroht, welche in den Bereichen der Parkpalette und des heutigen Graf-Engelbert-Platzes auch erfolgten. Ein Sinneswandel in den 1970er Jahren führte noch rechtzeitig zu einer, wenn auch stellenweise leicht romantisierenden, Instandsetzung der erhaltenen Bereiche. Jedoch brachte jahrelange Vernachlässigung in jüngster Zeit wiederum den Verlust eines bedeutenden Geschichtszeugnisses, des alten Pfarrhauses der Stadt an der Loher Straße.

Der letzte verbliebene Teil der mittelalterlichen Stadtmauer zwischen Ringmauer- und Corneliusstraße konnte Anfang der 1980er Jahre aus statischen Gründen nicht original erhalten werden. An seiner Stelle wurde eine neue Stützmauer mit turmartig anmutendem halbrunden Anbau gebaut und mit Bruchsteinplatten verblendet; im unteren Mauerteil wurden dafür die alten Platten verwendet. Die nur scheinbar historische Anlage soll an die einstige Befestigung erinnern.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wuchs Lüdenscheid mit zunehmender Geschwindigkeit entlang den alten Ausfallstraßen und an pragmatisch der Topographie angepassten Erschließungsstraßen. Es entstand die bis heute den Charakter der Stadt bestimmende Mischung aus Mietshäusern moderater Größe, mittleren und vielen kleinen Fabriken sowie zahlreichen Villen mit Gärten und Parks. Bevorzugte Wohnlagen bildeten sich südlich des Sauerfelds, an Humboldt- und Liebigstraße und vor allem um die Parkstraße am Stadtpark. Schließlich wurde bis zum Ersten Weltkrieg eine Vielzahl überwiegend noch erhaltener öffentlicher Bauten errichtet, welche Lüdenscheid die baulichen Attribute eines regionalen Zentrums verliehen. Stilistisch war der Historismus dominierend. Jedoch setzten auch einige Jugendstilbauten wie das Amtshaus am Sauerfeld oder das Inselhaus an der Wilhelmstraße bis heute wichtige Akzente.

In den 1920er und 1930er Jahren entstanden in bis dahin frei gebliebenen Lagen mehrere einheitlich gehaltene Mietshauskomplexe, überwiegend mit expressionistischer Formensprache. Zwischen der Straße Am Grünewald und der Wehberger Straße wurde ein größeres Wohngebiet angelegt. Seine Struktur einschließlich zentraler angerförmiger Grünfläche und ehemaligen Gemeinschaftseinrichtungen lässt eine Verwandtschaft mit bekannten zeitgleich entstandenen Anlagen wie der Hufeisensiedlung Berlin-Britz, dem Rundling in Leipzig oder den Wiener Gemeindebauten erkennen. Gestalterische Details und Architektur der Einzelgebäude werden allerdings durch Modernisierungsmaßnahmen zunehmend überformt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung Lüdenscheids durch zugezogene Flüchtlinge und Heimatvertriebene um etwa ein Drittel. Hierdurch und durch die seinerzeit hohen Geburtenraten wurden zahlreiche Stadterweiterungen und neue öffentliche Gebäude erforderlich. Um die alten Bauernweiler Worth und Honsel entstanden großflächig Mietshauskomplexe, überwiegend in Zeilenbauweise, und Reihenhausanlagen. Stark erweitert wurde die Stadt etwa auch im Stadtteil Höh. Das etwas später entstandene Neubaugebiet Wehberg weist mit größeren kubischen Wohnkomplexen moderat den Charakter einer Trabantenstadt auf. In der ehemaligen Gemeinde Lüdenscheid-Land entstanden zahlreiche größere, jedoch behutsam in die Landschaft eingefügte geschlossene Siedlungen, zum Beispiel Pöppelsheim, Piepersloh, Gevelndorf oder, etwas später, Dickenberg. Bierbaum, zu Beginn der 1950er Jahre konzipiert, besitzt die städtebauliche Struktur einer Gartenstadt. In den letzten Jahren sind die Siedlungen in Stadtrandlage meist durch ausgedehnte Einfamilienhaus-Neubaugebiete mit der alten Kernstadt zusammengewachsen. Etliche moderne Großbauten und auch Hochhäuser an Sauerfelder Straße, Stern- und Rathausplatz veränderten das bis in die 1960er Jahre beschauliche Stadtbild im Zentrum ebenso, wie Straßenausbauten, etwa am Sauerfeld. Dennoch weist Lüdenscheid dank der unterbliebenen Kriegszerstörungen einen für Nordrhein-Westfalen weit überdurchschnittlichen Anteil an Altbausubstanz auf. Er erleichtert für Einheimische und Besucher die Identifikation mit der Stadt und stellt für viele in Kombination mit den topographischen Besonderheiten einen spezifischen Reiz dar.[54]

Parks

Der Stadtpark ist ein ab 1888 auf Initiative einflussreicher Lüdenscheider angelegter Waldpark mit Freilichtbühne, kleineren gärtnerisch gestalteten Bereichen und einer Promenade, welche früher für Konzerte genutzt wurde. An der Stelle des 1970 abgerissenen „Parkhauses“, Veranstaltungsstätte und Restaurant, befindet sich heute Lüdenscheids einziges Großhotel. Um den Park herum entstand das vornehmste Villenviertel der Stadt.

Das Loher Wäldchen, ebenfalls ein kleiner Waldpark, welcher auf eine Aufforstungsaktion um 1790 zurückgeht, befindet sich seit dem städtischen Wachstum um 1900 in innerstädtischer Lage.

Der Brighouse-Park am Sauerfeld wurde nach Lüdenscheids englischer Partnerstadt benannt. Er befindet sich teils auf der Fläche eines 1818 eingeweihten evangelischen Friedhofes und wurde später nach Abriss einiger Villen um deren Parks erweitert.

Ebenfalls am Sauerfeld bildet der Stadtgarten das Umfeld des Kulturhauses. Auch diese Fläche entstand durch Abriss älterer Bausubstanz; unter anderem befanden sich hier die traditionsreichen Veranstaltungssäle „Concordia“ und „Erholung“, zwei Vorgänger des Kulturhauses.

Die bedeutendsten innerstädtischen Grünflächen sind der neue und der sogenannte alte evangelische Friedhof. Der heutige alte evangelische Friedhof wurde 1865 eröffnet, besitzt schachbrettartig angeordnete alte Alleen und zahlreiche kunsthistorisch interessante Grabmale, darunter viele wichtiger Lüdenscheider Fabrikantenfamilien. Der dem alten benachbarte neue evangelische Friedhof ist ein weitläufiger Parkfriedhof.

Natur

Blick über den Baukloh-Hof Richtung Bierbaum

Der Charakter Lüdenscheids wird wesentlich durch seine Einbettung in eine stark gegliederte und waldreiche Mittelgebirgslandschaft geprägt. Ihr Erscheinungsbild ist zwar insbesondere im Norden und Osten durch Industrie- und Gewerbeansiedlungen gestört worden, jedoch nimmt etwa ein Drittel des Stadtgebietes im Süden noch nahezu unverändert überkommene bäuerliche Kulturlandschaft ein. Der bis nahe an die Kernstadt heranreichende Nurre-Stadtwald leitet zu diesem Bereich über, der zu einem großen Teil Bestandteil des Naturparks Ebbegebirge ist. Zum Beispiel im Mintenbecktal oder dem oberen Elspetal sowie ihren kleinen Nebentälern findet sich noch die typisch kleinteilige märkische Landschaft mit von Gärten und Obstgehölzen umgebenen Weilern. Das gesamte Stadtgebiet Lüdenscheids wird von einem gut gekennzeichneten Wegenetz des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) durchzogen, der Lüdenscheider Rundweg umläuft hingegen das gesamte Stadtgebiet entlang der Stadtgrenze.

Das Naturschutzgebiet Stilleking ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz. Durch die militärische Nutzung wurde zwar die ursprüngliche Kulturlandschaft verändert; vereinzelt finden sich noch Ruinen der ursprünglichen Höfe. Jedoch wurden gleichzeitig durch die extensive Nutzung ansonsten im Naturraum Märkisches Oberland sehr selten gewordene Lebensräume bewahrt, unter anderem größere Heideflächen. Auch finden sich für den Naturraum charakteristische Buchenwaldgesellschaften und bachbegleitende Erlenbruchwälder.

Wanderweg im Stadtwald Nurre

Sie entsprechen der sogenannten Potenziellen natürlichen Vegetation. Das NSG Stilleking bietet mehreren selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum. Ein ungefähr vier Kilometer langer Rundweg mit Hinweistafeln führt um das Hochplateau des Naturschutzgebietes.[55] Die Gerichtslinde des „Lehngerichtes Stilleking“ ist über einen etwa zweihundert Meter langen Seitenweg erreichbar.[56]

Der Berg Homert ist mit 539 m die höchste Erhebung im Lüdenscheider Stadtgebiet. Der hier errichtete Homertturm ermöglicht einen weiten Blick über das Sauerland bis an die Grenzen des Ruhrgebietes. Auf verkehrsfreien Wegen finden sich Möglichkeiten zu ausgedehnten erholsamen Spaziergängen und Wanderungen.

Eines der bekanntesten Naturdenkmale Lüdenscheids sind die sogenannten Husareneichen unterhalb des Hofes Baukloh. Sie wurden auf den Gräbern französischer Husaren gepflanzt, welche Ende 1758 im Siebenjährigen Krieg auf Schloss Neuenhof einquartiert waren.[57]

Die im Südosten des Stadtgebietes landschaftlich reizvoll gelegene Versetalsperre mit einer Wasserfläche von 183 ha lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Sie wurde von 1929 bis 1952 erbaut und 1951 in Betrieb genommen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden auf der Baustelle Häftlinge des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel eingesetzt.

Denkmäler und Brunnen

Selvebrunnen
Alter evangelischer Friedhof, Mausoleum der Familie Selve

Der Selve-Brunnen von Luigi Calderini stammt aus dem Jahre 1910 und wurde von dem Industriellen Fritz Selve gestiftet. Er wird bekrönt von einer etwa lebensgroßen Bronzefigur H. D. Selves, Vater des Stifters und Gründer des Unternehmens Basse und Selve. Dargestellt ist er als Schmied mit Amboss. Der Brunnen besitzt eine neobarocke Formensprache und betont die städtebaulich wichtige Ecksituation Sauerfelder Straße – Freiherr-vom-Stein-Straße vor dem ehemaligen Amtshaus.

Onkel Willi, eine volkstümliche Bronzeplastik des Bildhauers Waldemar Wien, stellt einen idealtypischen Lüdenscheider mit seinem Hund dar. Von der zentral auf dem Sternplatz aufgestellten Figur behaupten manche Lüdenscheider, es habe ihr Onkel dafür Modell gestanden.

Ebenfalls auf dem Sternplatz befindet sich der sogenannte Neumann -Brunnen aus den späten 1970er Jahren. Auf der runden Einfassungsmauer des Bassins finden sich Reliefdarstellungen zur Stadtgeschichte.

Mit der Gestaltung des Graf-Engelbert-Platzes in der Altstadt in den 1980er Jahren wurde dort ein historisierender Brunnen (ebenfalls von K.T. Neumann) mit der Metallfigur wohl eines Herolden geschaffen. Auch befindet sich an ihm eine Reliefdarstellung von Graf Engelbert I. von der Mark, dem Stadtgründer Lüdenscheids.

Die hinsichtlich der künstlerischen Autorenschaft wohl bedeutendste Plastik im Lüdenscheider Freiraum nennt sich Großer Wächter. Georg Kolbe schuf die überlebensgroße Bronze 1936 als Auftragswerk für die Buckesfelder Kaserne („Flak-Kaserne“). Heute befindet sie sich auf der Grünfläche vor der AOK an der Knapper Straße.

Die 1902 eingeweihte Bismarcksäule an der Kaiserallee wurde 1965 abgerissen, jedoch wurde ein kleineres, noch bestehendes Denkmal für den Reichskanzler im Loher Wäldchen errichtet.

Das Ehrenmal am Stadtpark wurde bis 1935 mit der Aufstellung der überlebensgroßen Bronzeplastik eines je nach Interpretation erwachenden oder sterbenden Jünglings von Prof. Willy Meller fertig gestellt. Mit seiner an die Staatskunst des Dritten Reiches erinnernden Gestaltung sollte das Areal die Opfer des Ersten Weltkrieges ehren, später wurde es auch jenen des Zweiten Weltkrieges gewidmet. Wegen der hervorragenden Aussicht auf die Stadt von dem terrassenartig angelegten Gelände war das Ehrenmal lange ein beliebtes Ausflugsziel, auch in Verbindung mit der benachbarten, 1970 abgerissenen Restauration „Parkhaus“.

Sport

Nattenbergstadion von Süden

Mitte 2008 waren im Stadtsportverband Lüdenscheid e. V. 64 Vereine organisiert.[58]

Der Lüdenscheider Turnverein von 1861 ist der älteste und mit 1.800 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein der Stadt. Innerhalb des polysportiven Vereins LTV v. 1861 sind im Bereich des Leistungssportes hervorzuheben: die Jazz-Dance 30+ Formation (Jazz1; deutscher Vizemeister 2006 DTB-Dance, mehrfacher Westfalenmeister), die Fechtabteilung (unter anderem einige Landesmeistertitel 2006–2010 im Schüler-, Jugend- und Erwachsenenbereich, Deutscher Meister, Vize-Deutscher Meister) sowie die Inline-Skater-Hockey-Abteilung (Highlander Lüdenscheid, 1. Bundesliga Nord).

Weitere große Traditionssportvereine sind der Turn- und Sportverein Jahn 1891 Lüdenscheid e. V. (erster Vorsitzender war Julius Lenzmann) oder der Turnverein Friesen Lüdenscheid von 1892.

Der MC 62 Lüdenscheid ist ein Miniatur Golf Verein, der in vergangenen Jahren bei deutschen Meisterschaften meist unter den ersten zehn Plätzen zu finden war.

Der Fußballverein Rot-Weiss Lüdenscheid ging 1971 aus einer Fusion der Sportfreunde 08 und des RSV Höh hervor. Von 1977 bis 1981 war er in der 2. Bundesliga Nord vertreten. Gespielt wird im 1972 erbauten Stadion Nattenberg im Südwesten der Stadt.

Der Fußballverein Hellas Lüdenscheid wurde im Jahre 1965 von den Griechen Emmanuel Lagoudakis und Absiss Panagiotis gegründet und zählt heute zu den ältesten griechischen Fußballvereinen in Deutschland.

Die Lateinformation TSG Lüdenscheid wurde im Jahr 1995 gegründet. Das A-Team der TSG stieg 2005 in die 2. Bundesliga, und 2007 als erste Lüdenscheider Lateinformation in die 1. Bundesliga auf. Mittlerweile hat sich die Formation aufgelöst.

Die Wasserfreunde Lüdenscheid sind 1971 aus der Fusion des Lüdenscheider Schwimmvereins 1901 und des SV Neptun Lüdenscheid (gegründet 1908) entstanden. Neben dem Schwimmen ist ein weiterer Schwerpunkt des Vereins der Wasserball. Trainiert wird im Frei- und Hallenbad am Nattenberg.

Regelmäßige Veranstaltungen

„Neue Schützenhalle“
  • LichtRouten (Alle zwei Jahre im Herbst werden verteilt über die Stadt Lichtkunstinstallationen gezeigt.)[59]
  • „Lüdenscheider Gespräche“ des Instituts für Geschichte und Biografie der Fernuniversität Hagen[60]
  • Weihnachts- und Adventsmärkte auf dem Sternplatz und am Schloss Neuenhof[61]
  • „Lüdenscheider Umweltmarkt“ (einmal jährlich)
  • Nachtflug (Bands spielen in verschiedenen Bars und Lokalen)
  • Firmenlauf: Mitarbeiter von Unternehmen im Märkischen Kreis können an dem jährlich seit 2003 stattfindenden AOK-Firmenlauf teilnehmen.
  • Schützenfeste: Jedes Jahr an zehn Tagen im Mai findet auf der Hohen Steinert ein Bürgerschützenfest mit großer Kirmes, veranstaltet durch den Bürger-Schützen-Verein e. V. Lüdenscheid, statt. Am zweiten Wochenende im August folgt dann das Schützenfest der Lüdenscheider Schützengesellschaft 1506 e. V. am Schützenplatz Loh. 2006 feierte man das Jubiläums-Schützenfest 500 Jahre Lüdenscheider Schützengesellschaft. Das Schützenfest der LSG findet jedoch aus finanziellen Engpässen nicht mehr regelmäßig statt.
  • Stadtfest: Das Stadtfest Lüdenscheid findet seit 1976 jährlich am zweiten Septemberwochenende statt. Es ist das große Fest der Lüdenscheider Vereine.

Kulinarische Spezialitäten

Altstadtgaststätte
Zum Schwejk

Die Potthucke ist ein typisches Kartoffelgericht aus dem Sauerland, wörtlich bedeutet es: „das was im Topf hockt“. Sie ist ein mit Mettwurststückchen gefüllter Kartoffelauflauf und wird gern in geselliger Runde mit Schwarzbrot gegessen. Zu dem deftigen Gericht wird oftmals Pils als Getränk serviert.

Ein Krüstchen (umgangssprachlich für Brotkante) ist ein kleines Gericht, das in der Regel mindestens aus einem mit einem Spiegelei überbackenen kleinen Schnitzel auf einer Scheibe Roggenbrot oder Toastbrot besteht.

Mundart, Plattdeutsch

Bis Ende des 19. Jahrhunderts war in Lüdenscheid Niederdeutsch als Umgangssprache weit verbreitet. Das Lüdenscheider oder Lünscher Platt ist eine Variante des Sauerländer Platt mit spezifischer Aussprache und ausgeprägtem eigenen Wortschatz. Durch die seit der Industrialisierung kontinuierlich bedeutende Zuwanderung wurde das lokale Niederdeutsch fortschreitend zurückgedrängt und besaß spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts als Alltagssprache keine Bedeutung mehr. Zudem gab es kaum Anstrengungen von städtischer oder schulischer Seite, diese Entwicklung aufzuhalten. Zwar existieren Veröffentlichungen in Lüdenscheider Platt und besteht ein Verein (Plattdütsche Frönne) zur Pflege der lokalen Mundart, jedoch ist ihr Ende als lebende Sprache vermutlich nicht mehr aufzuhalten. In der gegenwärtigen Umgangssprache sind noch einzelne Vokabeln bekannt (zum Beispiel Pööle = Butterbrote, plästern = stark regnen oder Buxe = Hose). Auch ist Platt in zahlreichen Orts- und Flurnamen gegenwärtig (Mintenbecke = Minzenbach, Woeste = Wüstung oder Drögen Pütt = Trockener Brunnen). Die Versicherungsfrage woll (wie nicht wahr, gell u.s.w.) ist noch allgemein üblich, seltener jedoch bereits die Verneinungsform wonnich. Kaum noch zu hören ist die einst als vornehm geltende Variante mit gedehntem o (wohl?).[62]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

„Inselhaus“: Denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus

Lüdenscheid ist eine alte Industriestadt, in der die metallverarbeitende Industrie immer den Schwerpunkt gebildet hat. Im Mittelalter wurde hier schon früh der Osemund produziert. Während ab diesem Zeitalter die Eisenerzvorkommen im Sieger- und Sauerland in den umliegenden Tälern mit ihrer Wasserkraft die Errichtung von Hammerwerken und Drahtziehereien begünstigt haben, wurde in Lüdenscheid das aus dem Erz gewonnene Metall in kleinen handwerklichen Schmieden weiter verarbeitet. Die weite Verbreitung seiner Produkte legte den Beitritt Lüdenscheids zur Hanse nahe. Die Schmieden bedeuteten aber nicht nur eine wichtige Einkommensquelle für die Stadt, sondern waren auch eine Gefahr für das Gemeinwesen. Nach dem fünften Stadtbrand vom 12. Juni 1681 wurden sie aus der Stadt und vor ihre Mauern verwiesen. 1735, acht Jahre nach dem sechsten Stadtbrand, wurden neun Kleinschmieden gezählt, im Jahre 1788 175 Schmiede. Schmidt ist auch heute noch der häufigste Nachname in Lüdenscheid.

Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten seinerzeit innovative Techniken der Metallumformung, wie Stanzen, Prägen oder Drehen, neue Produktionsweisen; in Lüdenscheid spezialisierten sich zahlreiche Betriebe auf die Herstellung von Knöpfen und Schnallen.

Im 20. Jahrhundert ging die Kleineisenindustrie nahtlos in die Kunststoffverarbeitung über, zunächst mit Bakelit, später dann von thermoplastischen Kunststoffen, die man durch Spritzguss in Formen bringen kann.

Der Werkzeugmacher, sowohl auf dem Gebiet der Metall-, als auch der Kunststoffverarbeitung, der die Stanz- oder Prägewerkzeuge, die Spritzgussformen und -werkzeuge herstellt, wurde zu einem der am stärksten verbreiteten Lehrberufe der Stadt, und eine eigene Industrie der Herstellung von Spritzgussformen entstand.

1988 wurde von damals 30 Firmen und der Stadt Lüdenscheid das Kunststoff-Institut Lüdenscheid gegründet, das vor allem der mittelständischen Wirtschaft mit Beratung und Forschung beiseite stehen soll und als angegliederte Einrichtung mit der Fachhochschule Südwestfalen verbunden ist.

Für das Gebiet der Metallindustrie wurde das Institut für Umformtechnik (IFU) gegründet, das ebenfalls der Fachhochschule Südwestfalen angegliedert ist. Beide Institute sind im Entwicklungs- und GründerCentrum Lüdenscheid angesiedelt.

Von etwa 1885 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges spielte die Herstellung von Knöpfen, Schnallen und Orden eine wichtige Rolle; Uniformknöpfe wurden für das Militär und andere Gruppierungen in der ganzen Welt hergestellt. Die dies dokumentierende Knopfsammlung bildet seit Jahrzehnten eine eigene Abteilung im Stadtmuseum.

Die Herstellung von Teilen und Zubehör für die Elektro- und Autoindustrie (P. C. Turck, Busch-Jaeger, Kostal, Matsushita – ehemals Vossloh, Gerhardi) spielt heute eine große Rolle, aber auch das Pressen von Aluminium- und Messingprofilen oder Aluminiumfolien (Hueck) sowie die Herstellung von Spezialstahlteilen (Platestahl in Brüninghausen). Einige Firmen, wie zum Beispiel ERCO, haben sich zum Systemanbieter auf ihrem Gebiet entwickelt.

Bedeutung besitzt Lüdenscheid nicht zuletzt als Einzelhandelsstandort. In dieser Hinsicht weist es Teilfunktionen eines Oberzentrums auf. Im Zentrum befinden sich mehrere, teils als Fußgängerzone ausgewiesene Geschäftsstraßen, zwei größere Ladenpassagen und die Hauptstelle der Sparkasse Lüdenscheid.

Ausgewählte ansässige Unternehmen

Klassische Industriearchitektur (P. C. Turck) im Stadtzentrum

Ausgewählte Unternehmen, die beispielhaft für Industriegeschichte und Industriestruktur der Stadt Lüdenscheid stehen:

P. C. Turck ist eines der ältesten Unternehmen der Stadt: Gegründet 1791 als Metallknopffabrik P.C. Turck ist es heute schwerpunktmäßig ein Zulieferer der Autoindustrie, entwickelt und fertigt Komponenten für Kugelgelenke, Lenksysteme, Stoßdämpfer und die Fensterhebetechnik. Der Betrieb ist aber seinen Ursprüngen in der textilen Verbindungstechnik treu geblieben, mit der Fertigung von Klipsen für Hosenträger. Das Unternehmen firmierte jahrzehntelang als P.C. Turck Wwe.

Gerhardi & Cie ist seit der Firmengründung im Jahr 1796 im Zentrum Lüdenscheids ansässig. Mit zirka 500 Mitarbeitern fertigt Gerhardi heute an den zwei Standorten Lüdenscheid und Ibbenbüren für die Automobilindustrie. Das Unternehmen ist aufgeteilt in Lydall Gerhardi (Zulieferer für die Autoindustrie) und Gerhardi Alutechnik. Lydall Gerhardi hat Produktionsstätten am Loh in Lüdenscheid und in Meinerzhagen. Gerhardi Alutechnik hat Produktionsstätten am Freisenberg in Lüdenscheid und in Ibbenbüren.

Die heutige Eduard Hueck GmbH & Co. KG, 1812 als „Fabrik in diversen Knöpfen und Handlung in Eisen-, Stahl- und Messingwaren“ gegründet, ist heute Produzent und Anbieter von Aluminiumprofil-Systemen und Aluminiumprofilen. Mit über 600 Mitarbeitern ist sie einer der größten Arbeitgeber in Lüdenscheid.

Die Geschichte der Busch-Jaeger Elektro GmbH geht bis auf das Jahr 1879 zurück; sie gehört seit 1969 zur ABB-Gruppe. Busch-Jaeger bezeichnet sich als Marktführer für Elektro- und Installationstechnik in Deutschland und exportiert in über 60 Länder weltweit.

Die 1889 gegründete kleine Firma Steinhauer & Lück setzt die Lüdenscheider Tradition der Herstellung von Orden und Ehrenzeichen fort. Einer ihrer Kunden ist das deutsche Bundespräsidialamt, für das sie als einziger Produzent die Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (alle acht Stufen) liefert. Des Weiteren fertigen die 40 Arbeiter zum Teil in Handarbeit Abzeichen für Sport-, Jagd- und Karnevalsvereine und andere Organisationen sowie Werbeartikel.

Die 1912 gegründete Leopold Kostal GmbH & Co. KG beschäftigt in Lüdenscheid über 2000 Mitarbeiter und weltweit über 10.000. Damit ist sie das größte Unternehmen der Kreisstadt. Kostal entwickelt und produziert mechatronische Produkte für die Automobil-Industrie.

Die Wilhelm Schröder GmbH & Co. wurde 1912 gegründet und ist der weltweit größte Hersteller für Modell-Dampfmaschinen. Sie werden unter dem Markenzeichen Wilesco vertrieben.

SIKU-Werk

Die Sieper Lüdenscheid GmbH & Co. KG geht auf eine Gründung im Jahre 1921 zurück und ist ein Hersteller für Spielzeugminiaturen aus Plastik und Metall (meist Fahrzeuge). Die weltweit bekannte Marke SIKU wird von Sieper produziert. Scherzhaft wird SIKU in Lüdenscheid als Europas größter Autohersteller bezeichnet.

Die ERCO-Leuchten GmbH ist mit Gründungsjahr 1934 ein relativ junges Unternehmen. Erco prägt als weltweit aktiver Hersteller von anspruchsvollen Architekturbeleuchtungssystemen den Charakter von Lüdenscheid als „Stadt des Lichts“ mit. Am hiesigen Standort beschäftigt ERCO etwa 800 Mitarbeiter.

Die Insta Elektro GmbH entwickelt und produziert LED-Produkte und gehört neben dem bereits erwähnten Unternehmen Busch-Jaeger zu den größten Produzenten für Produkte des EIB. Von den insgesamt 600 in Lüdenscheid beschäftigten Mitarbeitern sind etwa 80 Entwickler.

Die MTS Sensor Technologie GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt in Lüdenscheid seit über 30 Jahren magnetostriktive Positions- und Füllstandsensoren für die verschiedensten Anwendungsbereiche. Die Muttergesellschaft MTS Systems Corp. (MN, USA) beschäftigt weltweit über 1600 Mitarbeiter.

Die Schrauben Betzer GmbH & Co. KG ist Produzent von Kaltformteilen und Spezialschrauben, meist für die Automobil- und Elektroindustrie. Mit zirka 65 Mitarbeitern ist sie ein typisches Unternehmen in Lüdenscheid, das traditionell Draht verarbeitet.

Verkehr

Fußgängerzone Wilhelmstraße

Lüdenscheid ist durch drei Anschlussstellen an die A 45 (DortmundHanau), durch die B 229 und B 54 an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Die Autobahn führt im Osten im Halbkreis um die Stadt herum. Die B 229 verläuft durch Täler östlich und südlich im Bogen um die Innenstadt herum. Die B 54 leitet den Verkehr durch das Volmetal und den Vorort Brügge. In den 1980er Jahren wurde die Nordtangente gebaut, welche im Bereich des Kreishauses einen kreuzungsfreien Verknüpfungspunkt mit der Heedfelder Straße besitzt. In Verbindung mit der Lösenbachtalstraße und der Lennestraße (im Lüdenscheider Stadtgebiet) sowie der B 229 entstand damit eine weitläufige ringförmige Umgehungsmöglichkeit der Kernstadt.

Das Straßen- und Wegenetz in Lüdenscheid besteht aus 13,9 km Bundesautobahn, 20,3 km Bundesstraßen, 62,4 km Landstraßen, 265,2 km Gemeindestraßen und 220 km Wanderwegen.

Die Hauptgeschäftsstraße Wilhelmstraße, die obere Altenaer Straße, Rathaus- und Sternplatz sind seit Jahrzehnten Fußgängerzone. Auch die Altstadt ist heute großteils für den Verkehr gesperrt; nur wenige der engen Gassen sind für PKW freigegeben. Der Durchgangsverkehr wird durch zwei Tunnel (Rathaustunnel und Oberstadt-Tunnel) geführt.

In Lüdenscheid gibt es zwei Bahnhöfe, der Bahnhof Lüdenscheid befindet sich am Ende einer Stichstrecke am Rande der Innenstadt, der zweite Bahnhof Brügge (Westfalen) liegt im Ortsteil Brügge im Volmetal. Die Stadt ist so durch eine Anbindung an die Volmetalstrecke über Hagen nach Dortmund mit dem internationalen Schienennetz verbunden. Vom innerstädtischen Bahnhof verkehren tagsüber stündlich Züge über Brügge und Hagen Hbf nach Dortmund Hbf. Die etwa fünf Kilometer lange Strecke von Brügge in die Innenstadt ist mit einer Steigung von 2,8 Prozent eine der steilsten Nebenbahnen Deutschlands. Bis zum Spätsommer 2009 wurden die Gleise des innerstädtischen Bahnanschlusses verlegt und ein neuer Haltepunkt geschaffen, welcher eine erleichterte Verknüpfung mit dem Öffentlichen Personennahverkehr gewährleisten soll. Im November des Jahres erfolgte der Abriss des nun abseits gelegenen Bahnhofsgebäudes von 1880 (später umgebaut). Mit der Schnellbuslinie S2 erreicht man in 20 Minuten den Bahnhof Werdohl an der Ruhr-Sieg-Strecke Richtung Siegen, Gießen und Frankfurt am Main.

Das alte Bahnhofsgebäude (Abriss November 2009)

Von 1887/88 bis 1961 verband eine Schmalspurbahn Lüdenscheid mit Altena und eine weitere zwischen 1905 und 1955 mit Werdohl. Betrieben wurden die Strecken von der Kreis Altenaer Eisenbahn AG. Im Volksmund sind die Bahnen bis heute als Schnurre bekannt. Es fand Personen- und Gütertransport statt, letzterer auf einem Teilabschnitt der Werdohler Strecke noch bis 1967. Der zentrale Schmalspurbahnhof befand sich an der mittleren Altenaer Straße, in etwa unterhalb des hier in Hanglage befindlichen DB- und früheren Reichsbahnhofs. Von dort verliefen die Schmalspurgleise für beide Verbindungen talwärts. In Höhe von Schafsbrücke zweigte die Strecke nach Werdohl ab, überwand den Höhensattel an der Worth und verlief weiter durch das Schlittenbach- und untere Versetal. Die Strecke nach Altena verlief überwiegend durch das Rahmedetal und lediglich eine kurze Distanz parallel zur DB/Reichsbahnstrecke im Lennetal.

Es existieren lokale und regionale Busverbindungen zu allen Nachbarstädten und Orten. Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an, deren Tarif genauso in den Bussen der Märkischen Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) und denen der Busverkehr Ruhr-Sieg (brs) wie auch in der Volmetalbahn gilt. Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) befindet sich am unteren Sauerfeld.

Die Deutsche Bahn betreibt die Volmetalbahn seit dem 12. Dezember 2004 wieder über ihre Tochtergesellschaft (RBW). Von 1999 bis 2004 hatte die Dortmund-Märkische Eisenbahn GmbH (DME) den Betrieb der Strecke übernommen, kam jedoch bei der erneuten Ausschreibung nicht mehr zum Zuge. Die DME war ein Gemeinschaftsprojekt der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) und der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG).

Es bestanden Planungen, die Volmetalbahn von Dortmund über Hagen nach Lüdenscheid als Stadtbahn umzusetzen. Die Stadtbahn sollte direkt vom Dortmunder Stadtzentrum über das Hagener Stadtzentrum bis in die Innenstadt von Lüdenscheid geführt werden. 1997 wurde dazu ein Konzept zur Regionalstadtbahn Hagen vorgestellt, was trotz des verkehrlichen Nutzens aus Kostengründen abgelehnt wurde.

Nächstgelegen sind die Flughäfen Dortmund in etwa 45 Kilometer und Köln/Bonn in etwa 80 Kilometer Entfernung. Kleinere Flugplätze gibt es gut erreichbar in zwei Nachbargemeinden; den Flugplatz Meinerzhagen und in Herscheid den Flugplatz Plettenberg-Hüinghausen.

Medien

Tageszeitungen mit einem Lüdenscheider Lokalteil sind die Lüdenscheider Nachrichten und die Westfälische Rundschau.

Die Stadt gehört zum Redaktionsgebiet des Hörfunksenders Radio MK, dessen Rundfunkveranstalterin ihren Sitz in Iserlohn hat. Durch die Landesanstalt für Medien ist Lüdenscheid der Sendestandort Nr. 73 (Frequenz 100,2) zugewiesen.

Lüdenscheid ist Bestandteil des Redaktionsgebietes des Studios Siegen, eines Lokalsenders des WDR.

Öffentliche Einrichtungen

Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Lüdenscheid bzw. ihre Vorgängerin, die Volksbibliothek der Stadt Lüdenscheid, wurde am 10. Mai 1857 eröffnet. Sie gehörte mit ihrer ursprünglichen Bezeichnung und Zweckbindung zu den älteren derartigen Einrichtungen Deutschland. Die Bibliothek befindet sich heute im ehemaligen Stadthaus am Graf-Engelbert-Platz in der Altstadt und einem postmodernen Erweiterungsbau.

Für die Musikschule der Stadt Lüdenscheid wurde das Alte Postamt umgenutzt. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude in repräsentativem Neorenaissancestil an der oberen Altenaer Straße.

Das Alte Rathaus beherbergt heute die Zentrale der Volkshochschule der Stadt Lüdenscheid.

Seit 2005 ist das Stadtarchiv in der Kercksighalle (Kercksigstraße 4) untergebracht, einer ehemaligen Turnhalle, die 1890 erbaut (und im Laufe der Zeit durch verschiedene Um- und Anbauten erweitert) wurde.

Lüdenscheid besaß früher ein gutes Angebot an Schwimmstätten in der Nachfolge der bereits 1905 eingeweihten Schwimmhalle Schillerbad (heute Brauhaus). Das Wellenbad in der Innenstadt und die Schwimmhalle des Krankenhauses für Sportverletzte in Hellersen, beide seit Jahrzehnten genutzte öffentliche Einrichtungen, wurden jedoch geschlossen. An der heutigen Talstraße befinden sich seit der Zeit um 1900 die öffentlichen Freibäder Lüdenscheids. Die aktuelle Anlage von 1934 wurde in den 1980er Jahren erweitert und um ein Hallenbad ergänzt. Eine weitere öffentlich nutzbare Schwimmhalle gibt es in dem Großhotel an der Parkstraße. Die nächsten Badeseen, Talsperren mit Schwimmmöglichkeit – Glörtalsperre, Oestertalsperre oder Listertalsperre – sind mit dem Öffentlichen Personennahverkehr nur schlecht und mit erheblichem Zeitaufwand zu erreichen.

Neben dem Stadion Nattenberg besitzt Lüdenscheid noch mehrere weitere Sportplätze.

Behörden

Finanzamt

Lüdenscheid ist Sitz des Märkischen Kreises. Die Kreisverwaltung ist überwiegend im Kreishaus an der Heedfelder Straße angesiedelt. Das für Lüdenscheid, Halver und Schalksmühle zuständige Amtsgericht Lüdenscheid befindet sich seit 2004 im Gebäude Dukatenweg 6, einem einfachen Bau der 1950er Jahre, in dem ursprünglich das Finanzamt untergebracht war. Der traditionsreiche und repräsentative Altbau, ein wichtiges Baudenkmal im Stil der Neorenaissance in der Freiherr-vom-Stein-Straße, wurde seinerzeit verlassen. Das Finanzamt besitzt heute einen Neubau gegenüber dem Innenstadtbahnhof (Bahnhofsallee). Eine Nebenstelle der Agentur für Arbeit Iserlohn findet sich am Duisbergweg. An der Parkstraße angesiedelt ist das Regionalforstamt Märkisches Sauerland, eines von 14 in Nordrhein-Westfalen. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) betreibt eine Geschäftsstelle im Hanns-Martin-Schleyer-Haus an der Staberger Straße. Das Kreiskirchenamt des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg befindet sich in der Hohfuhrstraße. Der Kirchenkreis umfasst den südlichen Märkischen Kreis und nach einer Strukturreform auch Teile des Kreises Olpe.

Krankenhäuser, Krankenhilfe und Sozialeinrichtungen

Klinikum Lüdenscheid, Hauptgebäude

Größtes Krankenhaus ist mit 979 Betten das Klinikum Lüdenscheid. Als akademische Lehreinrichtung der Universität Bonn bietet es Maximalversorgung und ist das größte Krankenhaus in Südwestfalen. Die Klinik ist 1970 aus einer Fusion des traditionsreichen Städtischen Krankenhauses an der Philippstraße (1869 Ecke Hochstraße/Staberger Straße gegründet) und des 1946 in der Kaserne Hellersen eingerichteten Kreiskrankenhauses hervorgegangen. Bis 1986 wurden beide Standorte genutzt, in diesem Jahr aber der große Neubau in Lüdenscheid-Hellersen, Paulmannshöherstraße 14 bezogen. Die meisten alten Gebäude des Städtischen Krankenhauses wurden bald durch Wohnbauten ersetzt, die Altbauten des Kreiskrankenhauses entgegen den ursprünglichen Plänen bei steigendem Bedarf doch wieder für das Klinikum in Nutzung genommen. Die integrierte, früher in einem eigenen Gebäude an der Hohfuhrstraße 25 untergebrachte, Kinderklinik hat 74 Betten.[63]

Die dem Klinikum Lüdenscheid benachbarte Sportklinik Hellersen hat 260 Betten in zwei Hauptgebäuden. Die Berglandklinik (Am Hundebrink) ist eine Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und hat 40 Betten.

Das Haus Spielwigge ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Männer mit 40 Betten. Ferner gibt es eine offene psychiatrische Langzeiteinrichtung mit 241 Betten, das Haus Hellersen – Karl Wessel GmbH & Co.

Am Danziger Weg betreibt der Deutsche Diabetiker-Bund eine zentrale Einrichtung für jugendliche Diabetiker.

Das SOS-Kinderdorf Sauerland liegt an der Claudiusstraße am Dickenberg.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreibt in Lüdenscheid die Regionalgeschäftsstelle für Südwestfalen.

Bildung und Forschung

Zeppelin-Gymnasium, der 1890 eingeweihte Haupttrakt an der Staberger Straße
„Alte Post“
Seit 1985 Nutzung durch die städtische Musikschule.

Lüdenscheid hat ein differenziertes Schulwesen. Im Zentrum und in vielen Ortsteilen gibt es 11 Grundschulen, beispielsweise die Pestalozzischule, weitere in Bierbaum, Brügge, Gevelndorf, an der Kalve, in der Lösenbach, am Vogelberg oder am Schöneck.

Es bestehen vier Förderschulen: Die Friedensschule besitzt den Schwerpunkt Lernen und die Michael-Ende-Schule ist eine Städtische Schule für Kranke. Des Weiteren gibt es die Astrid-Lindgren-Schule als Förderschule Sprache und die Erich-Kästner-Schule als Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung. Träger der letztgenannten zwei Einrichtungen ist der Märkische Kreis.

Hauptschulen sind die Albert-Schweitzer-Schule mit zwei Standorten (Stammschule und Wefelshohl), die Freie Christliche Hauptschule und die Hauptschule Stadtpark. An Realschulen gibt es die Freie Christliche Realschule, die Richard-Schirrmann-Realschule und die Theodor-Heuss-Realschule. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Adolf-Reichwein-Gesamtschule.

Die Stadt hat drei Gymnasien. Das jüngste und hinsichtlich der Schülerzahl größte ist das 1965 gegründete Bergstadt-Gymnasium. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium ist aus einer 1858 gegründeten Höheren Töchterschule, später Lyzeum, dann Oberlyzeum, hervorgegangen. Die mit Abstand älteste weiterführende Schule ist das Zeppelin-Gymnasium. Es geht auf eine wohl bereits seit dem 14. Jahrhundert bestehende Lateinschule zurück. Bis zur Einführung der Koedukation Ende der 1960er Jahre war es eine reine Knabenschule, ebenso wie das unmittelbar benachbarte Geschwister-Scholl-Gymnasium ausschließlich eine Mädchenschule. Seit Jahrzehnten haben beide Schulen einen gemeinsamen Oberstufenunterricht, wodurch ein breites Kursangebot möglich ist.[64]

Im Bereich der Berufsausbildung gibt es das Berufskolleg für Technik und das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg für Gesundheit und Soziales. Beide Einrichtungen befinden sich am Raithelplatz 5. Kern des dortigen Bauensembles ist ein markantes neobarockes Gebäude, welches 1913 für ein damals in Lüdenscheid angesiedeltes Lehrerseminar errichtet worden war. Mit insgesamt mehr als 5000 Schülern sind die beiden Berufskollegs die größten mindestens im südlichen Märkischen Kreis.

Zu den übrigen Schulen gehören das Abendgymnasium Lüdenscheid, die Integrative Schule für Musik und Kunst „grenzenlos“, das Griechische Lyzeum, die Städtische Musikschule, eine Schule für Krankenpflegeberufe und die Volkshochschule.

Hochschuleinrichtungen sind das Institut für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen, das Institut für Umformtechnik Lüdenscheid und das Kunststoff-Institut Lüdenscheid. Letztgenannte zwei Einrichtungen sind der Fachhochschule Südwestfalen angeschlossen. Akademischen Lehrbetrieb gibt es nicht zuletzt im Klinikum Lüdenscheid, welches der Universität Bonn zur Ausbildung von Medizinern dient. Darüber hinaus wird bis Februar 2012 ein neuer Standort der Fachhochschule Südwestfalen für bis zu 600 Studenten am Bahnhof Lüdenscheid entstehen. Es werden dort ab dem Sommersemester 2012 Studiengänge in den Fachrichtungen Medizintechnik, Kunststofftechnik, Wirtschaftsingenieur und Gebäudesystemtechnik angeboten werden.[65],[66]

Als auch mit der örtlichen Industrie verbundene Forschungsinstitution ist das Deutsche Institut für Angewandte Lichttechnik (DIAL) zu nennen, das ebenfalls einen Neubau auf dem Bahnhofsgelände errichtet. Das Gebäude wird neben dem bestehenden Bau des Finanzamtes stehen. Außerdem hat die Stadt dem DIAL eine Optionsfläche von 3000 m² zugesichert, falls dieses sich noch einmal vergrößern will. Die Grundsteinlegung für das neue Gebäude am Bahnhof erfolgte am 13. Juli 2011.[67],[68],[69]

Persönlichkeiten

Ida Gerhardi (Selbstbildnis)

Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lüdenscheid

Lüdenscheid war Geburtsort oder Wirkungsstätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören der Großindustrielle Gustav Selve, sowie der Luftschiffbauer Carl Berg. Beispielhaft für Kulturschaffende können der Filmregisseur Wolfgang Büld, der Maler Paul Wieghardt, die Malerin Ida Gerhardi oder die Schriftstellerin Else Hueck-Dehio genannt werden. Mit der Stadt verbunden waren auch der preußische Regierungspräsident und Handelsminister Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck oder der liberale Politiker Julius Lenzmann. Gebürtiger Lüdenscheider war der Wehrmachtsoffizier und aktive Widerstandskämpfer im Dritten Reich Helmuth Groscurth; u.a. beteiligte er sich an der Septemberverschwörung 1939. Auch Jochen Bohl, amtierender Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, stammt aus der Stadt und begann hier seine Laufbahn.

Sonstiges

Loriot, Precht und andere

Die Figur Müller-Lüdenscheidt aus einem berühmten Zeichentrick-Sketch von Loriot ist für viele die einzige Verbindung zur Stadt Lüdenscheid. Der Name wurde vermutlich nach der heute nicht mehr existierenden Textileinzelhandelskette Müller-Wipperfürth gebildet. In einer Einkaufspassage nahe dem Rathausplatz steht ein Denkmal, das Müller-Lüdenscheidt zusammen mit Dr. Klöbner in der Badewanne darstellt.

„Lenin kam nur bis Lüdenscheid“ ist der Titel eines 2005 erschienenen Buches von Richard David Precht und der entsprechenden Verfilmung von 2008. Der Autor schildert seine Jugend in einem linken Elternhaus in Solingen. Offensichtlich beeindruckten ihn die Pfingsttreffen der SDAJ, welche seinerzeit in Lüdenscheid stattfanden. In einem Interview resümiert er: „Nein, Lüdenscheid bleibt für mich immer verbunden mit der Weltrevolution und Lenin.“[70]

„Weit, weit, weit ist es nach Lüdenscheid“ ist der Titel eines Schlagers von Jonny Hill aus den 1970er Jahren, der auf eine frühere, aber schon in jener Zeit nicht mehr vorhandene schlechte Erreichbarkeit und somit vermeintliche Provinzialität der Stadt anspielte.[71]

Autokennzeichen

In Lüdenscheid zugelassene Fahrzeuge erhielten bis zum 31. Dezember 1974 ein Kfz-Kennzeichen beginnend mit LÜD, bis zum 31. März 1980 lautete das Kfz-Kennzeichen LS. Das Kennzeichen musste sich bis dahin auf die Kreisstadt beziehen (Lüdenscheid). 1980 wurde, aufgrund gesetzlicher Änderungen, auf das dann mögliche MK als Abkürzung für Märkischer Kreis gewechselt.[72] Einige Fahrzeuge mit alten Kennzeichen (LÜD/LS) existieren jedoch weiterhin. Es gibt bundesweit Fan-Vereinigungen selten gewordener KFZ-Kennzeichen zum Erhalt dieser Fahrzeuge.

Literatur

  • Richard Althaus: Lüdenscheid in alter Zeit. Lüdenscheid 1981
  • Jürgen Braun, Jochen Schulte: Lüdenscheid damals – Die Bilder von Theo Schulte. Lüdenscheid 1999, ISBN 3-9805425-3-X
  • Günther Deitenbeck: Geschichte der Stadt Lüdenscheid, 1813–1914. Lüdenscheid 1985
  • Karl A. F. Günther: Lüdenscheid, Gesicht einer Stadt im Sauerland. Lüdenscheid 1959
  • Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte. 4. Auflage, Münster 1984, ISBN 3-402-05867-7
  • Heimatbund Märkischer Kreis: Kunst- und Geschichtsdenkmäler im Märkischen Kreis. Bearbeitet von Ulrich Barth, Ehnar Hartmann, August Kracht. 1. Auflage, Balve 1983, S. 396–447, ISBN 3-89053-000-1
  • Heimatverein Lüdenscheid e. V. (Hrsg.): Lüdenscheid gestern und heute, 75 historische Ansichtskarten – 75 aktuelle Fotos. Texte von Wolfgang Schumacher, Lüdenscheid 1992
  • Wilfried Hoffmeister: Lüdenscheid, Bilder, Notizen, Gedanken, 2. Auflage, Lüdenscheid 1983, ISBN 3-922650-02-3
  • Albert Hömberg: Kirchliche und weltliche Landesorganisation (Pfarrsystem und Gerichtsverfassung) in den Urpfarrgebieten des südlichen Westfalen, Münster 1967
  • Walter Hostert: Lüdenscheid, Industriestadt auf den Bergen. Altena 1964
  • Walter Hostert: Lüdenscheid – Gesicht einer Stadt. Lüdenscheid 1992
  • Kulturamt der Stadt Lüdenscheid (Hrsg.): Buch der Bergstadt Lüdenscheid. Lüdenscheid 1951
  • Alfred Diedrich Rahmede: Geschichte der Stadt Lüdenscheid, 2 Bände, (Manuskript von 1943/44 im Archiv der Stadt Lüdenscheid)
  • Sauerland-Verlag Iserlohn (Hrsg.): Naturpark Ebbegebirge – Das Ausflugs- und Naherholungsziel vor der Haustür. mit 52 Fotos, 11 Zeichnungen und 6 Karten, herausgegeben zu zehnjährigen Bestehen des Naturparks Ebbegebirge, Iserlohn 1974, ISBN 3-87695-109-7
  • Wilhelm Sauerländer: Geschichte der Stadt Lüdenscheid, von der Anfängen bis zum Jahre 1813. 2.Auflage, erweitert und durchgesehen von Günther Deitenbeck, Lüdenscheid 1989
  • Franz Heinrich Schumacher: Chronik der Stadt- und Landgemeinde Lüdenscheid, Altena 1847, Neudruck Lüdenscheid 2006, ISBN 3-9804512-5-9
  • Dietmar Simon: Arbeiterbewegung in der Provinz: soziale Konflikte und sozialistische Politik in Lüdenscheid im 19. und 20. Jahrhundert. Essen 1995, ISBN 3-88474-282-5
  • Hans Strodel: Chronik der Stadt Lüdenscheid. Aus 75 Jahrgängen des Lüdenscheider General-Anzeigers. Lüdenscheid 1929
  • Was heißt da schon Provinz: 12 Fotografen sehen Lüdenscheid. Texte von Robert Kuhn. (Mit zahlreichen Textbeiträgen weiterer Autoren.) Konzeption und Gestaltung Otl Aicher. Lüdenscheid 1984, ISBN 3-9800859-0-2
  • Verlag J. F. Ziegler (Hrsg.): Höhenflug – der Märkische Kreis in Luftbildern. Remscheid 1986, Bilder 1 – 40, ISBN 3-923495-11-0
  • W. Zuncke: Lüdenscheid, Stadt und Amt. Ein geschichtlicher Überblick. Siegen 1925 und 1929

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief Lüdenscheider Mulde
  3. Stadtinfos Lüdenscheid
  4. Landesvermessungsamt NRW
  5. Bevölkerungszahlen der Statistischen Bezirke gem. Statistischem Jahrbuch 2009
  6. Deutscher Wetterdienst, Klimadaten (Mittelwerte)
  7. http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/luedenscheid/sensoren-ersetzen-mitarbeiter-736874.html
  8. Manfred Sönnecken: Funde aus der Mittel-Steinzeit im Märkischen Sauerland, Balve 1985
  9. Manfred Sönnecken: Neufunde von mittel- und jungsteinzeitlichen Lagerplätzen bei Oedenthal in Lüdenscheid, in: Der Reidemeister Nr.140, Lüdenscheid 1998, S. 1105–1112
  10. Manfred Sönnecken: Vor- und Frühgeschichte im Kreis Lüdenscheid, in: Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid, Köln 1971, S. 25f.
  11. Manfred Sönnecken, 1971, S.26
  12. Manfred Sönnecken, 1971, S. 34
  13. vgl. Manfred Sönnecken: „Ur- und Frühgeschichte“ in: „Buch der Bergstadt Lüdenscheid“ (1951), S. 60–69
  14. Sauerländer/Deitenbeck, 1989, S.4
  15. Hömberg S. 52
  16. Zitiert nach: Hostert (1992), S. 8
  17. Haase S. 87 f.
  18. zur Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung vgl. Wilhelm Sauerländer / Günther Deitenbeck (1989): „Geschichte der Stadt Lüdenscheid von den Anfängen bis zum Jahre 1813“, S. 61–66
  19. vgl. auch Wilhelm Sauerländer: „Zeittafel zur Geschichte Lüdenscheids 1000 bis 1800“, in: „Buch der Bergstadt Lüdenscheid“, S. 70–83
  20. vgl. Hostert (1992), S. 9
  21. Eberhard Fricke: Die westfälische Veme, dargestellt am Beispiel des Freistuhls zu Lüdenscheid, (Veröffentlichungen des Heimatbundes Märkischer Kreis), 1985
  22. Erinnerungstafel zur Veme an der Stadtmauer-Replik (Ringmauerstraße), gestiftet 1982 vom Verkehrs- und Heimatverein, Forschung: E. Fricke, Entwurf: H. Matthies
  23. J.J.Scotti: Sammlung der Gesetze und Verordnungen...in der Grafschaft Mark, Band II., Düsseldorf 1826, Nr. 859
  24. zitiert nach Hostert (1992), S. 10
  25. Wilhelm Sauerländer: Die Brandakte von 1723, Lüdenscheid 1958, S. 119ff.
  26. Vor 75 Jahren ernannte der Stadtrat Lüdenscheids Adolf Hitler zum Ehrenbürger: 18. April 1933
  27. vgl. Deitenbeck, Günther / Sauerländer, Wilhelm (1989), S. 5
  28. vgl. Derks Paul (2004): Die Siedlungsnamen der Stadt Lüdenscheid, S. 151–157
  29. Lüdenscheider Stadtinfo
  30. Ev. Kirche Lüdenscheid-Plettenberg: Kirchenkreisverband
  31. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  32. NRW-Einwohnerzahl geht weiter zurück. Information und Technik Nordrheinwestfalen (IT.NRW), abgerufen am 5. 17 2010.
  33. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Volkszählungsergebnis
  34. a b LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 31. Dezember 1990, 2004 und Juni 2005)
  35. a b c LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 31. Dezember 2000 und 2005)
  36. LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2004)
  37. a b c LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2006 und 2007)
  38. LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2007)
  39. a b LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2007)
  40. a b LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2009)
  41. a b LDS NRW (amtliche Bevölkerungszahlen 2010)
  42. Statistisches Jahrbuch 2006 – Kapitel 2 (PDF-Datei; 924 KB)
  43. Lüdenscheid - Bürgerhaushalt
  44. Ergebnisse Kommunalwahl 2009
  45. § 1 der Hauptsatzung der Stadt Lüdenscheid (PDF-Datei; 66 KB)
  46. Hoffmeister, Lüdenscheid, Seite 30
  47. Statistisches Jahrbuch 2006 – Kapitel 1 (PDF-Datei; 229 KB)
  48. Stadt Lüdenscheid: Presse 10. Mai 2006
  49. Eigeninszenierungen des Kulturhauses Lüdenscheid
  50. Profil des Oratorienchores Lüdenscheid
  51. Kulturamt der Stadt Lüdenscheid (1951): Buch der Bergstadt Lüdenscheid, S. 243 ff. (Musik)
  52. Lüdenscheider Vokalensemble: Überregionale Auftritte
  53. Denkmalliste der Stadt Lüdenscheid: Geschütztes Kinofoyer
  54. Kulturamt der Stadt Lüdenscheid (1951): Buch der Bergstadt Lüdenscheid, S. 111 ff. (Stadtbild und Bausubstanz)
  55. Rundweg Naturschutzgebiet Stilleking
  56. Stillekinger Lehngericht
  57. vgl. Wilhelm Sauerländer/Günther Deitenbeck (1989), S. 231
  58. Vereine im Stadtsportverband Lüdenscheid
  59. Lichtrouten Lüdenscheid
  60. Lüdenscheider Gespräche
  61. Flyer Veranstaltungen in der Adventszeit
  62. Zum Lüdenscheider Platt vgl. unter anderem Fritz Kuhne: „Volkskundliches aus Lüdenscheid und Umgebung“, in: Kulturamt Lüdenscheid (1951): Buch der Bergstadt Lüdenscheid. S. 172 ff.
  63. Klinikum Lüdenscheid
  64. Schulen in Lüdenscheid
  65. http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/luedenscheid/fachhochschulgebaeude-studenten-1241529.html
  66. Westfälische Rundschau: Artikel zum Ausbau Lüdenscheids als Fachhochschulstandort
  67. Deutsches Institut für Angewandte Lichttechnik
  68. http://www.derwesten.de/staedte/luedenscheid/DIAL-kauft-5000-qm-Bauland-id3569126.html
  69. http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/luedenscheid/grosses-interesse-dial-grundsteinlegung-1321552.html
  70. Interview des WDR mit Richard David Precht
  71. hitparade.ch
  72. Märkischer Kreis: 30 Jahre Märkischer Kreis – Ein Kreis der Gegensätze und Herausforderungen

Weblinks

 Commons: Lüdenscheid – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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