- Friedrich Aly
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Friedrich Aly (* im Osmanischen Reich; † 1716 in Berlin) war Kammertürke am Hofe des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg. Dieser hatte für seine zweite Frau, Sophie Charlotte, zwei Türken aus der siegreichen Schlacht bei Ofen im Zuge des Großen Türkenkriegs gegen das Osmanische Reich im Jahre 1686 als Leibdiener verpflichtet, nachdem diese zum Christentum konvertiert waren.
Der etwa 20 Jahre alte Mann wurde von General Hans Albrecht von Barfus aus dem Schlachtgemetzel gerettet und über Hannover nach Berlin gebracht, wo er auf den Namen Friedrich Aly getauft wurde. Hier heiratete er 1694 die Türkin Maruscha, die wie er zum Christentum konvertiert war und nun den Taufnamen Sophie Henriette trug.
Als Kammertürke erhielt er ein stattliches Jahresgehalt von 366 Talern und das Freihaus an der Charlottenburger Schloßstraße 6. Als die Königin 1705 in Hannover starb, galt ihr letzter Gruß den beiden Kammertürken: „Adieu Aly! Adieu Hassan!“.
Sein Urenkel Ernst August Wilhelm Aly (1768–1825) wurde Lehrer am Friedrichs-Waisenhaus und Pfarrer der reformierten Gemeinden in Jerichow und Ziesar. Spätere Nachkommen sind der Altphilologe Gottfried Friedrich Aly, der Architekt Heinrich Tscharmann und der Historiker Götz Aly.
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