- Ziesar
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Wappen Deutschlandkarte 52.26666666666712.28305555555655Koordinaten: 52° 16′ N, 12° 17′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Potsdam-Mittelmark Amt: Ziesar Höhe: 55 m ü. NN Fläche: 67,46 km² Einwohner: 2.553 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km² Postleitzahl: 14793 Vorwahl: 033830 Kfz-Kennzeichen: PM Gemeindeschlüssel: 12 0 69 696 LOCODE: DE ZSR Stadtgliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Mühlentor 15a
14793 ZiesarWebpräsenz: Bürgermeister: Dieter Sehm (SPD) Lage der Stadt Ziesar im Landkreis Potsdam-Mittelmark Ziesar [tsiˈeːzaʁ] von slawisch za jezero - hinter dem See, ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Stadt gehört zum Amt Ziesar und ist überregional bekannt durch ihr Wahrzeichen, die Burg Ziesar.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt etwa 30 km südwestlich von Brandenburg an der Havel an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Autobahn A 2 führt im Süden an der Stadt vorbei.
Neben der Kernstadt gehören folgende Ortsteile zu Ziesar:
Bewohnte Gemeindeteile:
- Grebs
- Herrenmühle
Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete:
- Eulenmühle
- Geuen
- Kobser Mühle
- Krug
Geschichte
Die Geschichte des Ortes ist eng mit Brandenburg an der Havel, dem gleichnamigen Bistum und dessen Bischöfen verbunden. Ziesar wurde erstmals im Jahr 948 als Ezeri urkundlich erwähnt. Es handelt sich dabei um eine von Otto I. erstellte Urkunde, die den Ort dem Bischof von Brandenburg als Eigentum übergibt. Vor 1247 wird in dem Ort ein Franziskanerkloster errichtet, das aber bald schon nach Brandenburg an der Havel verlegt wurde. Von 1327 bis zur Reformationszeit 1571 ist Ziesar Sitz der Bischöfe von Brandenburg. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entsteht ein Kloster der Zisterzienserinnen. Die Erteilung des Stadtrechts erfolgte vermutlich 1373. Um 1400 wird die Stadt befestigt, leidet dann aber schwer im Dreißigjährigen Krieg. Nach der Reformation war die Burg Ziesar seit 1570 bis 1820 der Sitz eines kurfürstlichen Amtes. Durch den innerpreußischen Gebietstausch mit Luckenwalde gehörte die Stadt seit 1773 zum Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Ziesarschen Kreis.
Im Jahr 1624 werden bei Ziesar Tonvorkommen entdeckt. Dieser Rohstoff bot die Grundlage zur Entwicklung einer Tonwarenindustrie, die bis ins 20. Jahrhundert hinein zu den wichtigen Erwerbszweigen der Stadt gehörte.
Im Jahr 1993 wird in Ziesar ein Münzschatz aus der Regierungszeit Friedrich des Großen geborgen. Im gleichen Jahr wird auch wieder ein Amt Ziesar errichtet, dessen Verwaltung auf dem Burggelände ansässig ist.
Eingemeindungen
Die Orte Bücknitz, Glienecke und Köpernitz wurden am 1. März 2002 eingemeindet.[2]
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Ziesar besteht aus 16 Stadtverordneten bei folgender Sitzverteilung:
- SPD 7 Sitze
- CDU 4 Sitze
- Bauernverband 2 Sitze
- Bürger für Ziesar 2 Sitze
- Einzelbewerber 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Bürgermeister
Der derzeitige ehrenamtliche Bürgermeister Dieter Sehm wurde bei der Kommunalwahl 2008 mit 944 Ja-Stimmen von 1316 abgegebenen Stimmen gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 22. Januar 1999 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot zwei gekreuzte, goldene Schlüssel, der Bart des stehenden nach rechts, der des linkshin liegenden nach oben gewendet.“[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Ziesar stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.
Museum / Theater
- Bischofsresidenz Burg Ziesar - Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters und Burgtheater
- Heimatmuseum Ziesar im Bereich der Vorburg
Geschichtsdenkmale
- Sowjetischer Ehrenfriedhof von 1949/50 im Park der mittelalterlichen Burg mit Ehrenmal von 1975/76 für 31 sowjetische Soldaten und 14 Zwangsarbeiter und deren Kinder
Bauwerke
- Burg Ziesar mit Bergfried und Storchenturm
- Burgkapelle Ziesar - Römisch-Katholische Kirche
- Zisterzienserinnenkloster
- Kirche Bücknitz
- Stadtkirche Heilig Kreuz Ziesar (St.Crucis) - Evangelisch
- Haus Friedrichs des Großen
- Breiter Weg Ziesar
Die Stadtkirche St. Crucis
Naturdenkmäler
- Schachbrettblumenwiese - einziges Vorkommen östlich der Elbe, blüht Anfang Mai
Infrastruktur
Verkehr
Eisenbahn
Seit 1897 verband eine Kleinbahn den Westbahnhof Ziesar mit Güsen. 1916 wurde der Hauptbahnhof Ziesar an der Strecke von Wusterwitz (Abzweig von der Strecke Brandenburg–Magdeburg) nach Görzke fertig. Beide Eisenbahnverbindungen sind eingestellt, die Strecke nach Wusterwitz ist teilweise abgebaut. Siehe auch: Kleinbahn-AG in Genthin
Straße
An das Netz preußischer Chausseen ist Ziesar seit 1862 angeschlossen. 1936 wurde die heutige Autobahn Bundesautobahn 2 (A 2) eröffnet, die ca. drei Kilometer südlich an Ziesar vorbeiführt. In der Nähe der Auffahrt befindet sich die Raststätte Buckautal. Die Bundesstraße 107 führt durch die Stadt.
Bildung
- Thomas-Müntzer-Grundschule
- Thomas Müntzer Ganztags-Oberschule, bis 2008 Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Aepinus, (1499–1553), Theologe und kirchenpolitischer Reformator
- Albert Fischer (1829–1896), Hymnologe
- Otto Altenkirch (1875–1945), Kunstmaler
- Paul Schneider (1863–1946), Geheimer Kriegsrat, Landwirt und letzter Privateigentümer der Burg Ziesar von 1917 bis 1945
- Günther Dietz (1919–2003), Kunstmaler
- Karsten Schwanke (* 1969), Meteorologe und Fernsehmoderator (geboren in Belzig, die Familie ist in Ziesar ansässig)
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Johann Friedrich Andreas Bollmann (1852 bis 1901), bekanntes Original (Fritze Bollmann). Er arbeitete zwischen 1875 und 1879 zeitweise als Barbier (Frisör) in Ziesar.
- Wilhelm Kuhnert, Maler
- Johann von Rohr, 1608 bis 1623 Amtshauptmann in Ziesar
Weblinks
Commons: Ziesar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internet-Präsenz der historischen Stadt Ziesar
- Bischofsresidenz Burg Ziesar. Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters
- Burgtheater Ziesar e. V.
Quellenangaben
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
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