- Friedrich Muckermann
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Pater Friedrich Johannes Muckermann (* 17. August 1883 in Bückeburg; † 2. April 1946 in Montreux) war Jesuit und Publizist. Er gehörte zu den entschiedensten katholischen Kämpfern gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Im Kampf gegen die Nazis war er durch viele Reden und Artikel tätig. Er war Herausgeber der Zeitschriften Der Gral (1939 verboten) und Der deutsche Weg, sprach sonntags im Pariser Radio, zuletzt vor dem Fall von Paris im Juni 1940.
1899 trat er in Bleyenbeck (Niederlande) in den Jesuitenorden ein, vier Jahre später begann er sein Philosophiestudium, dem 1912 das Studium der Theologie folgte. Zwei Jahre später wurde er zum Priester geweiht. 1919 kehrte er als Feldgeistlicher aus russischer Gefangenschaft (in Gefängnissen in Minsk und Smolensk) zurück (Häftlingsaustausch gegen Karl Radek). Seine Tätigkeiten als Herausgeber des Gral/Graal, als Gründer und Leiter von Presse-Korrespondenzen, als Schriftsteller, Journalist, Redner bei großen und kleinen Anlässen sowie im Rundfunk als Prediger und Seelsorger begannen im Jahr 1921. Nachdem er für die Nationalsozialisten zum Staatsfeind geworden war, ging er 1934 ins niederländische Oldenzaal. Dort half ihm – trotz offener Gestapo-Überwachung – der Druckereibesitzer und Verleger der Twentsche Courant, Brüggemann, beim Zeitschriftenschmuggel der in Deutschland illegalen Kirchenblätter. Seinen Kampf gegen das NS-Regime führte er vom Ausland her weiter. 1938 zog er nach Paris um, wo er 1943 auf der Flucht vor der Gestapo in die Schweiz fliehen musste, wo er publizistisch tätig wurde. In Zeitungen und Zeitschriften schrieb er viele Artikel und veröffentlichte nach 1945 drei weitere Bücher.
Nach Kriegsende wurden in der Sowjetischen Besatzungszone Muckermanns Schriften Der Bolschewismus droht (Kath. Tat-Verl., Köln 1931), Das Los des Arbeiters in Sowjet-Rußland (Kath. Tat-Verl., Köln 1932) und Es spricht die spanische Seele … Neue Dokumente (Alsatia, Colmar 1937) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1] In der Deutschen Demokratischen Republik folgten auf diese Liste noch Wollt ihr das auch? Wie ich den Bolschewismus in Rußland erlebte (Verb. d. kath. Jünglings-Vereinigungen Deutschlands, Düsseldorf 1920), Vom Rätsel der Zeit. (Kösel & Pustet, München 1933) und Heiliger Frühling (Regensbergsche Verlbh., Münster 1935).[2]
Literatur
- Hubert Gruber: Friedrich Muckermann S.J., 1883–1946. Ein katholischer Publizist in der Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist, Mainz: Matthias-Grünewald-Verl., 1993 ISBN 3786717362
- Franz Kroos: Friedrich Muckermann (1833-1946). In: Rudolf Morsey (Hrsg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 20. Jahrhunderts. Band 2, Mainz 1975, S. 48 ff.
- Friedrich Muckermann: Im Kampf zwischen zwei Epochen. Lebenserinnerungen. Bearbeitet und eingeleitet von Nikolaus Junk. Mainz 1973
- Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein… Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch- niederländischen Grenzgebiet 1929–1945. (Hagen, Fernuniv., Diss., 2002) Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6.
Quellen
- con-spiration 1
- con-spiration 2
- nikolaus-gross
- lwl
- bureaupubliciteit
- Evangelische Zeitung (EZ) 17. August 2008, S. 14: "Ein Schöngeist als Staatsfeind"
- Lexikonbiographie zu Friedrich Muckermann
Weblinks
Einzelnachweise
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