- Friuli Grave
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Das Weinbaugebiet Friuli Grave liegt in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Das Gebiet hat seit dem 1. Oktober 1985 den Status einer Denominazione di origine controllata (kurz DOC) und bietet eine breites Sortiment von Rotweinen, Roséweinen und Weißweinen. Mit rund 6.300 Hektar Rebfläche ist es die größte DOC in dieser Region; hier werden ca. 400.000 Hektoliter Wein, d.h. 55 Prozent der Gesamtmenge und rund die Hälfte der DOC-Weine der Region produziert. Der Name leitet sich etymologisch ähnlich wie bei Graves im Bordeaux vom vorherrschenden kies- (franz. Gravier) und steinhaltigen Boden der Schwemmlandkegel in den Flusstälern von Judrio, Livenza, Meduna, Natisone, Tagliamento und Torre ab. Die Steine speichern während des Tages die Sonnenwärme und geben sie wieder an die Umgebung ab.
Die Zone umfasst ein Gebiet mit rund hundert Gemeinden. Das DOC-Gebiet Friuli Grave besteht geografisch aus Teilen der Provinz Pordenone und der Provinz Udine.
Die zur Provinz Pordenone gehörende Fläche liegt im westlichen Teil von Friaul-Julisch Venetien, vom Fuße der Bergketten bis zum Meer und wird von den Flüssen Tagliamento im Osten sowie von der Livenza im Westen an der Grenze zur Region Venetien begrenzt. Jenseits dieser Regionsgrenze liegt das Weinbaugebiet Lison Pramaggiore.
Der zur Provinz Udine gehörende Bereich erstreckt sich von der Ebene am Fluss Tagliamento bis zu den östlich anschließenden DOCs Colli Orientali del Friuli und Colli Goriziano. Im Süden grenzt das Weinbaugebiet an die DOC s Friuli Latisana, Friuli Annia, Friuli Aquileia und Isonzo.
Inhaltsverzeichnis
Zugelassene Gemeinden in der Provinz Udine
Artegna, Bagnaria Arsa, Basiliano, Bertiolo, Bicinicco, Buia, Buttrio, Camino al Tagliamento, Campoformido, Cassacco, Castions di Strada, Chiopris Viscone, Cividale del Friuli, Codroipo, Colloredo di Monte Albano, Corno di Rosazzo, Coseano, Dignano, Fagagna, Faedis, Flaibano, Gemona, Gonars, Lestizza, Magnano in Riviera, Maiano, Manzano, Martignacco, Mereto di Tomba, Moimacco, Mortegliano, Moruzzo, Osoppo, Pagnacco, Palmanova, Pasian di Prato, Pavia di Udine, Porpetto, Povoletto, Pozzuolo, Pradamano, Premariacco, Ragogna, Reana del Rojale, Remanzacco, Rive d'Arcano, San Daniele, San Giovanni al Natisone, Santa Maria la Longa, San Vito di Fagagna, Sedegliano, Talmassons, Tarcento, Tavagnacco, Treppo Grande, Tricesimo, Trivignano Udinese, Udine.
Zugelassene Gemeinden in der Provinz Pordenone
Arba, Arzene, Aviano, Azzano, Brugnera, Budoia, Caneva, Casarsa della Delizia, Castelnovo del Friuli, Cavasso Nuovo, Cordenons, Fanna, Fiume Veneto, Fontanafredda, Maniago, Meduno, Montereale Valcellina, Pasiano di Pordenone, Pinzano al Tagliamento, Polcenigo, Porcia, Pordenone, Prata di Pordenone, Roveredo in Piano, Sacile, S. Giorgio della Richinvelda, San Martino al Tagliamento, San Quirino, San Vito al Tagliamento, Sequals, Spilimbergo, Travesio, Vajont, Valvasone, Vivaro, Zoppola.
Rebsorten
Im DOC-Gebiet Friuli-Grave werden 14 reinsortige Rotweine und Weißweine sowie ein Roséwein gekeltert.
- Bei den Rotweinen dominieren die Sorten Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Pinot nero und Refosco dal Peduncolo Rosso (eine heimische Sorte). Daneben gibt es noch die Verschnittweine Rosso Grave und Novello Grave
- Die Weißweine werden aus den Sorten Sauvignon Blanc, Verduzzo Friulano, Chardonnay, Pinot Bianco, Riesling, Traminer Aromatico , Pinot Grigio und Tocai Friulano hergestellt. Daneben werden noch Verschnittweine unter dem Namen Bianco Grave und Schaumweine (Spumante) angeboten.
- Der Roséwein wird auf Merlot-Basis gekeltert.
Autochthone Rebsorten
In Versuchsweingärten mit einer Gesamtgröße von sieben Hektar wachsen ausschließlich wiederentdeckte alte Rebsorten aus Friaul. Es handelt sich dabei um Sorten wie die Piculìt-Neri (wahrscheinlich der vinum pucinum, den schon die antiken Römer getrunken haben), Scjalin (wahrscheinlich benannt nach der Rebe "Schiavolino", die kleine Schiava), Forgiarin (der Name stammt von dem kleinen Dorf Forgaria), Cividin (die Traube wurde schon um im 17. Jahrhundert dokumentiert), Cjanorie (aus dem Gebiet von Gemona) sowie Ucelùt (gehört zur Familie der sogenannten Uccelline-Traube). Im Jahr 1991 wurden die Sorten Forgiarìn, Piculìt-Neri, Scjalìn und Ucelùt in die nationale Sortenliste aufgenommen.
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
Weblinks
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