- Frontenfrühling
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Der Frontenfrühling bezeichnet den vorübergehenden Aufschwung, den rechtsextreme, dem Faschismus nahestehende Gruppierungen in der Schweiz (die sogenannte Frontenbewegung), im Frühjahr 1933 erlebten. Erstmals erwähnt wurde der Begriff Frontenfrühling gegen Ende April 1933 von der „Neuen Aargauer Zeitung“.[1]
Die einflussreichste dieser zahlreichen Parteien und Vereinigungen war die Nationale Front, die bis zu ihrer Selbstauflösung im Jahr 1940 einen gewissen Einfluss in der Schweizer Politik behielt. Zahlreiche andere Gruppierungen, die im Frontenfrühling 1933 entstanden, lösten sich dagegen schon kurze Zeit später wieder auf. Als Höhe- und gleichzeitig Wendepunkt des Frontenfrühlings kann die Kantonsratswahl in Zürich vom September 1933 gelten, bei der die Nationale Front knapp 20 % der Stimmen erhielt.
Gesellschaftlich ist der plötzliche Aufschwung rechter Kräfte auf die Machtergreifung Adolf Hitlers im Nachbarland Deutschland wenige Wochen zuvor zurückzuführen. Hitler übte auch auf die Schweizer eine gewisse Suggestivkraft aus. Mit dem immer deutlicher hervortretenden radikalen Zielen der NSDAP klang dann aber auch der politische Erfolg der „Fronten“ in der Schweiz rasch wieder ab.
Einzelnachweis
- ↑ Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Zürich 1969, S. 15, Fussnote 1
Literatur
- Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz. 1930–1945. Flamberg, Zürich 1969. (Ohne ISBN, zugleich Dissertation an der Universität Zürich).
Weblinks
- Michael Palomino: Rechts-antidemokratische Stimmung und der "Frontenfrühling" in der Schweiz 1932-1933, Geschichte in Chronologie
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