- Fränkische Landnahme
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Als Fränkische Landnahme bezeichnet die Geschichtsschreibung die Kolonisierung von Gebieten im heutigen Deutschland (vorwiegend im Rhein-Main-Donau-Raum) durch die Franken vom 5. bis in das 8. Jahrhundert. Für diesen Raum markiert sie jeweils das Ende der Völkerwanderungszeit, da sich im Aufbau dieses Großreiches wieder politisch und sozial weitgehend stabile Systeme bilden.
Am Beginn dieser Landnahme steht der Sieg des Merowingers Chlodwig I. über die Alamannen um das Jahr 496 n. Chr. (Schlacht von Zülpich).
Mit der Landnahme war eine Ausdehnung der fränkischen Herrschaft nach Osten verbunden; das Frankenreich gliederte sich nun in Neustrien (das Westfrankenreich, das zum großen Teil mit dem heutigen Frankreich zu identifizieren ist), Austrasien oder Austrien (das Ostfrankenreich, das einen Großteil des heutigen Deutschland umfasste, anfangs jedoch noch ohne Sachsen und Bayern/Österreich, dafür aber Elsass-Lothringen) und Burgund, das jedoch ständig um die Bewahrung seiner Eigenständigkeit bemüht war.
Charakteristisch für die fränkische Landnahme sind die Reihengräberfelder und die damit im Zusammenhang zu sehende Gründung vieler Orte mit der Endung -heim, -hausen/-husen, -rod, -ingen und -weiler/-wiler. Nach 780 n. Chr. ist keine Neugründung mit dieser Endung mehr nachzuweisen. Auch die Reihengräberfelder werden nicht mehr belegt. Es ist davon auszugehen, dass die Begräbnisse nun an die Kirchen der betreffenden Orte verlegt wurden.
Literatur
- W. Arnold: Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme, zumeist nach hessischen Ortsnamen, unveränderter Nachdruck der Ausgabe Marburg 1875, besorgt von L. E. Schmitt, Köln 1983.
- Fr. Petri (Hrsg.): Siedlung, Sprache und Bevölkerungsstruktur im Frankenreich, Darmstadt 1973.
Weblinks
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