Fukov

Fukov
Ein Holzkreuz erinnert an den ehemaligen Ort Fugau
Die Ruinen des ehemaligen Friedhofes von Fugau

Fukov (deutsch: Fugau) war ein böhmisches Dorf an der Spree in der Nähe von Oppach.

Es lag im sogenannten Fugauer Zipfel, einem böhmischen Landstreifen, der in sächsisches Territorium hineinragt und von der Eisenbahnstrecke Dresden-Zittau sowie der Spree durchquert wird. Die Eisenbahnstrecke führt zwischen den Stationen Taubenheim (Spree) und Neusalza-Spremberg hier für ca. 1 km durch Tschechien. Fugau war der einzige Ort, in dem die Spree auf böhmischem Gebiet verläuft.

Wegen seiner besonderen Lage war der nach der Vertreibung entvölkerte Ort in den 1950er Jahren zur Übergabe an die DDR vorgesehen. Als sich die Pläne einer Grenzbereinigung zerschlugen, begannen die tschechoslowakischen Behörden mit dem Abriss des Ortes.[1] Mit der Sprengung der Kirche sowie der Schule am 23. September 1960 war der Ort schließlich dem Erdboden gleichgemacht.

Seine Fluren gehören heute zur Stadt Šluknov (Schluckenau). Die Ruinen des ehemaligen Ortes sind für Fußgänger und Radfahrer von der Oppacher Grenzstraße (Fugauer Straße) aus über eine kleine Spreebrücke zugänglich. Ein am 23. September 2000 aufgestelltes Holzkreuz erinnert an den Ort.

Inhaltsverzeichnis

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • August Weirich (1858–1921), Musiker, 1903–1921 Kapellmeister am Wiener Stephansdom
  • Rudolf Kauschka (1883–1960), deutscher Rennrodler und Bergsteiger

Weblinks

Literatur

  • Lutz Mohr: Die Fugauer im Zwiespalt mit Kirche und Gott. Eine Erinnerung an ein unrühmliches Kapitel der Heimatgeschichte. In: Günter Hensel (Bearb.): Geschichte und Geschichten aus Neusalza-Spremberg, Band 4, Neusalza-Spremberg: Kultur- und Heimatfreunde e.V. und Interessengemeinschaft Ortsgeschichte (IGO) 2011, S. 51-58.

Einzelnachweise

  1. Petr Mikšíček: Tváře Krusnohoří - Gesichter des Erzgebirges, fornica graphics, Sokolov 2009, ISBN 978-80-87194-07-2; S. 60
51.042514.501944

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