- Fusafungin
-
Fusafungin ist ein Antibiotikum, das aus dem Pilz Fusarium lateritium (WR Stamm 437) oder anderen Fusarium-Arten gewonnen wird und gegen Infektionen der oberen Atemwege eingesetzt wird. Es wird lokal (topisch) in Form von Dosiersprays (Aerosolen) angewendet.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Chemisch gesehen handelt es sich dabei um ein ionophores Peptid-Antibiotikum, das ein Gemisch aus Enniatin A, B, C und möglicherweise weiteren Komponenten darstellt. Enniatine sind cyclische Depsipeptide, in deren ringförmigem Grundgerüst sich die Peptidbindung R–CO–NH–R' mit der Esterbindung R–CO–O–R' jeweils dreimal abwechselt (Cyclohexadepsipeptide, CHDPs).[1]
Fusafungin ist ein Feststoff, der bei 125–129 °C schmilzt. Es ist fast unlöslich in Wasser, jedoch in Glykolen und Fetten löslich.[2]
Wirkung
Fusafungin ist gegen verschiedene grampositive und gramnegative Keime sowie Candida albicans wirksam. Dabei wirkt es bakteriostatisch und bakteriozid. Außerdem besitzt es eine eigene entzündungshemmende Wirkungskomponente.
Handelsnamen
Locabiosol (D, A), Locabiotal (CH), Bioparox (CZ)
Literatur
- S. Firáková et al.: “Biosynthesis and biological activity of enniatins”. Die Pharmazie 62 (8) (2007), pp. 563–568. PMID 17867547
- D. Levy et al.: “Alkali cation transport through liposomes by the antimicrobial fusafungine and its constitutive enniatins”. Biochemical Pharmacology 50 (12) (1995), pp. 2105–2107. PMID 8849339
- H. Masson: “A new antibiotic: fusafungine in the field of otorhinolaryngology”. Revue de laryngologie – otologie – rhinologie 75 (1–2) (1954), pp. 51–58. (auf Französisch) PMID 13156249
- MeSH: Fusafungine
Einzelnachweise
Kategorien:- Arzneistoff
- Peptid-Antibiotikum
- Ionophor
Wikimedia Foundation.