- Fünf Tibeter
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Der Name Fünf Tibeter steht für eine Abfolge von fünf Übungen, die den Körper und Geist gesund halten sollen und in einem Buch näher beschrieben werden, das dem amerikanischen Weltenbummler Peter Kelder zugeschrieben wird. Angeblich werden sie seit Jahrhunderten von Mönchen in Tibet erfolgreich praktiziert. Das Buch von Kelder soll erstmals 1939 in den USA erschienen sein. Nachweisbar ist aber nur eine 1985 von Harry R. Lynn in den USA herausgebrachte Neuauflage, die 1989 erstmals auf Deutsch erschien. Es sind keine Belege bekannt, dass der genannte Autor Peter Kelder jemals existiert hat.
Inhaltsverzeichnis
Rahmenhandlung
Der Ich-Erzähler in dem Buch von Peter Kelder berichtet von dem gealterten Colonel Bradford, der aufbricht, die Quelle der ewigen Jugend zu finden. Nach einigen Jahren kommt der Colonel stark verjüngt aus einem Himalaya-Kloster zurück. Der Ich-Erzähler kann die Verwandlung des Colonels kaum fassen. In der Folge unterrichtet Bradford den Ich-Erzähler und weitere Personen in den „Fünf Tibetern“. Zugleich rät der Colonel zu bestimmten Tonübungen (hauptsächlich das Singen von Om) und einer besonderen Ernährung. Die Ernährung ist im Wesentlichen eine Trennkost mit starker Betonung auf Monomahlzeiten, das heißt, es wird nur eine einzige Speise zu sich genommen. Am Ende der Erzählung reist der Colonel weiter, um anderen Personen die „Offenbarung“ der Tibeterübungen zu bringen.
Übungen
Die Übungen dauern etwa 15 Minuten, wenn sie tatsächlich allesamt 21-mal durchgeführt werden. Sie werden zu Beginn dreimal, später bis zu 21-mal wiederholt. Der Verfasser schlägt vor, in der ersten Woche jede Übung dreimal auszuführen und dann jede Woche zwei Wiederholungen hinzuzufügen (also 3, 5, 7, …, 21). Die Übungen sollen nach Ansicht ihrer Anhänger dazu führen, dass Chakra-Energien harmonisiert werden. Den einzelnen Übungen werden von den Anhängern bestimmte körperliche und seelische Wirkungen zugeschrieben. Diese reichen von einer Stärkung des Immunsystems oder strafferem Teint bis zur Korrektur von Vorurteilen.
Es existiert auch ein „sechster Tibeter“. Dieser soll von Personen mit überschüssigen sexuellen Energien angewandt werden und dazu führen, dass diese Energien auf die anderen Chakren umgeleitet werden. Der „sechste Tibeter“ entspricht der Übung Uddiyana Bandha im Hatha-Yoga.
Kritik
Von der evidenzbasierten Medizin werden die „Fünf Tibeter“ als Entspannungsübungen genutzt. Die von den Anhängern gemachten weiteren Angaben zu den Wirkungen, wie auch die Chakrenlehre insgesamt, finden in der evidenzbasierten Medizin wenig Anklang.
Die „Fünf Tibeter“ sind in Tibet völlig unbekannt.
Siehe auch
Literatur
- Peter Kelder: Ancient Secret of the Fountain of Youth. ISBN 038549162X (englische Ausgabe von 1998)
- Peter Kelder: Die Fünf Tibeter. ISBN 3502250359 (nicht identische deutschsprachige Ausgabe)
- Christian Salvesen: Der Sechste Tibeter: Das Geheimnis erfüllter Sexualität. ISBN 3502250545
- Peter Kelder, Christian Salvesen: Die Fünf Tibeter / Der Sechste Tibeter. ISBN 3596162378 (Doppelausgabe der Bücher von Kelder und Salvesen)
Weblinks
Kategorie:- Trainingsübung
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