Fürstenwalder Vertrag

Fürstenwalder Vertrag
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Der Vertrag von Fürstenwalde vom 18. August 1373 war ein von Kaiser Karl IV. diktierter Vertrag, indem der bisherige Kurfürst der Mark Brandenburg, Otto V., „der Faule“, gegen eine Entschädigung von 500.000 Gulden und einigen Schlössern und Städten in der Oberpfalz auf die Herrschaftsrechte über die Mark Brandenburg zu Gunsten der Luxemburger verzichtete. Damit endete die rund 50-jährige Herrschaft der Wittelsbacher in Brandenburg.

Das Heilige Römische Reich zur Zeit Karls IV.

Kaiser Karl IV. hatte seit Langem systematisch auf den Erwerb der Mark hingearbeitet. Der junge, politisch unerfahrene Otto erwies sich dabei kaum als ebenbürtiger Gegner, sondern tat wenig, um das Kurfürstentum den Wittelsbachern zu erhalten. Seit 1363 existierte ein wittelsbachisch-luxemburgischer Erbvertrag, der den Luxemburgern das Erbe des Kurfürstentums Brandenburg zusicherte, falls dessen wittelsbachische Herrscher kinderlos bleiben würden. Als Ottos älterer Bruder Ludwig, der Ältere, 1365 starb und Otto dadurch die alleinige Herrschaft über die Mark Brandenburg erhielt, war er gerade 21 Jahre alt. Im Oktober desselben Jahres übertrug Otto Karl IV. die Verwaltung über Brandenburg für 6 Jahre, woraufhin Karl eine Reihe landfremder Räte und Hofbeamter an die Spree schickte. 1366 band Karl Otto auch verwandtschaftlich an sich, indem er ihn mit seiner Tochter Katharina von Luxemburg vermählte. In der Folge hielt sich Otto zunehmend am Prager Hof auf und kümmerte sich kaum mehr um die Regierung der Mark Brandenburg. 1367 erhielt Karl IV. die Niederlausitz als Pfandbesitz, was ein deutlicher Schritt hin zum Erwerb auch Brandenburgs darstellte. Nach Ablauf der 6 Jahre zog Karl IV. mit einem Heer in die Mark, um seinen Herrschaftsanspruch zu verdeutlichen. Ein weiteres Mal erscheint er an der Spitze seiner Truppen im Jahr 1373 in der Mark und nun sah sich Otto gezwungen, ganz auf die Mark zu verzichten. Otto zog daraufhin nach Bayern auf Schloss Wolfstein bei Landshut, wo er eine Liebesbeziehung mit einer Müllerin einging, während seine Gemahlin in Prag blieb. Karl hatte unterdessen sein Ziel erreicht. Mit Brandenburg fiel ihm auch eine weitere Kurstimme zu, die er zur Sicherung seiner Nachfolge im Reich bei der nächsten Königswahl benötigte. Außerdem war Brandenburg wichtig, um die von seinen böhmischen und schlesischen Besitzungen Richtung Ost- und Nordsee führenden Handelswege zu kontrollieren. Karl sorgte daher auch in der Folge für eine effiziente Verwaltung seiner neuen Erwerbung; er ließ Tangermünde ausbauen und die Besitzverhältnisse in der Mark durch ein Landbuch schriftlich festhalten. Die Mark Brandenburg blieb bis 1419 in Händen der Luxemburger, die es dann an die Hohenzollern vergaben.


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