Gannuschkina

Swetlana Alexejewna Gannuschkina (russisch Светлана Алексеевна Ганнушкина, wiss. Transliteration Svetlana Alekseevna Gannuschkina, oft auch in englischer Transkription Svetlana Gannushkina; * 1942 in Moskau) ist Vorsitzende der Flüchtlingshilfsorganisation „Zivile Unterstützung“ (Russ.: Гражданское содействие, übersetzt auch als „Bürgerbeteiligung“) und Leiterin des „Netzwerks juristischer Beratungsstellen für Flüchtlinge und Vertriebene“ (Russ.: Миграция и Право), Trägerin des Menschenrechtspreises 2003 der deutschen Sektion von amnesty international.

Biographie

Swetlana Gannuschkina ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. 1965 beendete sie Ihr Mathematik-Studium an der Universität Moskau. 1968-1969 arbeitete sie an der Hochschule für chemischen Maschinenbau in Moskau. Von 1970 bis 2000 war sie Mathematikprofessorin an der Hochschule für Geschichte und Archivierung (aktuell Staatliche Russische Humanitäre Universität, Moskau)^[1].

Weltanschaulich-politisches Engagament: Menschenrechtlerin

Swetlana Gannuschkina setzt sich seit Ende der 1980er Jahre für Flüchtlinge und Vertriebene ein, denn zu dieser Zeit kommt es zum ersten Mal in der Geschichte der Sowjetunion zu Flüchtlingsströmen. In den letzten 10 Jahren gilt Gannuschkinas besonderes Augenmerk den ernsten systematischen Verletzungen der Menschenrechte in Tschetschenien, von wo aus Menschen nach Russland flüchten.

1990 gründet Gannuschkina zusammen mit anderen engagierten Bürgern die Organisation „Zivile Unterstützung“, die erste Menschenrechtsorganisation in Russland, die speziell Flüchtlingen und Vertriebenen eine vielseitige Unterstützung bietet. 1996 wird Gannuschkina zur Gründerin des „Netzwerks juristischer Beratungsstellen für Flüchtlinge und Vertriebene“ bei der Menschenrechtsorganisation „Memorial“ und baut ein landesweites Netzwerk mit Beratungsstellen auf. Rechtsanwälte aus ganz Russland sind in diesem Netz zusammengeschlossen. Vertriebenen und Flüchtlingen wird juristischer Beistand angeboten. Es wird ihnen bei Behördengängen geholfen. Des Weiteren bietet die Flüchtlingshilfeorganisation medizinische und psychologische Hilfe an, ebenso bei der Vermittlung von Arbeit.

Ab Oktober 2002 ist Gannuschkina Mitglied der Kommission der Menschenrechte des Präsidenten der Russischen Föderation. 2003 wird Gannuschkina der Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von amnesty international zuerkannt. Auf Gannuschkinas Initiative hin erhalten Bewohner Tschetscheniens seit 2004 in Zusammenarbeit mit der Caritas Frankreich (Secoures catholiques) medizinische Hilfe. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch die EU-Kommission.

Swetlana Gannuschkina arbeitet mit Abgeordneten der Russischen Duma zusammen, insbesondere bei Gesetzen, die die Rechte von Flüchtlingen betreffen. ^[2].

Quellen

1. ↑ http://www.sovetpamfilova.ru/text/gannugh_biogr/?type=7&parent=47
2. ↑ http://www.sovetpamfilova.ru/text/gannugh_biogr/?type=7&parent=47

Weblinks

• Interview mit Svetlana Gannushkina, Juni 2003 für Amnesty Internation Journal

• Die Werke von Swetlana Gannuschkina auf der Internetseite „Human Rights Online“

• Die Homepage des Netzwerks juristischer Beratungsstellen für Flüchtlinge und Vertriebene „Migration und Recht“

• Über „Memorial“ auf der Homepage von “The Right Livelihood Awards” 2004

Personendaten
NAME	Gannuschkina, Swetlana Alexejewna
KURZBESCHREIBUNG	Vorsitzende der Flüchtlingshilfsorganisation „Zivile Unterstützung“
GEBURTSDATUM	1942
GEBURTSORT	Moskau