Gaupe

Gaupe
Bezeichnungen am Dach 1 Giebelgaube 2 Schleppgaube 3 Flachdachgaube 4 Walmgaube mit First 5 Gaube mit Bogendach 6 Walmgaube 7 Gaube mit Zeltdachförmigen Dachaufbau 8 Lukarne 9 schräge Schleppgaube 10 liegende Schleppgaube 11 Zwerchdach mit Satteldach und gedecktem Dreiecksgiebel 12 einseitiger Dachreiter 13 Fledermausgaube 14 Dreiecksgaube 15 Dachreiter
Dachgauben

Eine Dachgaube, kurz Gaube, vereinzelt auch Dachgaupe bzw. Gaupe ist ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes. Die Dachgaube dient zur Belichtung und Belüftung der Dachräume. Zu diesem Zweck befinden sich in den Gauben von Wohngebäuden im Allgemeinen Fenster. Gleichzeitig vergrößert eine Gaube den nutzbaren Raum im Dachgeschoss.

Die Stirnseite der Dachgaube kann in der Flucht (der Verlängerung) der darunter liegenden Außenwand liegen, ist jedoch meist von der Dachtraufe des Hauptdaches in Richtung dessen Dachfirstes zurückgesetzt.

Während in historischen Dachgauben nur die parallel zu First und Dachtraufe liegende Stirnseite verglast war, werden heute vereinzelt auch die seitlichen Flächen der Gaube, die beiden (in der Regel senkrechten) Gaubenwangen verglast.


Inhaltsverzeichnis


Formen von Dachgauben

Dachgauben
Fledermausgaube Schleppgaube (gerade)
Fledermausgaube gerade Schleppgaube
Schleppgaube (schräg) Schleppgaube (liegend)
schräge Schleppgaube liegende Schleppgaube
Giebelgaube Walmgaube
Giebelgaube Walmgaube
Zwerchgiebel Dachreiter
Spitzgaube, auch Dreiecksgaube Dachreiter

Dachgauben besitzen im Allgemeinen ein Gaubendach und einen Giebel, angelehnt an die Form des Hauptdaches, also zum Beispiel ein Satteldach oder ein Walmdach mit einem Dachfirst und zwei waagrechten, seitlichen Dachtraufen. Man spricht dann auch von Sattel(dach)gauben oder Walm(dach)gauben. Wenn die Giebelwand der Gaube oberhalb des Satteldaches der Gaube endet, redet man auch von Giebelgauben. Diese häufigsten Gaubentypen besitzen immer zwei Gaubenwangen, auch Dachbacken genannte Seitenwände in der Form von rechtwinkligen Dreiecken. Charakteristisch für eine Gaube ist, dass keine ihrer Seiten in Verbindung mit dem beispielsweise gemauerten Baukörper steht, der das eigentliche Haus darstellt. Eine Gaube baut konstruktiv immer auf dem Dach auf.

In neuerer Zeit werden auch vermehrt Dachgauben mit einem Flachdach gebaut, genau genommen handelt es sich meist um ein sehr flach nach „hinten“ geneigtes Dach, oft mit einer Metalleindeckung, welches nach hinten –also zur Hauptdachfläche hin – über eine Kehle entwässert wird.

Dachgauben am Wohnhaus der Barbara Künkelin in Schorndorf

Daneben existieren jedoch auch zahlreiche Sonderformen:

  • Schleppgaube: Die Stirnseite ist ein Rechteck, Die Dachfläche ist ein Pultdach mit einer geringeren Neigung als das Hauptdach, die Gaubenwangen sind Dreiecke, in denen es keinen rechten (90°) Winkel gibt. Schleppgauben sind die älteste Form der Dachgaube. Ursprünglich als horizontale Belüftungsschlitze angelegt, um im Dachraum Güter zu trocknen, entwickelten sich alle späteren Gaubenformen aus der Schleppgaube. Sehr breite Schleppgauben werden auch Dachhecht, Hechtgaube oder Hechtfenster genannt.
  • Fledermausgaube (vereinzelt auch als Froschmaulgaube oder Ochsenauge bezeichnet): Die Oberkante der Stirnseite bildet eine geschwungene Form, ähnlich einer Sinus-Kurve, es gibt keine Gaubenwangen.
  • Spitzgaube (auch Dreiecksgaube): Die Stirnseite ist ein Dreieck, die Dachfläche ist ein Satteldach, es gibt keine Gaubenwangen.
  • Rundgaube: Die Stirnseite ist oben halbrund begrenzt, die Dachfläche ist ein Tonnendach, es gibt nicht in jedem Fall Gaubenwangen.
  • Der Dacherker ist ein Dachaufbau, dessen Frontseite senkrecht über der Außenwand steht, unabhängig davon, ob die Traufe, die im Allgemeinen vor der Außenwand liegt, unterbrochen wird oder nicht. Hat der Dacherker ein Satteldach mit quer zum Hauptfirst liegendem First und liegt dieser First sehr hoch, nahe am Hauptfirst, so wird dies auch Zwerchhaus genannt. Hat der Giebel des Dacherkers eine reich verzierte Giebelkontur und reich verzierte Fensterrahmungen, so wird er Dacherker oder auch Lukarne genannt. Diese Form ist besonders bei französischen Schlössern der Spätgotik und der Renaissance zu finden.


Zwerchdach, Zwerchhaus und Zwerchgiebel

Zwerchhaus mit Krüppelwalmdach in Dornstetten

Bei einem Zwerchdach verläuft der First des Daches quer (= „zwerch“) zum First des Hauptdaches (längster First). Die Firsthöhe des Zwerchdachgiebels ist normalerweise nicht bis zur Firsthöhe des Hauptdaches hochgezogen; dadurch unterscheidet sich das Zwerchdach vom Kreuzdach.[1][2]

Als Zwerchhaus (manchmal auch Zwerghaus) wird ein (meist geschosshoher) Dachaufbau mit Nebendach bezeichnet, der quer zum Hauptdach verläuft. Andere Bezeichnungen für ein Zwerchhaus sind Dacherker oder Lukarne.

Zwerchhäuser kann man als vergrößerte Dachgauben verstehen, eine genaue Abgrenzung ist nicht möglich. Ob ein Dachaufbau „noch“ eine Dachgaube darstellt oder – aufgrund der Größe – bereits ein Zwerchhaus mit Nebendach bildet, ist weniger eine Frage von Architektur oder Baukonstruktion, sondern hängt vom lokal geltenden Baurecht und auch sprachlichen Gewohnheiten ab. Einige sprechen allerdings nur dann von einem Zwerchhaus, wenn die Giebelwand in der Flucht der darunterliegenden Außenwand liegt, oder sich konstruktiv auf die darunterliegende Wand stützt, der Giebel des Zwerchhauses also nicht in Richtung Dachfirst verschoben ist.

Dabei ist der Zwerchgiebel meist der obere Teil eines Zwerchhauses mit Satteldach. Ein reiner Zwerchgiebel ist in diesem Zusammenhang eine große Spitzgaube ohne Gaubenwangen.

Siehe auch

Dachfenster, Fassadenanschlussfenster, Dachfenster-Aufkeilrahmen

Einzelnachweise

  1. http://www.dach.de/specials/dachformen/wissen/dachtyp-das-zwerchdach/
  2. http://www.baumarkt.de/lexikon/Zwerchdach.htm

Weblinks


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