- Alessandro Stradella
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Alessandro Stradella (* 3. April 1639 in Nepi bei Viterbo; † 25. Februar 1682 in Genua) war ein italienischer Violinist, Sänger und Komponist.
Leben
Er war der Spross einer römischen Adelsfamilie und ein hervorragender Sänger. In Rom wirkte er gemeinsam mit seinem Freund Carlo Ambrogio Lonati am Hof der Christina von Schweden. Er war auch in Florenz und Venedig ein sehr gefragte Künstler und absolvierte Auftritte in vielen Fürstenhäusern, trat aber auch als Sänger geistlicher Musik in Erscheinung. Stradella führte ein abenteuerliches Leben und musste wegen seiner Eskapaden sowohl Rom als auch Venedig verlassen. Dieser Lebenswandel wurde ihm schließlich in Genua zum Verhängnis, hier wurde er vermutlich wegen einer Liebschaft zu einer Schülerin aus besseren Kreisen ermordet.
Stradella war ein äußerst produktiver Komponist. Er schuf Werke nahezu aller Gattungen und hat dabei vielfach die Grenzen der musikalischen Konvention seiner Zeit überschritten. So gehörte er 1674 neben Massimiliano Neri zu den ersten Komponisten die in der Gegenüberstellung von Soloviolinen und Violinchören die Bezeichnung Concertino und Concerto Grosso anwandten, einer Tradition die später von Corelli, Torelli, Vivaldi und anderen Komponisten fortgeführt wurde. Er arbeitete mit anderen auch für das Oratorium Santissimo Crocifisso.
Sein abenteuerliches Leben regte Friedrich von Flotow zur Komposition der 1844 in Hamburg uraufgeführten romantischen Oper in drei Akten „Alessandro Stradella“ an.
Werke
Er schuf bemerkenswerte Simfonia genannte Werke für ein und mehrere Streichinstrumente und Basso Continuo, sowie Serenaden, Motetten, Madrigale, über 200 weltliche und geistliche Kantaten, 6 Oratorien und acht zu seiner Zeit sehr erfolgreiche Opern.
- L'accademia d'amore
- Il Girello
- La forza dell'amor paterno (Genua 1678)
- Il trespolo tutore (1679)
- Il moro per amore
- Il barcheggio
- Il Corispero
Weblinks
- Josef Johannes Schmid: Alessandro Stradella. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 10–13.
- Werke von und über Alessandro Stradella im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Noten von Alessandro Stradella im Werner-Icking-Musikarchiv (WIMA)
- Noten, Partituren und Auszüge zu Kompositionen von Alessandro Stradella im International Music Score Library Project
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