Gelbkopfschildkröte

Gelbkopfschildkröte
Gelbkopfschildkröte
junge Gelbkopfschildkröte im Zoo Melbourne

junge Gelbkopfschildkröte im Zoo Melbourne

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schildkröten (Testudinata)
Unterordnung: Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)
Familie: Landschildkröten (Testudinidae)
Gattung: Asiatische Landschildkröten (Indotestudo)
Art: Gelbkopfschildkröte
Wissenschaftlicher Name
Indotestudo elongata
Blyth, 1853

Die Gelbkopfschildkröte (Indotestudo elongata) ist eine der drei Arten der Asiatischen Landschildkröten, die zur Familie der Landschildkröten gehören. Ihr Verbreitungsgebiet ist der Südosten Asiens und reicht von Nepal bis Malaysia. Es ist das größte Verbreitungsgebiet der Asiatischen Landschildkröten. Die Art ist vermutlich die häufigste Schildkrötenart, die im indo-malaysischen Gebiet vorkommt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Die Gelbkopfschildkröte ist eine mittelgroße bis große Landschildkrötenart. Ihre Carapaxlänge beträgt bis zu 33 Zentimeter. Ausgewachsene Exemplare wiegen durchschnittlich 3,5 Kilogramm. Der Rückenpanzer ist bei dieser Art eher länglich und schmal. Die Farbe des Rückenpanzers ist gelb oder gelbgrünlich. Er weist eine Anzahl schwarzer und unregelmäßiger Flecken auf. Auf den Vorderbeinen finden sich große spitze Schuppen, die einander überlagern. Die Hinterbeine sind dagegen mit großen flachen Schuppen besetzt. Der Schwanz endet in einem Hornnagel.

Die Geschlechter lassen sich daran unterscheiden, dass Weibchen normalerweise etwas kleiner bleiben. Weibchen haben außerdem eine etwas rundlichere Form; ihr Rückenpanzer ist etwas breiter als bei den Männchen. Männchen weisen außerdem einen längeren und dickeren Schwanz auf und haben einen konkaven Bauchpanzer. Bei Weibchen dagegen ist das Plastron völlig flach. Die Fußnägel der Weibchen sind an den vorderen Extremitäten außerdem deutlich länger als bei Männchen und stärker gekrümmt.[2]

Verbreitungsgebiet und Lebensweise

Gelbkopfschildkröten kommen sowohl im Süden Nepals als auch im Norden Indiens vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich außerdem über Bangladesch, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos, den chinesischen Provinzen Guangxi und Yunnan bis in den Norden von Malaysia. [3]

Der Lebensraum der Gelbkopfschildkröte sind Waldregionen in hügeligen bis bergigen Gegenden, die meist niederschlagsreich sind. Sie kommt aber auch in trockenen Regionen vor. Besonders häufig sind sie Sal- und Teakwälder. Sie sind sowohl in kühleren Regionen zu finden, in denen auch Temperaturen um 12 Grad vorkommen als auch in ausgesprochen heißen Regionen. Die Gelbkopfschildkröte hat eine besondere Technik entwickelt, um auch sehr hohe Temperaturen gut zu überstehen. Sie speicheln ihren Kopf und Nacken sowie die Vorderfüße ein und kühlen auf diese Weise ihren Körper ab. Sie sind dadurch in der Lage, Umgebungstemperaturen bis zu 48 Grad Celsius zu überstehen.[4]

Sie ernähren sich omnivor und fressen Pflanzenteile, Früchte, Pilze und besonders gerne Nacktschnecken.

Ungewöhnlich ist eine Verfärbung des Gesichtes während der Paarungszeit. Bei beiden Geschlechtern verfärbt sich dann die Haut um die Augen und um die Nasenlöcher ins rosafarbene. [5] Dieses Phänomen tritt allerdings auch bei der nah verwandten Travancore-Landschildkröte auf. Während der Paarungszeit sind die Tiere relativ aggressiv. Nach der Paarung leben die Weibchen ihre Gelege, die in der Regel zwischen zwei und sechs Eier umfassen. Die Dauer, bis Jungtiere aus diesen Eiern schlüpfen, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Sie beträgt zwischen 108 und 180 Tagen.

Bestand

Genaue Bestandszahlen liegen für das große Verbreitungsgebiet nicht vor. Wie für die meisten anderen Schildkrötenarten stellt jedoch Lebensraumverlust für diese Tierart eine Bedrohung dar. Sie wird außerdem in großem Stil als Nahrungsmittel gehandelt. Sie ist beispielsweise die häufigste Schildkrötenart, die von Vietnam nach China exportiert wird und dort für den Verzehr verkauft wird. [6] Der Handel findet statt, obwohl die Art auf der CITES Liste Anhang II geführt wird.

Belege

Einzelnachweise

  1. Rogner, S. 86
  2. [1]
  3. Rogner, S. 85 und S. 86
  4. Das, S. 63
  5. [2]
  6. [3]

Literatur

  • Indraneil Das: Die Schildkröten des Indischen Subkontinents, Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-930612-35-6
  • Manfred Rogner: Schildkröten – Biologie, Haltung, Vermehrung, Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5440-1

Weblinks


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