- Gemeinde Gottes (Wiederherstellung)
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Die Gemeinde Gottes (Wiederherstellung) (engl. Church of God (Restoration)) ist eine Freikirche, die 1988[1] von Daniel Layne gegründet wurde. Sie sieht sich als eine anti-sektiererische Bewegung, die ihre Wurzeln in der Heiligungsbewegung und in der von Daniel Sidney Warner Ende des 19. Jahrhunderts angeführten Abendlicht-Reformationsbewegung habe. Die Gemeinde Gottes (Wiederherstellung) hat in Deutschland, Österreich, den USA, Kanada, Mexiko, Kenia und den Philippinen etwa 85 Ortsgemeinden. Die Mitgliederzahl der Kirche ist unbekannt.
Inhaltsverzeichnis
Lehre
Die Gruppe glaubt an die Wiederherstellung der göttlichen Gemeinde in ihren ursprünglichen Stand, wie er in der Bibel beschrieben wird, und stützt sich dabei insbesondere auf das Buch der Offenbarung. Sie lehrt, Gottes Wille fordere eine letzte Vereinigung seiner Kinder auf Erden, bevor Jesus zum Jüngsten Gericht komme, um seine Kirche zu holen.
Die Lehre ähnelt der der ursprünglichen Gemeinde Gottes (Anderson) (in Deutschland heute Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes), jedoch legt die Gemeinde Gottes (Wiederherstellung) großen Wert auf Heiligung und Trennung von der Welt. Eine formelle Mitgliedschaft gibt es nicht, denn laut ihrer Lehre ist jeder wahre Christ ein Mitglied der Gemeinde Gottes.
Die Gemeinde Gottes (Wiederherstellung) fällt durch ihre Kleiderordnung auf, die eine Ähnlichkeit mit der der Amischen hat. Die Kinder der Mitgliedsfamilien erhalten Hausunterricht.
Die Zeitschrift der Kirche trägt den Titel Evangeliums Posaune und erscheint jeden zweiten Monat. Zurzeit wird die Evangeliums Posaune in 58 Ländern in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch kostenfrei verbreitet. Sie ist nicht mit der gleichnamigen Zeitschrift der Church of God (Anderson) verknüpft, nutzt aber deren historische Ausgaben als Vorlage.
Kritik
Kritiker werfen der Kirche vor, „sektenähnliche“ Züge zu besitzen, und beschreiben sie als ultrakonservativ. In den USA und Kanada wurden zahlreiche Fälle von Kindesmisshandlung durch Kirchenangehörige bekannt, die von Predigern gebilligt wurden. Da die Kirche medizinische Behandlung ablehnt und auf die Glaubensheilung vertraut, kam es zu mehreren Todesfällen von erwachsenen Kirchenangehörigen oder ihren Kindern, die zum Teil gerichtlich untersucht wurden. Als sich im Sommer 2001 die kanadischen Jugendschutzbehörden vertieft mit diesen Fällen beschäftigten, verließen zahlreiche Kirchenangehörige mit ihren Kindern das Land und siedelten nach Mexiko oder in die USA über.[2]
In Deutschland betrieb die Kirche über den Verein Die Evangeliums Posaune e.V. in Neuenstadt-Stein eine eigene Privatschule, die jedoch wegen fehlender Lehrgenehmigung von Seiten der staatlichen Behörden im Juli 2009 geschlossen wurde. Im gleichen Jahr nahm die Staatsanwaltschaft Heilbronn Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung auf. Schüler sollen mit Stöcken und Lederriemen misshandelt worden sein.[3][4][5][6]
Weblinks
- Die Gemeinde Gottes
- Kritik an der Kirche (englisch)
- Weitere Kritik an der Kirche (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rickross.com/reference/hildebrandt/hildebrandt6.html
- ↑ http://www.rickross.com/reference/hildebrandt/hildebrandt3.html
- ↑ Verstoß gegen Schulpflicht "Gemeinde Gottes" muss zahlen. Stuttgarter Zeitung, abgerufen am 10. Mai 2010.
- ↑ Staatsanwaltschaft ermittelt: Schläge mit Stöcken in illegaler Religionsschule. Die Welt, abgerufen am 10. Mai 2010.
- ↑ Gertrud Schubert: Schulbetrieb untersagt. In: Heilbronner Stimme. 25. Juli 2009 (bei stimme.de, abgerufen am 11. Mai 2010).
- ↑ Carsten Friese: Schwere Vorwürfe gegen Gemeinde Gottes. In: Heilbronner Stimme. 3. September 2009 (bei stimme.de, abgerufen am 11. Mai 2010).
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