- Gemeinschaftsgarten
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Ein Gemeinschaftsgarten ist ein als Garten genutztes Stück Land, das von einer Gruppe von Personen gemeinsam genutzt und bewirtschaftet wird.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Gemeinschaftsgärten sind kollektiv betriebene Gärten in der Tradition der Community gardens. Die Grundstücke befinden sich meistens in der Stadt. Oft sind die Gärten öffentlich zugänglich. Der rechtliche Status ist sehr unterschiedlich. Es kann sich um Besetzungen handeln, es können aber auch Privatgrundstücke sein oder öffentliche Gelände. Die Initiatoren und Träger der Gemeinschaftsgärten können ebenfalls sehr verschieden sein: Nachbarn, politische Gruppen, Kirchen, Schulen und Guerilla-Gärtner. Dies hängt unmittelbar mit den jeweiligen Zielen sowie den örtlichen und regionalen Bedingungen, Bedürfnissen und den betreibenden Interessengruppen zusammen. Viele Gemeinschaftsgärten haben sich beispielsweise bereits mit dem Ziel des interkulturellen Gärtnerns zusammengefunden. Hier gärtnern Menschen unterschiedlichster nationaler Herkunft miteinander. Die Gemeinschaftsgärten entstanden zum einen aus einem neu erwachten Bedürfnis nach der Produktion eigener gesunder Lebensmittel (insbesondere in den Großstädten), aber auch mit dem Ziel des Austausches untereinander, nicht nur über gärtnerisches Alltags- und Fachwissen, und eben der Pflege von Gemeinschaftsleben. Viele Gärten entstanden durch öffentliche Förderung, aber mit dem Ziel der Erhaltung aus eigener Kraft. Nicht alle Gemeinschaftsgärten sind jedoch dauerhaft gesichert.
Eine Sonderform des Gemeinschaftsgartens ist der Gemeinschaftsdachgarten.[1]
Rosa Rose – ein Beispiel aus Berlin
Ein Beispiel für einen Gemeinschaftsgarten ist Rosa Rose in Berlin. Seit Mai 2004 nutzten Nachbarinnen und Nachbarn gemeinsam eine etwa 2000 m² große, aus drei Grundstücken bestehende Fläche im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, einem Bezirk mit nur wenigen innerstädtischen Grünflächen. Ein großer Teil dieser Fläche ist im Sommer 2008 geräumt worden, die verbliebenen Gemeinschaftsgartennutzer versuchten, mit Hilfe einer Unterschriftenkampagne, den Fortbestand ihres Gartens zu sichern. 2009 wurde jedoch auch der übrige Teil der Fläche geräumt.[2]
Siehe auch
Literatur
- Christa Müller (Hrsg.): Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. Oekom-Verlag, München 2011, 350 S., ISBN 978-3-86581-244-5
- Marit Rosol: Gemeinschaftsgärten in Berlin: Eine qualitative Untersuchung zu Potenzialen und Risiken bürgerschaftlichen Engagements im Grünflächenbereich vor dem Hintergrund des Wandels von Staat und Planung. Taschenbuch, Verlag Mensch & Buch, Berlin 2006, ISBN 978-3866640764
- Elisabeth Schwiontek: Grünes Glück: Gärten erobern die Großstädte. Goethe Institut 2008 Online Artikel
Einzelnachweise
Weblinks
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