- General-Anzeiger für Dortmund
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Der General-Anzeiger für Dortmund, häufig auch als "Dortmunder General-Anzeiger" bezeichnet, war vor dem Zweiten Weltkrieg die größte deutsche Tageszeitung außerhalb Berlins.
Die Zeitung führte unterschiedliche Titel, so "General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen" (bis 27. November 1926), dann "Generalanzeiger für Dortmund und das gesamte rheinisch-westfälische Industriegebiet".
Die von dem Redakteur Karl "Karlchen" Richter und dem Verleger Friedrich Wilhelm Ruhfus 1890 zunächst als "Dortmunder Nachrichten, unabhängiges Organ für jedermann" begründete Zeitung galt als linksliberal. Herausgegeben wurde die Zeitung ab 1906 durch die Dortmunder Verlegerfamilie Krüger, die bereits zuvor mit dem "Dortmunder Wochenblatt" (1828), "Dortmunder Anzeiger" (1847) und dem Satireblatt "Kladderadatsch" publizistische Erfahrung gesammelt hatte. Die Familie Krüger betrieb bis in das Jahr 2006 eine traditionsreiche Buchhandlung in der Dortmunder Innenstadt, die mittlerweile von der Mayerschen Buchhandlung weitergeführt wird.
Für den Dortmunder General-Anzeiger arbeiteten unter anderen einer der bekanntesten deutschen Pressezeichner der Weimarer Republik Emil Stumpp sowie die Schriftsteller Theodor Lessing, Erik Reger und Paul Polte alias Peter Polter.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde der Dortmunder General-Anzeiger nach Veröffentlichung einer Hitler-Karikatur von Emil Stumpp am 20. April 1933 umgehend beschlagnahmt und sein gesamtes Betriebsvermögen von der NSDAP eingezogen. Die Zeitung wurde anschließend als Parteizeitung „Westfälische Landeszeitung – Rote Erde“ für den Gau Westfalen-Süd weitergeführt.
Als Nachfolgezeitung versteht sich die Westfälische Rundschau, die seit 1946 mit dem Untertitel Dortmunder General-Anzeiger erscheint.
Literatur
- Kurt Koszyk: Jakob Stöcker und der Dortmunder General-Anzeiger 1929 - 1933
- Mönnich, Horst: Ein Dortmunder Agent - Der Mann der Karlchen Richter hieß
Weblinks
Kategorien:- Medien (Dortmund)
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